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Nikola-Aktie -18%: Ein einziges Desaster

Simon Ruić / 07.12.23 / 12:46

Die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) schmiert am Mittwoch nachbörslich um bis zu -18,5% ab, nachdem das Unternehmen erneut den Kapitalmarkt angezapft hat. Auch die jüngsten Quartalszahlen waren aus Anlegersicht ein einziges Desaster. Kann die neue Unternehmensführung das Ruder überhaupt noch rumreißen?

nikolamotors.com

ℹ️ Nikola vorgestellt

Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw, die sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden. Das Unternehmen ist an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert und verfügt nach dem jüngsten Kurssturz über eine Marktkapitalisierung von rund 850 Millionen US$.

Die nächste Kapitalmaßnahme: Aktie bricht ein

Die Nikola-Aktie ist am Mittwoch nachbörslich in der Spitze um über -18,5% auf 0,80 US$ hinabgerauscht, nachdem das Unternehmen erneut eine Kapitalerhöhung angekündigt hat. Demnach will der Lkw-Hersteller in getrennten Angeboten Stammaktien im Wert von 100 Millionen US$ verkaufen sowie ein 200-Millionen-US$-Paket an Wandelanleihen mit Fälligkeit bis 2026.

Die Konsortialbanken des Aktienangebots haben den Angaben nach eine 30-tägige Option, zusätzliche Anteile im Wert von 15 Millionen US$ zu erwerben, um Überzuteilungen zu decken. Die Zeichner des Anleiheangebots haben überdies aus dem gleichen Grund eine 13-tägige Option zum Kauf von zusätzlichen Papieren im Wert von bis zu 30 Millionen US$.

Weder für das Angebot und noch für die Preisfestsetzung nannte Nikola einen Zeitplan. Was die Verwendungen der erlösten Mittel angeht, so sollen die Erlöse aus dem Aktienverkauf den Angaben nach für das Betriebskapital und andere allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Das aus der Anleiheemission eingesammelte Geld diene hingegen zur Finanzierung laufender oder zukünftiger Projekte, so der Brennstoffzellen-Spezialist.

Schwache Q3-Zahlen

Die schlechten Nachrichten für Nikola-Anleger reißen einfach nicht ab. Vor gut einem Monat hat das Unternehmen miserable Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt sowie einen enttäuschenden kurzfristigen Ausblick. Der jüngste Rückruf von reinelektrischen Tre-Trucks führte dazu, dass der Hersteller einen Gesamtverlust von mehr als 100 Mio. US$ verbuchen musste.

In Anbetracht der desolaten Geschäftslage habe ich keine Ahnung, wie das Unternehmen das von der Geschäftsleitung gesetzte Ziel der EBITDA-Rentabilität innerhalb von nur zwei Jahren erreichen will.

Nichts als schlechte Nachrichten

Währenddessen setzt sich die Verwässerung für Aktionäre unvermindert fort. Bereits vor der nun angekündigten Kapitalmaßnahmen hat sich die Zahl der ausstehenden Aktien seit Januar fast verdoppelt.

Ein Riesenunruheherd ist zudem die ständige Fluktuation im Management. Im laufenden Jahr sind bereits der CEO und zwei CFOs zurückgetreten.

Angesichts des anhaltenden massiven Finanzierungsbedarfs dürfte die übermäßige Verwässerung für Nikola-Aktionäre auch im nächsten Jahr anhalten. Da zudem weitere operative Enttäuschungen zu erwarten sind, sollten Anleger ihre bestehenden Positionen verkaufen und weiterziehen.

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