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Intel-Aktie: Gelingt der Turnaround?

Erwartungen übertroffen

Nach dem drastischen Kursrückgang der Intel-Aktie (WKN:855681) seit Jahresanfang beruhigte sie sich zuletzt wieder. Am Freitag war sie mit einem Kursanstieg von +7,8% der größte Gewinner im Dow Jones. Aktuell steht sie bei 23,20 US$. Seit Mitte August ist der Kurs in eine Seitwärtsbewegung übergegangen und bewegt sich in einer Range von 20 bis 24 US$. Wie sind die weiteren Aussichten?

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Überraschung für den Markt

Intel kämpft seit Jahresanfang mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung. Am 31. Oktober berichtete der Konzern über seine Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und überraschte die Marktteilnehmer. Der Umsatz betrug 13,3 Milliarden US$; gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist er um 6% gesunken, gegenüber dem Vorquartal jedoch um 4% gestiegen.

Die Ertragsseite ist durch hohe Abschreibungen von 15,9 Milliarden US$ geprägt, aus einem Gewinn von 300 Millionen US$ im Vorjahr wurde daher ein Verlust von 16,6 Milliarden US$. Zudem wurde das Ergebnis durch hohe Restrukturierungskosten belastet. Das Ergebnis pro Aktie (EPS auf Non-GAAP-Basis) fiel mit einem Verlust von 0,46 US$ negativ aus, im Vorjahr wurde ein Gewinn von 0,41 US$ ausgewiesen.

Die Abschreibungen waren notwendig, nachdem viele angeschaffte Teile nicht mehr benötigt werden. Dies geschah während der Pandemie, damals waren PC der große Renner. Positiv war die Cash-Generierung im dritten Quartal mit 4,1 Milliarden US$. Die Geschäftsentwicklung ist zwar nicht zufriedenstellend, jedoch fiel sie besser aus als erwartet.

David Zinsner, CFO von Intel, kommentierte die Entwicklung so:

Die Restrukturierungskosten haben unsere Profitabilität im dritten Quartal erheblich beeinflusst, da wir wichtige Schritte in Richtung unseres Kostensenkungsziels unternommen haben.

Zuversichtlicher Ausblick

Auch hier wurden die Marktexperten positiv überrascht. Der Umsatz im vierten Quartal soll bei 13,3 bis 14,3 Milliarden US$ liegen, erwartet wurden nur 13,6 Milliarden US$. Beim EPS soll wieder ein Gewinn von 0,12 US$ erzielt werden.

Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sollen sich 2025 bei der Ertragslage positiv bemerkbar machen.

Restrukturierungsplan 2025 wird fortgesetzt

Um das Unternehmen wieder profitabler zu machen wurde ein drastischer Restrukturierungsplan beschlossen. Hierbei sollen die Betriebskosten um insgesamt 10 Milliarden US$ sinken. Ein Großteil erfolgt über eine Personalanpassung, konkret ist ein Abbau von 16.000 Stellen geplant.

Von den vorgesehenen Investitionen wurden ein Teil gestrichen oder zurückgestellt. Auch das geplante Werk in Magdeburg wurde verschoben. Ebenfalls ist eine Portfoliobereinigung vorgesehen. Das Foundry-Geschäft (Lohnarbeiten für andere Chiphersteller) soll als eigenständige Einheit geführt werden.

Potenzial vorhanden

Die Probleme sind noch lange nicht gelöst, dennoch befindet der Konzern sich nach meiner Einschätzung auf dem richtigen Weg. Der hohe Quartalsverlust sollte aufgrund zahlungsunwirksamer Abschreibungen nicht überbewertet werden. Diese waren eine einmalige Sonderbelastung. Die Portfoliobereinigung dürfte sich ebenfalls zukünftig positiv auswirken.

Intel verpasste mit seinen Entwicklungen zwar den KI-Boom, will den Abstand jedoch wieder verkleinern. Hierzu wird mit mehreren Tech-Konzernen kooperiert.

Von den zuletzt immer wieder genannten Übernahmegerüchten ist momentan nichts mehr zu hören. Wie hier der Stand der Dinge ist, ist ungewiss. Zudem gab es Gerüchte, dass Intel ins Visier eines aktivistischen Investors geraten ist. Sollte dies so sein, muss das kein Nachteil sein. Diese steigen immer dann ein, wenn sie Kurspotenzial bei Unternehmen sehen.

Insgesamt sehe ich mittelfristig ein begrenztes Potenzial. Sollte eine Übernahme kommen, ist mit deutlich höheren Kursen zu rechnen. Die nächsten Quartale sowie der Ausblick für das nächste Geschäftsjahr werden sehr wichtig, dann wird sich zeigen, ob die Wende gelingt.

Die Analysten halten das Potenzial ebenfalls für begrenzt. Positiv ist, dass deren Einschätzungen mit 25 bis 26 US$ über dem jetzigen Kursniveau liegen. Kein Analyst hält die Aktie für überbewertet.

Mein Fazit: Trotz verbesserter Aussichten sollten Anleger vorerst die weitere Entwicklung abwarten.

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ℹ️ Intel in Kürze

  • Die Intel Corporation mit Sitz im kalifornischen Santa Clara ist ein führender US-Anbieter von Halbleitern.
  • In seinem Kerngeschäft mit der Herstellung von Mikroprozessoren für PCs und Laptops dominiert der Konzern 70% des weltweiten Markts.
  • Das Unternehmen ist im Dow Jones und in der Nasdaq gelistet und erreicht aktuell einen Börsenwert von rund 99,2 Milliarden US$.

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