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AMS-Osram: Darunter leidet die Aktie

Shortseller belasten

Die Aktie von AMS-Osram verliert am Montag weitere -6,3% und notiert aktuell bei 6,90 SFR (Schweizer Franken). Insgesamt befindet sie sich seit Anfang Oktober in einem steilen Abwärtstrend – der Kursverlust seit dieser Zeit beträgt rund -43%. Was ist jetzt zu erwarten?

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Solide Geschäftsentwicklung

Der erwartete Umsatzeinbruch durch den Apple-Rückzug ist bisher ausgeblieben. Nach guten Halbjahreswerten setzte sich dieser Trend auch im dritten Quartal fort.  Hiervon sind die am 7. November veröffentlichten Quartalszahlen gekennzeichnet.

Der Umsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3% auf 881 Millionen €. Gegenüber dem Vorquartal ist er jedoch um 8% gestiegen und liegt im mittleren Bereich der Unternehmenserwartungen. Der Umsatzrückgang bezieht sich ausschließlich auf das Segment Lampen und Systeme, das Halbleitergeschäft blieb stabil.

Die Ertragslage verbesserte sich weiter. Das bereinigte EBITDA weist mit 166 Millionen € eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus; gegenüber dem Vorquartal ist es um 31 Millionen € gestiegen. Besonders deutlich verbesserte sich der Nettogewinn mit 37 Millionen €; im Vorjahr fiel ein Verlust von 55 Millionen € an.

Erwartungen verhalten

Für das vierte Quartal wird ein Umsatz von 810 bis 910 Millionen € mit einer EBITDA-Marge von 15 bis 18% erwartet.

Im ersten Quartal im neuen Geschäftsjahr wird von einem Rückgang ausgegangen, der auf Jahressicht wieder aufgeholt wird.

Für den Zeitraum 2025 bis 2027 wird mit einem Anstieg im Kerngeschäft der Halbleiter, mit einem Umsatzanstieg von 6 bis 10% gerechnet. Die EBITDA-Marge soll dann bei 20 bis 24% liegen.

Die Basis für diese Verbesserungen sind die Design-Wins; im laufenden Jahr betrugen sie 3,5 Milliarden €.

Restrukturierung erfolgreicher als geplant

Im Rahmen des „Re-establish Base-Programms wurden bis Ende des Jahres 75 Millionen € erwartet, tatsächlich wurden bisher 85 Millionen € erreicht. Um die Profitabilität weiter zu verbessern, wurde ein zusätzliches Programm von 75 Millionen € bis Ende 2026 aufgelegt. Insgesamt sollen die Einsparungen dann bei 225 Millionen € liegen. Hierfür ist auch ein Abbau sowie Verlagerung von 500 Arbeitsplätzen vorgesehen.

Die Nettoverschuldung wurde von 2,2 auf 1,8 Milliarden € zurückgeführt. Der zukünftige Fokus liegt auf der Cash-Generierung, insgesamt verfügt das Unternehmen derzeit über einen Liquiditätsbestand von 1,1 Milliarden €.

Aldo Kampe, CEO von AMS-Osram, kommentiert die Restrukturierung so:

Wir kommen mit der Umsetzung unseres strategischen Effizienzprogramms ‚Re-establish the Base‘ schneller voran als geplant.

Shortseller drücken Aktie

Der Kurseinbruch seit Oktober ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Es wurden keine negativen Unternehmensnachrichten gemeldet und wirtschaftlich stehen die Zeichen weiter auf Erholung.

Allerdings baute der Shortseller Renaissance Technologies LLC Ende September eine Position von 0,61% auf, aktuell wieder auf 0,59% (laut Bundesanzeiger) reduziert. Zusammen mit dem weiteren Shortseller Systematica Investments Limited, deren Position beträgt 0,6%, ergibt sich eine Gesamtposition von 1,19%. Solange deren Short-Positionen bestehen, sollten Anleger die Aktie meiden.

Es bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen durch seine wirtschaftlichen Erfolge dazu beiträgt, dass diese ihre Short-Positionen abbauen. Der faire Kurs liegt deutlich über dem jetzigen Stand.

Die Analysten-Einschätzungen sind sehr unterschiedlich. Die UBS mit 13,80 SFR und Jefferies mit 16 SFR sehen ein deutliches Kurspotenzial. Beide Analysehäuser sehen das Unternehmen auf einem guten Weg. JP Morgan schätzt die Lage ganz anders ein, deren Zielkurs liegt bei 2,50 SFR (ob hier der Reverse-Splitt vergessen wurde, ist unklar). Das bedeutet, dass die Aktie derzeit massiv überbewertet ist.

Mein Fazit: Vorläufig die Aktie meiden.

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ℹ️ AMS-Osram in Kürze

  • Die AMS-Osram AG (WKN: A118Z8) ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig.
  • 2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Teile des Osram-Konzerns, die nicht in das Gesamtkonzept passten, wurden verkauft. Der vollständige Konsolidierungskurs dürfte im Jahr 2023 abgeschlossen sein.
  • Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen.
  • Die Aktie ist an der Schweizer Börse gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt 614 Millionen SFR.

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