Zalando auf der Gewinnerseite, Deutsche Bank im Minus: DAX-Ausblick
Der DAX hat wieder etwas Federn gelassen. In der abgelaufenen Handelswoche büßte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich gut 250 Punkte ein und schloss -1,05% tiefer mit 23.787 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Zalando, Symrise und Deutsche Bank rutschten ans DAX-Ende. Wie geht es in der neuen Woche weiter?
Zu Wochenauftakt schloss der Markt trotz anfänglicher Gewinne etwas tiefer und weitete die Verluste am Dienstag noch einmal aus. Zur Mitte der Woche stabilisierten sich die Kurse wieder, der Freitag brachte aber weitere Abgaben mit sich.
Anleger gehen in die Defensive
Am Freitag haben sich die Anleger hierzulande merklich zurückgezogen. Ohne Impulse von der Wall Street, die aufgrund des Independence Day geschlossen blieb, fehlte den Märkten eine Orientierung. Ohnehin hat zuletzt die Unsicherheit wieder spürbar zugenommen, da die Deadline im Zollstreit näher rückt und es immer noch keinen Handelsdeal zwischen Brüssel und Washington gibt.
Der gewährte Zollaufschub endet am kommenden Mittwoch, 9. Juli. Bis dahin müssten sich die Staaten einigen, ansonsten könnten die am „Liberation Day“ angekündigten Einfuhrzölle in Kraft treten, was von der EU wiederum mit Gegenzöllen beantwortet werden dürfte. Die Hoffnung liegt also darin, dass es noch zu einem Last-Minute-Abkommen kommt oder aber ein weiterer Zollaufschub gewährt wird.
Speziell für die stark exportorientierten DAX-Unternehmen wären die Zölle ein schwerer Schlag und dürften die Kurse entsprechend belasten. Die EU hat jüngst aber bereits signalisiert, dass man einen Basiszollsatz in Höhe von 10% für Ausfuhren in die USA akzeptieren würde. Ob sich die Herren im Weißen Haus damit zufriedengeben, bleibt abzuwarten.
Passend dazu: Die politischen Entwicklungen in den USA eröffnen für europäische Unternehmen neue Chancen – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ beleuchtet drei besonders vielversprechende Aktien, die vom transatlantischen Kapitalfluss definitiv profitieren werden.
Blick auf kommende Woche
In der neuen Woche dürfte die Zoll-Posse das dominierende Thema an der Börse bleiben. Je nach Nachrichtenlage könnte der Markt in die eine oder andere Richtung bewegt werden. Saisonal betrachtet befindet sich die Börse ohnehin im oftmals zitierten Sommerloch, das von tendenziell fallenden Kursen geprägt ist. Der Juli gilt eigentlich aber als ganz guter Börsenmonat.
Abseits der Zollthematik hält die neue Woche kaum nennenswerte Termine bereit. Allenfalls die am Montag erscheinenden Daten zur deutschen Industrieproduktion dürften für Anleger von Interesse sein. Am Dienstag wird die deutsche Handelsbilanz für den Monat Mai veröffentlicht, am Freitag folgen Daten zur Inflationsentwicklung im Juni.
In den USA blicken Anleger auf das am Mittwoch erscheinende Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung, die sogenannten „Fed Minutes“. Darin dürften die Notenbanker erneut auf die mit den Zöllen verbundene Unsicherheit hinweisen. An der Erwartung von zwei Zinssenkungen im weiteren Jahreslauf sollte sich aber nichts ändern.
Die überraschend starken Arbeitsmarktdaten bestätigen das Bild einer weiterhin robusten US-Wirtschaft und unterstützen die Haltung der Fed-Mitglieder, sich mit weiteren Zinssenkungen Zeit lassen zu wollen.
Unternehmensseitig stehen die Autobauer im Fokus. Zum Wochenstart legt Mercedes-Benz Auslieferungszahlen für das zweite Quartal vor, am Mittwoch folgen Zahlen von Volkswagen.
Zalando legt zu, Symrise und Deutsche Bank mit Verlusten
Auf der Gewinnerseite standen die Papiere von Zalando, die auf Wochensicht um +3,61% stiegen. Sie profitierten von einer positiven Analystenstudie, gaben zum Ende der Woche aber wieder spürbar nach.
Weniger gut lief es für die Aktien von Symrise und Deutsche Bank, die auf Wochensicht um -4,56% bzw. -5,85% korrigierten.
Beim Symrise waren ebenfalls Analystenkommentare für die Kursentwicklung verantwortlich, allerdings diesmal im negativen Sinne. Die Aktie hat im Bereich 87/90 € nun eine zentrale Unterstützung erreicht. Sie kommt für eine potenzielle Bodenbildung infrage. Wird sie durchbrochen, könnte der Verkaufsdruck allerdings weiter zunehmen.
Bei der Deutschen Bank wurden nach einer kräftigen Aufwärtsbewegung Gewinne vom Tisch genommen, wodurch der Kurs nun wieder bis zur 50-Tage-Linie (SMA50) zurückgelaufen ist. Oberhalb davon bleibt der Aufwärtstrend intakt.
DAX hält sich oberhalb der 50-Tage-Linie
Nach dem starken Rebound aus der Vorwoche ist der DAX in der abgelaufenen Woche wieder etwas zurückgekommen. Bislang behauptet sich Deutschlands wichtigster Aktienindex aber relativ souverän oberhalb der 50-Tage-Linie (SMA50), die als Signalgeber für den kurzfristigen Trend betrachtet wird.
Der übergeordnete Aufwärtstrend ist ohnehin intakt, der Abstand zur 200-Tage-Linie (SMA200) mit +11% weiterhin sehr komfortabel. Oberhalb des SMA50 bleibt das Rekordhoch von Anfang Juni bei 24.479 Punkten in Reichweite.
Bei einem Bruch des 50-Tagesdurchschnitts könnten sich die Korrekturen aber in Richtung 23.000 Punkte ausweiten.
💸 sharedealsPlus: Jetzt Mitglied werden!
Echte Expertise und konkrete Tipps: Hebe Dein Depot mit Deutschlands erfolgreichster Aktien-Community auf das nächste Rendite-Level und profitiere von wahren Börsenstars! Hier erfährst Du mehr.