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Evotec im Erholungsmodus: Die Prognose-Frage

Alexander Schornstein / 25.04.24 / 10:15

War der Kursabsturz der Evotec-Aktie (WKN: 566480) am Mittwoch in einer ersten Reaktion massiv übertrieben? Klar ist: Die Zahlenvorlage sorgte für Ernüchterung und Unsicherheit bezüglich des Ausblicks. Doch rein rational betrachtet ist festzustellen: Eine negative Überraschung, die das Kursminus rechtfertigen würde, gab es eigentlich nicht.

stock.adobe.com/nmann77

ℹ️ Evotec vorgestellt

  • Evotec mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
  • In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
  • Evotec ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und im Technologie-Index TecDAX und aktuell ca. 1,8 Milliarden € wert.

Management optimistisch

In einer Telefonkonferenz versuchte das Management gleich gegenzusteuern, unterstrich das starke wissenschaftliche Fundament des Hamburger Wirkstoffforschers und die positiven Aussichten. Zwar kann oder will das Unternehmen im Vorfeld des CEO-Wechsels im Juli noch keine verlässliche Prognose abgeben, doch äußerte man sich zwischen den Zeilen optimistisch, starkes profitables Wachstum in den kommenden Jahren zu generieren.

Das Problem: Ex-Chef Dr. Werner Lanthaler wirkte stets äußerst euphorisch hinsichtlich des Ausblicks, begeisterte den Markt wie im Rausch mit hohen Erwartungen und letztendlich auch guten Ergebnissen. Er wollte allen zeigen, dass er seinen Worten auch Taten folgen ließ.

Sein Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen dürfte mit einem Zeitpunkt zusammengefallen sein, in dem klar wurde, dass Evotec aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Gegenwindes auf absehbare Zeit keine Begeisterungsstürme an der Börse mehr entfachen würde.

Aktie wurde viel zu günstig

Allerdings: Die Evotec-Aktie kostete noch 2021 rund 45 €, verlor mittlerweile also wieder rund 80% an Wert. Der Markt folgt seit langem nicht mehr den ehemals großspurigen Erwartungen. Bereits zu Kursen von zuletzt unter 15 € schien das Papier attraktiv, die jüngsten Zahlen können nicht wirklich negativ überraschen.

Zweifellos fehlt dem Markt derweil eine verlässliche mittelfristige Prognose. Doch immerhin: Das Ziel der Umsatzmilliarde sei weiterhin innerhalb der nächsten zwei Jahre erreichbar, äußerte Evotec gegenüber Analysten. Finanzchefin Laetitia Rouxel sprach von einem günstigeren Umsatzmix und effizientere Strukturen, die die „Basis für ein sehr profitables Wachstum“ legen sollen.

Auch ein möglicher EBITDA-Gewinn jenseits der Marke von 100 Millionen € schon für 2024 wurde zumindest zaghaft ins Spiel gebracht. Offensichtlich will man positive Überraschungen aber dem kommenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Christian Wojczewski überlassen.

Erholung eingeleitet

Dass die Aktie in einer ersten, deutlich übertriebenen und von massiver Verunsicherung geprägten Reaktion gestern gar in die Einstelligkeit und unter 9 € rutschte, dürfte das Management überrascht haben. Entsprechend schien man zu versuchen, die vielleicht teils unglückliche Kommunikation mit klaren Botschaften und viel Transparenz im Analystengespräch wieder auszugleichen.

Bereits im Vorfeld des Conference Calls hatten mehrere Investmentbanken ihre Einschätzung zur Evotec-Aktie aktualisiert und blieben hoffnungsvoll. Die RBC versah den Titel mit einem „Outperform“-Rating und einem Kursziel von 18,50 €, Warburg Research stufte die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 25 € und das US-Haus Jefferies sprach eine Kaufempfehlung mit einem stolzen Ziel von 28 € aus.

Im heutigen Tagesverlauf folgte die Deutsche Bank mit ihrem Update, beließ das Kursziel bei 19 € und sprach ebenfalls eine „Buy“-Empfehlung aus.

Eine Reboundbewegung der Aktie wurde heute Morgen mit Ansage eingeleitet und ist fraglos nicht nur technisch angezeigt, sondern dürfte auch aus fundamental-rationalen Aspekten gut begründet sein. Ob es schon zu einer nachhaltigen Bewegung zurück in die Zweistelligkeit reicht, bleibt abzuwarten.

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Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Evotec in signifikantem Umfang. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Biotech-Aktien
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