DroneShield-Aktie -9%: Ist das eine Kaufchance?

Nach Top-Wochenstart

DroneShield-Aktie bricht um 9% ein – doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Mit 2,34 Milliarden AU$ Pipeline und erwarteten 200 Millionen AU$ Umsatz 2025 könnte die Korrektur eine Einstiegschance sein.

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Ein einziger falscher Atemzug an der Börse – und die DroneShield-Aktie rutscht am Donnerstagmorgen prompt um 9% ins Minus.

Die scharfe Kurskerbe haben viele wohl kommen sehen, weil das Papier noch zu Wochenbeginn glänzte: Anleger katapultierten den Titel nach der Nachricht einer 13 Millionen AU$ schweren Fabrikoffensive in Sydney fast 20% nach oben.

Zwischen rasantem Höhenflug und jähem Absturz liegen also nur wenige Handelstage – eine Achterbahnfahrt, die neugierig macht auf die Kräfte hinter beiden Extremen.

Zu viel Euphorie?

Das neue 3.000-Quadratmeter-Werk, das bereits im Dezember öffnen soll, soll die Produktions- und F&E-Kapazitäten so stark ausweiten, dass jährlich bis zu 900 Millionen AU$ Umsatz möglich wären – im Vorjahr setzten die Australier erst knapp 58 Millionen AU$ um.

Flankiert wurde die Investition von einer Serie großer Aufträge, darunter ein 62-Millionen-AU$-Deal, sowie der Absicht, eine zweite Fabrik in Europa zu errichten, um die NATO-Nachfrage vor Ort zu bedienen. Diese Perspektive katapultierte die Aktie in nur zwei Handelstagen um fast 20% nach oben.

Die heutige Korrektur um gut -9% wirft die Frage auf, ob sich das Papier doch zu weit von den Fundamentaldaten entfernt hat.

200-Millionen-AU$-Umsatzmarke im Visier

Eine positive Entwicklung bei DroneShield ist schon seit Monaten deutlich erkennbar.

Im ersten Quartal 2025 steigerte das Unternehmen den Umsatz auf 33,5 Millionen AU$, davon 1,7 Millionen AU$ wiederkehrende SaaS-Erlöse. Der Auftragspipeline wuchs binnen zwölf Monaten um mehr als 300% auf 2,34 Milliarden AU$. Bereits per Ende März lagen neue Vertragsabschlüsse bei 41,3 Millionen AU$, kurz darauf folgte ein 61,6 Millionen AU$ schwerer Auftrag für Handheld-Systeme in Europa, der im dritten Quartal ausgeliefert werden soll.

Trotz des rasanten Wachstums schreibt das Unternehmen noch rote Zahlen. Die Bruttomarge hat sich jedoch bei stabil über 70% eingependelt, was bei zunehmender Skalierung den Weg zu positiven Cashflows ebnen dürfte. Mit 213 Millionen AU$ Liquidität ist genügend Puffer vorhanden, um die Expansion zu finanzieren.

Setzen sich die jüngsten Auftragserfolge fort, dürfte der Umsatz 2025 erstmals deutlich über 200 Millionen AU$ liegen, womit die Aktie auf Basis des derzeitigen Kurses mit dem 6- bis 7-Fachen des für kommendes Jahr erwarteten Erlöses bewertet wäre.

Wettbewerb und Marktrisiken

Das Marktumfeld ist für DroneShield derzeit günstig, das kann sich jedoch auch schnell ändern.

Kurzfristig profitiert DroneShield von einem Nachfragesog, den die Ukraine-Kriegserfahrungen ausgelöst haben. Gleichzeitig steigt aber der Druck durch große Rüstungskonzerne wie Anduril, CACI oder AeroVironment, die ihrerseits Milliardenaufträge im Gegenspiel zur Drohnenbedrohung eintüten. Militärische Beschaffungszyklen können zudem sprunghaft enden, wenn geopolitische Spannungen abflauen – ein Szenario, das den Kurs empfindlich treffen würde. Langfristig versuchen die Australier, ihre Abhängigkeit von Hardware zu reduzieren und den Anteil margenstarker Software zu erhöhen.

Gelingt dieser Übergang, könnten sich die heute hohen Investitionen auszahlen; scheitert er, droht eine Margenerosion, sobald die einmal verkauften Systeme im Feld stehen.

Fazit: Halten und hoffen

Die 9%-Korrektur relativiert einen Teil der vorangegangenen Euphorie, ohne das Wachstumsnarrativ zu zerstören.

Wer einsteigt, kauft eine Story, die auf starkes Auftragsmomentum, pralle Kassen und einen klar definierten Zukunftsmarkt setzt – unterschreibt aber zugleich das Risiko, dass mächtige Wettbewerber und volatile Rüstungsbudgets das Bild rasch drehen können. Für Trader bleibt die Aktie ein Spielball der Nachrichtenlage; für Langfrist-Investoren ist Geduld gefragt, bis sich das Potenzial in belastbaren Gewinnen niederschlägt.

Ein Einstieg bietet sich aus meiner Sicht derzeit nicht zwingend an. Die Aktie scheint fair bewertet, doch nachhaltige Kursgewinne sind stark an weitere Großaufträge gebunden.

Relevant in diesem Kontext: Während sich Militärhaushalte weltweit verdoppeln, analysiert unser Report „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ einen unterbewerteten Rohstoff, der für Hochpräzisionswaffen unverzichtbar ist – und den passenden Aktientipp.

ℹ️ DroneShield in Kürze

  • DroneShield (WKN: A2DMAA) ist ein Rüstungsunternehmen, das sich auf RF-Sensorik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Sensorfusion, elektronische Kriegsführung, Rapid Prototyping und MIL-SPEC-Herstellung konzentriert.
  • Die Systeme DroneShield werden vor allem zum Schutz vor feindlichen Drohnen eingesetzt.
  • Das Unternehmen hat seinen Sitz in Sydney in Australien und in Warrenton im US-Bundesstaat Virginia.
  • DroneShield notiert an der australischen Börse und ist ca. 3,07 Milliarden AU$ wert.

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