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Salesforce-Aktie: Wenn viele Köche im Brei rühren...

Johann Werther / 01.03.23 / 12:09

Kurz vor den Quartalszahlen vom US-Softwareriesen und SAP-Konkurrenten Salesforce.com (WKN: A0B87V) scheint der Streit der aktivistischen Investoren zu eskalieren. Wie geht es weiter mit Salesforce? Und wer wird sich am Ende durchsetzen?

Salesforce.com mit Sitz in San Francisco ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das Cloud-Computing-Lösungen für Firmen anbietet. Gegründet 1999, hat die Gesellschaft aktuell rund 73.500 Mitarbeiter und eine Marktkapitalisierung von 134,78 Milliarden US$.

Ein Streit entbrennt

Starboard Value, Elliot Management, Strive Asset Management & viele mehr sind in der Vergangenheit bei Salesforce als aktivistische Investoren eingestiegen. Inzwischen kann man, je nach Zuordnung, insgesamt zehn Hedgefonds zählen, welche sich bei dem Unternehmen eingekauft haben, um Shareholder-Value, vordergründig für sich selbst, zu kreieren.

Nun entbrannte unter den aktivistischen Geldgeber allerdings ein Streit, wobei es im Wesentlichen um zwei Punkte geht. Einmal soll CEO Marc Benioff seinen Posten räumen, zum anderen sollen neue Direktoren von den Hedgefonds eingesetzt werden, um die Arbeit und Restrukturierung im Konzern zu überwachen.

Elliot vs. Third Point

Dabei will laut Berichten von Bloomberg und dem WallStreet Journal wohl Elliot Management zunächst an CEO Benioff festhalten, auch wenn die Mehrheit seinen Rausschmiss fordert. Außerdem sollen drei unabhängige, von Paul Singer ausgewählte Direktoren eingesetzt werden.

Vor allem der vergangene Woche eingestiegene Hedgefonds Third Point hat dagegen moniert und Salesforce dazu gezwungen, in Neuverhandlungen mit Elliot zu gehen, sodass auch die Interessen der anderen Investoren gewahrt werden.

Ein Ergebnis wird es frühestens bei den heute Abend vermeldeten Quartalszahlen geben.

Wer gewinnt?

Vermutlich werden auch genau die Zahlen für das viert Quartal darüber entscheiden, welcher aktivistische Investor sich durchsetzen kann und wer nicht. Bei besonders schlechten Ergebnissen wird vermutlich nicht mehr lange an Marc Benioff festgehalten, berichtete das WallStreet Journal, während gute Ergebnisse wohl eher für die Arbeit und Pläne von Elliot sprechen würden.

Aktuell stehen die Zeichen allerdings eher auf einen Spitzenwechsel. So veröffentlichte die Citibank kürzlich eine sehr negative Katalysatorbeobachtung zu Salesforce, welche unter anderem von einer nachlassenden Nachfrage und sinkenden Umsätzen für das Q4 sprach.

Quartalszahlen entscheiden

Bis zur Verkündung der Ergebnisse bleibt dies allerdings alles Spekulation. In jedem Fall dürfte sich der Streit und die Uneinigkeit der aktivistischen Investoren vermutlich auch in den nächsten Wochen und Monaten negativ auf das Unternehmen auswirken. Nach dem Bekanntwerden der neuen Verhandlungen mit Elliot verlor die Aktie nämlich -3%.

Frei nach dem Motto „Viele Köche verderben den Brei“ sollten sich Anleger also zunächst von dem Wert fernhalten, bevor nicht eine klare Richtung für den Kurs und die operative Entwicklung sichtbar wird.

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