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AT&T: Dividende stabil und trotzdem keine gute Aktie?

Johann Werther / 11.07.23 / 8:05

Die AT&T-Aktie (WKN: A0HL9Z) hat in den vergangenen sechs Monaten weitere -22% an Wert verloren und markiert damit, zumindest in diesem Jahrhundert, regelmäßig neue Allzeittiefs. Einzige Freude der Investoren bleibt die Dividende. Aber reicht deren Stabilität als Kaufargument?

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AT&T vorgestellt
AT&T Inc. ist ein in Texas ansässiger Telekommunikationskonzern, der lange Zeit eine Monopolstellung in den USA und Kanada hatte und zeitweise über eine Million Mitarbeiter beschäftigte. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 109 Milliarden US$ ist das Unternehmen weiterhin einer der wertvollsten Telekom-Anbieter weltweit.

Amazon als Problem

Mit einem Forward-KGV von 6,4 und einer Dividendenrendite von inzwischen fast 7% ist AT&T für Anleger ein regelrechtes Schnäppchen. Allerdings kommt diese Bewertung nicht ohne Grund zustande, da das Unternehmen ein ganze Reihe von Problemen hat.

Neben einem schwachen 5G-Bereich und der ohnehin schon hohen Konkurrenz ist nämlich auch nun der Einstieg Amazons in den Mobilfunkmarkt hinzugekommen. Dieser droht im schlimmsten Fall das Ende jedweden Wachstums in der Branche zu sein, da der Tech-Riese in Partnerschaft mit Dish Network sogar seinen Prime-Kunden kostenlos ein Abo zur Verfügung stellen könnte.

Schulden im Fokus

Allerdings ist dies nicht das einzige große Problem von AT&T. Ein weiteres sind die Schulden. Zwar ist der Telekommunikationskonzern beim Debt-to-EBITDA nur mit dem Faktor 3,4 verschuldet, was in Ordnung erscheint, allerdings sollten Investoren diesen Messgrad nicht zwangsläufig auf Telekommunikationsunternehmen anwenden.

Tatsächlich besteht ein hoher Druck auf die DA-Komponente aus dem EBITDA, da hohe Investitionen, vor allem in den 5G-Sektor, aufgrund der aktuellen Wettbewerbslage notwendig sind, was auch hohe Abschreibungen zur Folge hat. Bezieht man nun die Schulden auf den Free Cashflow, kommt man auf einen Faktor von 11, was enorm hoch ist.

Zudem wird die Refinanzierung der 140 Milliarden US$ schweren Schuldenlast vermutlich ein Problem für AT&T, da die Zinskosten deutlich steigen werden. Momentan befindet sich die durchschnittliche Verzinsung der Schulden bei 4,1%, während man bei der letzten Emission im März bereits 5,5% zahlen musste.

Aus diesem Grund priorisiert das Management auch den Schuldenabbau, könnte aber zu dessen Gunsten andere wichtige Projekte auf der Strecke lassen.

Ein ewiger Turnaround?

Folglich scheint die aktuelle Bewertung von AT&T auch gerechtfertigt, selbst wenn diese deutlich unter dem Konsens des Marktes liegt. Anleger sollten sich folglich nicht allzu viel von der Turnaround-Story rund um den ehemals größten Konzern der Welt versprechen, denn es ist gut möglich, dass die Aktie aufgrund der Probleme noch für Jahrzehnte in der vermeintlichen Trendwende stecken bleibt.

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