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Bayer-Aktie -4%: Gute Chance zum Kauf?

Frank Giarra / 28.02.23 / 9:48

Nach einer starken Umsatz- und Gewinnsteigerung 2022 rechnet der Chemie- und Pharmakonzern Bayer (WKN: BAY001) in diesem Jahr mit weniger Wachstum. Bedeutet das Gegenwind für die Aktie, die heute um mehr als -4% auf 56,20 € nachgibt? Oder können Anleger weiter auf aktivistische Investoren, den beschlossenen Chefwechsel und eine mögliche gewinnbringende Aufspaltung des Konzerns setzen?

Bayer AG

Die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen gehört mit rund 100.000 Mitarbeitern und einem Börsenwert von 54,6 Milliarden € zu den größten Chemie- und Pharmakonzernen weltweit. Mit der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto 2016 hat das Unternehmen seine Marktposition ausgebaut, sich jedoch auch Rechtsrisiken ins Haus geholt.

Endlich mal ein bisschen Leben in der Bude: Das dürften viele Anleger denken, nachdem sich in den vergangenen Monaten einiges bei Bayer getan hat. Wir haben unter anderem in diesem Artikel über die Entwicklungen berichtet.

Investor Ubben rückt nicht in Aufsichtsrat

Gestern ist bekannt geworden, dass der aktivistische Investor Jeff Ubben, der im Januar mit seiner US-Investmentgesellschaft Inclusive Capital Partners mit 0,83% eingestiegen war, keinen Platz im Aufsichtsrat des Konzerns erhalten wird.

Stattdessen wird Ubben in den unabhängigen Nachhaltigkeitsrat des Pharmakonzerns berufen, wo sein Mitspracherecht als einer von drei Neulingen in diesem neunköpfigen Gremium deutlich begrenzter als im Aufsichtsrat sein dürfte.

Umsatz und Ergebnis stark gesteigert

Heute legt Bayer die Geschäftszahlen 2022 mitsamt eines Ausblicks auf das laufende Geschäftsjahr vor. Umsatz und Ergebnis entsprechen dem, was die Analysten erwartet hatten. Demzufolge hat der Konzern 2022 einen Umsatz von 50,74 Milliarden € erzielt, 8,7% mehr als im Vorjahr.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte vor Sondereinflüssen um 20,9% auf 13,513 Milliarden €. Das Konzernergebnis betrug 4,15 Milliarden €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 7,94 €, 22% mehr als im Vorjahr.

Dividende von 2,40 € je Aktie

Die Leverkusener erhöhen die Dividende um 20% auf 2,40 € je Aktie. Damit schütten sie 2,358 Milliarden € aus. Das entspräche beim derzeitigen Kurs von 56,20 € einer Dividendenrendite von 4,27%.

Vorstandschef Werner Baumann, der bekanntlich am 1. Juni von William Anderson abgelöst wird, kommentiert:

2022 war trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben auch in schwierigen Zeiten geliefert und unsere im August angehobenen Finanzziele erreicht.

Ausblick fällt verhalten aus

Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit Wachstumsraten im oberen einstelligen Prozentbereich geht der Konzern für 2023 von einem etwas niedrigerem Umsatzwachstum von 2 bis 3% aus. Bereinigt um Währungseffekte, also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022, werden 51 Milliarden bis 52 Milliarden € prognostiziert.

Beim EBITDA vor Sondereinflüssen geht der Konzern währungsbereinigt von 12,5 Milliarden bis 13 Milliarden € aus. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant er einen Wert von 7,20 bis 7,40 €.

Entspannt an Bord bleiben

Aus meiner Sicht sollten Anleger den verhaltenen Ausblick keinesfalls zum Anlass nehmen, aus der Aktie auszusteigen. Denn das Bayer-Management hatte bereits zuvor die Erwartungen zurückgeschraubt, so dass dies keine Überraschung ist.

Ganz im Gegenteil bietet nicht nur die Bestellung des US-Amerikaners William Anderson, der als Pharma-Spezialist vom Schweizer Rivalen Roche kommt, zum neuen CEO einiges an Aufwärtspotenzial für die Aktie.

So oder so ist die Aktie bei einem Börsenwert des Unternehmens von aktuell 54,6 Milliarden € signifikant von einer fairen Bewertung entfernt. Wie wir bereits in diesem Artikel aufgezeigt haben, wären Kurse von 85 € bis sogar 100 € angebrachter, wenn man das wahre Potenzial der drei Bayer-Sparten entsprechend berücksichtigt.

Wie jüngst bekannt wurde, hält etwa Union Investment allein für die Sparte Consumer Health einen Wert von 22 Milliarden € für angemessen.

Insgesamt können Anleger hier also entspannt an Bord bleiben und Kursrücksetzer meiner Ansicht nach gut zum (Nach-)Kauf nutzen.

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