Zalando, Deutsche Bank, Sartorius: DAX-Ausblick

Neue Rekorde

Der DAX hat in der vergangenen Woche neue Rekorde erzielt. Unter dem Strich legte das größten deutsche Börsenbarometer knapp 700 Punkte zu und schloss +3,41% höher mit 20.903 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Zalando und Deutsche Bank, Sartorius rutschten ans DAX-Ende. Geht es in der neuen Woche weiter nach oben?

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Zum Start in die Woche wirkte noch der starke US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag nach, größere Verluste konnten aber abgewendet werden. Am Dienstag meldeten sich die Bullen wieder zurück, auch dank guter Vorgaben aus den USA. Besser als erwartete Inflationsdaten und starke Bankenbilanzen sorgten ab Mitte der Woche für immer größere Kauflaune.

Eine fast perfekte Woche

Für die Märkte hätte es besser kaum laufen können. Nach einem holprigen Jahresstart und zuletzt deutlich gesunkener Zinssenkungserwartungen in den USA lag der Fokus in der vergangenen Woche auf aktuellen Daten zur Inflationsentwicklung in den Vereinigten Staaten.

Sowohl auf Herstellerebene als auch auf Verbraucherebene fiel der Preisauftrieb nicht so stark aus wie erwartet. Die von der Fed besonders beachtete Kerninflationsrate, die Energie und Lebensmittel ausklammert, lag mit 3,2% unter dem November-Niveau von 3,3%. Experten hatten im Vorfeld mit einer gleichbleibenden Inflationsrate gerechnet.

Das reichte aus, um an den Märkten für neue Zinshoffnung zu sorgen, wenngleich hierzu von den US-Notenbankern unterschiedliche Signale kommen. Während die einen (Christoper Waller) Zinssenkungen noch in der ersten Jahreshälfte für möglich halten, vertreten andere (Beth Hammack) aufgrund der weiterhin hartnäckigen Inflation eine abwartende Haltung.

Die Fed hat keine Eile

Fakt ist, dass die Fed keine Eile hat, da es der US-Wirtschaft weiterhin sehr gut geht. Aktuelle Daten zur US-Industrieproduktion zeigten im Dezember einen unerwartet starken Anstieg um 0,9% zum Vormonat. Erwartet wurde nur ein leichtes Plus von 0,3%. Zudem wurden die Daten für den November nach oben revidiert, von -0,1% auf +0,2%.

Und auch in diesem Jahr dürfte die größte Volkswirtschaft der Welt deutlich stärker wachsen als bislang erwartet. Einer aktualisierten Schätzung des Internationalen Währungsfonds IWF zufolge dürfte die Wirtschaft in 2025 um 2,7% wachsen.

Zuvor war der IWF von einem Plus von 2,2% ausgegangen. Grund sind die unter Donald Trump zu erwartenden Wirtschaftsstimuli in Form von Steuersenkungen und weniger staatlichen Vorschriften. Für Deutschland zeigt sich dafür ein ganz anderes Bild: Hier rechnen die Experten nach zwei rückläufigen Jahren lediglich mit einem Plus von 0,3%. Zuvor lag die Erwartung noch bei 0,5%.

Keine Sorgen vor Trump 2.0?

Die exportorientierte deutsche Wirtschaft und damit auch zahlreiche DAX-Konzerne profitieren indes von der robusten Weltkonjunktur und scheinen aktuell auch nicht vor drohenden US-Zöllen in die Knie zu gehen.

Zuletzt hatte es zudem Signale aus dem Umfeld von Donald Trump gegeben, dass die Handelspolitik der neuen US-Regierung weniger aggressiv ausfallen könnte und Zölle nur schrittweise angehoben werden. Möglicherweise sind diese Zugeständnisse auch als Reaktion auf die in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten zu verstehen.

Losgelöst von dem Geschehen in Übersee verleiht die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen durch die Europäische Zentralbank den Märkten hierzulande Auftrieb. Nachlassende Inflationsraten in Kombination mit getrübten Konjunkturaussichten zwingen die Notenbanker zum Handeln.

Blick auf nächste Woche

Zu Beginn der kommenden Woche steht die Amtseinführung von Donald Trump im Fokus des Interesses. An der Wall Street findet am Montag aufgrund eines Feiertages (Martin Luther King Day) zwar kein Handel statt, trotzdem wird es spannend zu beobachten, wie die ersten Amtshandlungen von Trump aussehen und welche Maßnahmen er und sein Team umsetzen.

Am Dienstag blicken Anleger auf die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland, am Freitag folgen zudem wichtige Einkaufsmanager-Indizes aus dem Verarbeitenden Gewerbe für mehrere Euroländer und den gesamten Währungsraum.

Außerdem geht die Berichtssaison in den USA weiter. Nach starken Zahlen der großen Banken öffnen nun einige Industrieunternehmen wie GE Aerospace und 3M sowie Netflix, Verizon, P&G, Texas Instruments und Johnson & Johnson ihre Bücher.

Zalando und Deutsche Bank haussieren, Sartorius mit Abgaben

In der abgelaufenen Handelswoche stachen unter zahlreichen Gewinnern die Aktien von Zalando und Deutsche Bank heraus, die Kurszuwächse von +11,88% bzw. +8,31% verbuchten.

Zalando profitierten von besser als erwarteten vorläufigen Zahlen zum vergangenen Jahr. Das Gewinnziel wurde deutlich übertroffen. Die Aktien der Deutschen Bank setzten ihren starken Lauf fort, auch dank ausgezeichneter Zahlen der US-Konkurrenz, und stiegen auf den höchsten Stand seit Januar 2016.

Am unteren Ende landeten Sartorius mit einem Wochendefizit von -1,49%. Am Dienstag war der Kurs bis zur 200-Tage-Linie (SMA200) vorgestoßen, von dieser aber wieder nach unten abgeprallt.

DAX erklimmt neue Rekorde

Der DAX präsentiert sich charttechnisch in einer ausgezeichneten Verfassung und notiert seit Jahresbeginn schon mit fast +5% im Plus. Am Mittwoch gelang der Ausbruch auf ein neues Rekordhoch, der durch drei höhere Schlusskurse auch gleich bestätigt wurde.

Am Freitag schob sich der Index bereits bis auf 75 Punkte an die nächste 1.000er-Schwelle von 21.000 Punkten heran und könnte diese bereits am Montag angreifen. Nach unten hin stellen das alte Rekordhoch bei 20.522,82 Punkten und die 10-Tage-Linie (SMA10) bei rund 20.396 Punkten erste Unterstützungen dar.

Die großen US-Indizes verbuchten ihrereseits die beste Woche seit der Wahl von Donald Trump Anfang November und durchbrachen die jüngsten Korrekturtrends. Auch hier könnte es weiter aufwärts gehen, durch den Trump-Effekt und die geopolitische Entspannung in Nahost.

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