Albemarle-Aktie: Bereit für den nächsten Aufschwung?
Lithiumwerte haben auch in diesem Jahr Verluste hinnehmen müssen. Die Aktie des Branchenschwergewichts Albemarle notiert seit Jahresbeginn mit fast -30% im Minus. Seit Mitte August ist der Kurs aber um fast +40% gestiegen und notiert nun wieder im Bereich der 100-US$-Marke. Dürfen Anleger auf eine Fortsetzung dieser Bewegung spekulieren oder sollte man besser weiterhin die Finger von der Aktie lassen?
Das steckt hinter dem Kursrückgang
Die Albemarle-Aktie hat gegenüber ihrem Höchststand aus dem Jahr 2021 einen Kursrückgang von rund -70% verzeichnet. Maßgeblich hierfür verantwortlich sind die gesunkenen Lithiumpreise, vor allem auf dem chinesischen Spot-Markt. Derzeit wird eine Tonne Lithiumcarbonat mit rund 75.000 Yuan gehandelt. Gegenüber den Hochzeiten im Jahr 2022, als zeitweise fast 600.000 Yuan gezahlt wurden, entspricht dies einem Rückgang von 87,5 %.
Die Lithiumpreise befinden sich nun wieder auf dem Niveau von Anfang 2021, kurz bevor es zu einem kräftigen Aufschwung kam. Auch jetzt sieht es so aus, als ob die Lithiumpreise einen Tiefpunkt erreicht haben könnten und Lithiumaktien ihre Talsohle durchschritten haben.
Langfristig nicht haltbar
Dass die Lithiumpreise auf diesem Niveau nicht langfristig bleiben können, ist offensichtlich. Denn selbst große Player der Branche wie das chilenische Unternehmen SQM oder Albemarle sehen sich so nicht in der Lage profitabel zu sein.
Im dritten Quartal verzeichnete Albemarle einen Umsatzrückgang von 41%, der in einem Nettoverlust von 1,07 Milliarden US$ mündete. Vor einem Jahr hatten die Umsätze noch einen ordentlichen Gewinn von über 300 Millionen US$ abgeworfen.
Die Folge dieser Entwicklung ist, dass der US-Konzern seine Investitionen in das Produktionswachstum zurückgefahren hat. Auch andere Unternehmen der Branche sehen sich zu diesem Schritt gezwungen.
Steuern wir auf einen Nachfrageüberhang zu?
Letztlich dürften diese Maßnahmen zu einer Kontraktion des Angebots führen, während die Nachfrage hoch bleibt und in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Entgegen der Ängste einer deutlichen Abkühlung der E-Autoindustrie legen aktuelle Daten aus China nahe, dass die Nachfrage nach wie vor groß ist.
Und auch in anderen wichtigen Märkten wie Europa und den USA gehe ich davon aus, dass die Verkaufszahlen wieder ansteigen werden. Langfristig ist der Umstieg auf Elektromobilität unumgänglich, um die globalen Klimaziele nicht zu gefährden.
Der nächste E-Auto-Boom kommt bestimmt
Albemarle selbst prognostiziert, dass sich die weltweite Lithiumnachfrage bis 2030 annähernd verdreifachen wird. Mit der Einführung von reichweitenstarken und günstigeren E-Auto-Modellen halte ich dies durchaus für möglich. Neuesten Medienberichten zufolge könnte Tesla mit dem Model Q bereits 2025 ein neues Einstiegsmodell präsentieren und damit deutlich früher als erwartet.
Insgesamt schätze ich die langfristigen Perspektiven für Albemarle daher weiterhin als sehr gut an. Der Kurs hat gegenüber seinen Höchstständen stark korrigiert, arbeitet nun aber an einer Bodenbildung. Die Aussicht auf wieder steigende Lithiumpreise in absehbarer Zeit macht die Aktie in meinen Augen zu einer interessanten Turnaround-Wette.
Für risikobewusste Rohstoff-Anleger gibt es derweil eine hochinteressante Chance auf dem Gasmarkt. Ein neuer Akteur hat gerade das Börsenparkett betreten, bei dem Experten enormes Potenzial sehen für Investoren und Europas Energiesicherheit. Alle Details zu dieser Rohstoffchance gibt es in diesem Report.
Albemarle in Kürze
- Albemarle (WKN: 890167) ist ein US-Spezialchemiekonzern mit einem breiten Produktspektrum, das von Lithiumprodukten über Flammschutzmittel und Katalysatoren bis zu Chemikalien zur Oberflächenbehandlung reicht.
- Albemarle gehört zu den weltweit größten Produzenten von Lithium und Lithiumverbindungen.
- Der Konzern mit Sitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina ist an der New York Stock Exchange gelistet und an der Börse etwa 11,7 Milliarden US$ wert.