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Rivian: Das bedeutet die Mercedes-Absage für Anleger

Simon Ruić / 12.12.22 / 15:55

Die Rivian-Automotive-Aktie (WKN: A3C47B) startet heute mit mehr als -4% bei 26,22 US$ in den Handel, nachdem das Unternehmen seinen E-Van-Deal mit Mercedes-Benz überraschend auf Eis gelegt hat. Derartige Sinneswandel sind an der Börse nicht gerade beliebt. Der neue Fokus auf Rentabilität und die Produktionsziele ist jedoch positiv zu sehen. Ist das US-Papier auf dem derzeitigen Preisniveau ein Kauf?

Rivian Automotive mit Sitz in Plymouth, Michigan, ist ein börsennotierter US-amerikanischer Hersteller von Elektroautos. Er bietet zwei E-Modelle an, einen SUV sowie einen Pick-up; außerdem hat er für Amazon, das bei Rivian im großen Stil eingestiegen ist, ein elektrisches Lieferfahrzeug entwickelt. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 25,7 Milliarden US$.

E-Van-Deal mit Mercedes pausiert

Das sind die kurzfristigen Sinneswandel, die Investoren gar nicht gerne sehen: Rivian will sein Joint Venture mit Mercedes-Benz Vans vorübergehend auf Eis legen – nur drei Monate nachdem die beiden Unternehmen eine Partnerschaft zur Herstellung von elektrischen Transportern in Europa eingegangen sind.

Der US-Hersteller sagte am Montag, dass er sich auf sein Privatkunden- und bestehendes kommerzielles Geschäft konzentriert, mit dem priorisierten Ziel, einen positiven Cashflow zu erzielen. Claire McDonough, Chief Financial Officer von Rivian, erklärt:

Das Pausieren dieser Partnerschaft spiegelt unseren Prozess der kontinuierlichen Evaluierung unserer großen Kapitalprojekte wider, während wir unsere aktuellen und erwarteten wirtschaftlichen Bedingungen berücksichtigen.

Aktie weiterhin mit starkem Verkaufsdruck

An der Börse sorgt die Entscheidung von Rivian naturgemäß nicht für Begeisterung: Nach Handelsbeginn am Montag notiert das E-Auto-Papier mehr als -4% niedriger bei 26,22 US$. Damit rangiert die Aktie wieder auf dem Niveau, von dem sie nach der Q3-Zahlenvorlage vor einem Monat in der Spitze auf über 35 US$ gesprungen ist. Wir haben damals in diesem Bericht darauf hingewiesen, dass die 40-US$-Marke bei dem US-Hersteller eine kritische Widerstandsmarke darstellt und ein erneutes Absinken auf Juli-Tiefststände möglich ist.

Daher haben wir interessierten Anlegern dazu geraten, diesen tieferen Pullback abzuwarten, um für einen Einstieg ein besseres Chance-Risiko-Profil herzustellen. Schließlich gibt es fundamentale Argumente für ein Investment bei dem Elektrofahrzeugbauer.

Produktion auf Kurs für ein starkes Schlussquartal

In seinem Zwischenbericht für das dritte Quartal hat Rivian eine robuste Dynamik gezeigt und betonte, dass seine Produktion trotz anhaltender Lieferunterbrechungen solide anläuft. Darüber hinaus ist der Elektropionier auf dem Weg seine Jahresprognose zu erfüllen und bietet mit seinem Auftragsbestand einen klaren Ausblick auf das Jahr 2024.

Das Unternehmen hat auch gezeigt, dass es den Fokus mehr auf Rentabilität gelegt hat, indem es die Q3-Margen-Prognosen der Wall Street übertreffen konnte. Dies dürfte der Grund sein, warum der US-Hersteller Mercedes nun die kalte Schulter zeigt und sich im B2B-Geschäft auf den Deal mit seinem größten Investor Amazon konzentriert. Der E-Autohersteller hat mit dem E-Commerce-Riesen einen Vertrag über die Lieferung von 100.000 elektrischen Lieferwagen geschlossen.

Alles in allem kommt der Titel aus meiner Sicht derzeit jedoch weiterhin nicht über eine Halten-Bewertung hinaus.

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