Oersted-Aktie: Sie ist reif für ein Comeback
Nachdem die Oersted-Aktie bereits am gestrigen Mittwoch um 4,5% zugelegt hat, geht es auch am Donnerstagmorgen mit einem Kursgewinn von gut 5,0% weiter nach oben. Was steckt hinter dem positiven Kursverlauf des dänischen Offshore-Windspezialisten und steht die schwer gebeutelte Windkraftaktie nun vor einem Comeback?
Gar nicht mal so schlecht
Aktionäre von Oersted hatten in den letzten Jahren absolut keinen Grund zur Freude. Die Oersted-Aktie rauschte in den vergangenen drei Jahren um 60% in den Kurskeller. Doch nun scheint sich endlich die lange ersehnte Trendwende anzukündigen – ausgelöst durch die Jahreszahlen 2024, die besser als erwartet ausfielen.
Der Umsatz des dänischen Windkraftanlagenbetreibers ging 2024 zwar um 10% gegenüber dem Vorjahr auf 71 Milliarden DKK (ca. 9,5 Milliarden €) zurück. Aber Oersted steigerte im abgelaufenen Jahr seinen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 71% gegenüber 2023 auf 32,0 Milliarden DKK (ca. 4,3 Milliarden €). Unter dem Strich belief sich das Nettoergebnis von Oersted auf 16 Millionen DKK (ca. 2,1 Millionen €).
Das magere Nettoergebnis wurde durch massive Wertberichtigungen in Höhe von 15,6 Milliarden € belastet. Vor allem Windparks in den USA musste aufgrund gestiegener Zinsen neu bewertet werden. Unter Bereinigung dieser Effekte betrug das Nettoergebnis 6,4 Milliarden DKK (ca. 858 Millionen €).
Der neue Chef muss kürzertreten
Für das laufende Jahr rechnet Oersted mit einem EBITDA (ohne neue Partnerschaften und Stornierungskosten) in einer Bandbreite von 25 bis 28 Milliarden DKK (rund 2,2 bis 2,5 Milliarden €). Allerdings muss der Windkraftkonzern bei den Investitionen kürzertreten, um seine finanzielle Stabilität nicht zu gefährden. Statt der bislang geplanten 270 Milliarden DKK (ca. 36,2 Milliarden €) will Oersted 2025 nur noch zwischen 210 und 230 Milliarden DKK (ca. 28,1 bis 30,8 Milliarden €) investieren.
Die Geschäftsentwicklung verantwortet übrigens seit einigen Tagen ein neuer Vorstandsvorsitzender. Der langjährige CEO Mads Nipper wurde Anfang des Monats durch seinen Stellvertreter Rasmus Errboe abgelöst. Offenbar war die Unzufriedenheit mit der Kursentwicklung der Oersted-Aktie in jüngster Vergangenheit so groß, dass Nipper seinen Hut nehmen musste.
Den Abwärtstrend gestoppt
Das Chartbild der Oersted-Aktie deutet auf ein Ende des im Oktober begonnenen Abwärtstrends hin. Der Windkrafttitel hat Ende Januar den Support beim 5-Jahrestief bei 34 € nicht durchbrochen. Seitdem zeichnet sich eine deutliche Gegenbewegung nach oben ab.
Der politische Gegenwind wird sie nicht aufhalten
Wie in meiner letzten Analyse der Oersted-Aktie im Januar geschrieben, halte ich das Papier des dänischen Offshore-Windkraftkonzerns langfristig für ein aussichtsreiches Investment. Mit einem TTM-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 und einem Forward-KGV von 13 ist die Aktie derzeit deutlich günstiger bewertet als in den Vorjahren.
Allerdings macht Oersted nach wie vor politischer Gegenwind zu schaffen. Donald Trump ist ein erklärter Gegner der Windkraft und der von ihm losgetretene globale Zollstreit ist für den Export von Windkraftanlagen ebenfalls nicht förderlich.
Trotzdem wird auch Trump nicht die Energiewende aufhalten können. Offshore-Windkraftanlagen produzieren seit langem wettbewerbsfähigen Strom und werden in den kommenden Jahren in noch viel größerer Anzahl benötigt um das Tempo des Klimawandels abzubremsen. Anleger mit Weitblick schlagen zum jetzigen Stimmungstief zu und legen sich die Oersted-Aktie ins Portfolio.
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ℹ️ Oersted in Kürze
- Oersted (Oersted) mit Sitz im dänischen Fredericia ist Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenenergie.
- Der Windenergiekonzern betreibt Windparks in mehreren europäischen Ländern, vorwiegend in Dänemark, Deutschland und Großbritannien sowie in den USA.
- Neben dem Offshore-Geschäft ist Oersted auch tätig in den Bereichen Onshore-Windkraft (in den USA) und Markets & Bioenergy (Biomasse-Kraftwerke und Stromvertrieb)
- Oersted notiert an der Börse Kopenhagen und ist ca. 16 Milliarden € wert.
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