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Porsche-Aktie: Nach „Sell on good News“ zugreifen?

Simon Ruić / 17.04.23 / 16:24

Die Aktie der Porsche AG (WKN: PAG911) fällt -1,25% auf 117,40 €, nachdem der Konzern einen Rekordabsatz für das abgelaufene Quartal bekanntgegeben hat. Das „Sell on good News“ war lange überfällig, aber ergibt sich für Anleger damit schon wieder eine Kaufgelegenheit?

stock.adobe.com/Artographer34

Der Sportwagenhersteller Porsche AG mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE – der Gesellschaft, in der die Familien Porsche/Piech ihre VW-Anteile gebündelt haben. Nach dem aufsehenerregenden IPO ist die Marktkapitalisierung des Autobauers zuletzt auf über 100 Milliarden € gestiegen.

Rekordumsatz dank der beliebten SUV-Modelle

Am Montag hat Porsche für das Auftaktquartal 2023 einen Rekordabsatz gemeldet. Demnach lieferte der Sportwagenhersteller zwischen Januar und März weltweit fast 81.000 Fahrzeuge aus – im Vorjahresvergleich ein Plus von 18%. Trotz „unsicherer wirtschaftlicher Lage und eingeschränkter Teileverfügbarkeit“ haben die Verkäufe den Angaben nach in fast allen Regionen zweistellig zugelegt.

In Europa (ohne Deutschland) stieg der Absatz demnach um +14%, in Deutschland um +19%. Im größten Einzelmarkt China kletterte die Verkaufszahl um +21% auf über 21.000, der größte Zuwachs gelang in Nordamerika mit einem Plus von 30%. Einstellig (+5%) wuchs der Absatz des Autobauers nur auf den sogenannten Übersee- und Wachstumsmärkten.

Gefragt waren vor allem die SUV-Modelle. So lieferte Porsche im Berichtszeitraum knapp 24.000 Macan (+30%) aus und über 23.000 Cayenne (+23%). Einziges Sorgenkind im Portfolio bleibt der Taycan. So verkauften die Zuffenhausener nur etwas mehr als 9.000 Stück des vollelektrischen Sportwagens, was im Vorjahresvergleich einem Minus von 3% entspricht. „Weiterhin bestehende Lieferengpässe“ gab der DAX-Konzern hierfür als Grund an.

Der insgesamt gute Start stimme das Unternehmen nun zuversichtlich für den Rest des Jahres, sagt Porsches Vertriebs- und Marketing-Chef Detlev von Platen und ergänzt vielsagend:

Gleichzeitig bleiben wir in einem weiterhin herausfordernden Umfeld wachsam und flexibel.

Kursstabilität dank Sonderstatus

Die Porsche-Aktie ist als erste Reaktion auf die Verkaufszahlen um bis zu +0,6% gestiegen, hat im Laufe des Handelstages jedoch ins Minus gedreht. Zur Stunde notiert das DAX-Papier -1,25% tiefer bei 117,40 €.

Offensichtlich hat nun ein lange überfälliges „Sell on good News“ stattgefunden, nachdem der Titel seit seinem IPO im Herbst bemerkenswert heiß gelaufen ist. So hat der Kurs seit seinem Debüt-Niveau bei 82,50 € um deutlich mehr als +40% zugelegt.

Wir hatten schon Mitte Januar bei Preisen um 105 € vor überfälligen Korrekturen gewarnt und im März ein weiteres Mal bei der 112-€-Marke Gewinnmitnahmen nahegelegt. Doch die Porsche-Aktie hat sich mit ihrem Sonderstatus als trophy asset bemerkenswert resilient gezeigt.

Fairer Preis erreicht

Allmählich dürfte jedoch klar sein, dass die Kurs-Obergrenze des Luxusauto-Herstellers vorerst erreicht ist. Der Markt hat sich bereits hinreichend daran erfreut, dass es bei den Zuffenhausener wie geschmiert läuft, während es bei den Konkurrenten von Mercedes und BMW Probleme gibt. Die solide Prognose für 2023 – der Hersteller strebt eine Umsatzrendite von 20% an – dürfte bereits fair eingepreist sein.
Langfristig sind wir in Hinblick auf die Porsche-Aktie zwar bullish; für (Nach-)Käufe sollten Anleger jedoch die nächste Kursdelle auf unter 100 bzw. 95 € abwarten.

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