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Windaktien-Ranking: ABO Wind, PNE, Encavis im Check

Rudolf Schneider / 11.12.23 / 10:20

Um das Ziel der Dekarbonisierung zu erreichen, ist ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. Zu den wichtigsten erneuerbaren Stromerzeugern gehört die Windenergie. Hier ist zu unterscheiden zwischen den Herstellern der Windturbinen sowie den Betreibern von Wind- und Solarparks. Nachfolgend erfolgt eine Analyse der Aktien von renommierten Windparkbetreibern. Dazu zählen ABO Wind, PNE Wind und Encavis.

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ABO Wind: Ganze Wertschöpfungskette abgedeckt

ℹ️ ABO Wind vorgestellt

Die ABO Wind AG plant, errichtet und betreut Wind- und Solarparks sowie Batteriespeicher und Wasserstoffprojekte. Dabei übernimmt sie die Führung in der gesamten Wertschöpfungskette. Nach Errichtung werden die Parks entweder verkauft oder in Eigenregie betrieben. Neben dem Hauptsitz in Wiesbaden ist der Konzern in 16 Ländern international tätig. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 375 Millionen €.

Der Kurs der ABO Wind-Aktie (WKN: 576002) ist im Jahresverlauf um -55% eingebrochen und steht aktuell bei 40,70 €. Hier macht sich besonders das geringe Handelsvolumen negativ bemerkbar. Der Streubesitz der 9,2 Millionen Aktien beträgt nur 34%. Mehrheitsanteilseigner sind die Gründerfamilien Ahn und Bockhold. Lohnt sich hier ein Investment?

Prognose ambitioniert

Wirtschaftlich hat das Unternehmen seine Jahresprognose für den Nettogewinn bestätigt. Demnach soll er zwischen 22 und 26 Millionen € liegen. Veröffentlicht werden nur Halbjahres- und Jahreszahlen. In dem am 31. August veröffentlichten Halbjahresbericht lag der Nettogewinn bei 8,9 Millionen €. Um die Prognosewerte zu erfüllen, muss das zweite Halbjahr stärker ausfallen. Die Pipeline ist derzeit gut gefüllt - wirtschaftlich ist das Unternehmen gut aufgestellt.

Rechtsformänderung problematisch

Zuletzt litt die Aktie unter dem Widerstand gegen die Rechtsformwechsel hin zur KGaA, in diesem Artikel bin ich darauf eingegangen. Sollte es dazu kommen, verlieren die Aktionäre ihr Mitspracherecht. Auch sie momentan in der Minderheit sind, können sie derzeit ihre Bedenken gegen wichtige Entscheidungen vorbringen. Diese Möglichkeit besteht bei der KGaA nicht mehr. Dies macht die Aktie für viele Anleger uninteressant.

Mein Fazit: Aufgrund dieser Thematik ist die Aktie für Anleger derzeit uninteressant.

PNE Wind: Der Projekt-Manager

ℹ️ PNE Wind vorgestellt

Die in Cuxhaven ansässige PNE Wind ist ein internationaler Projektierer und Betreiber von Windenergie-Parks an Land und auf See. Von der Planung bis hin zur Wartung übernimmt das Cuxhavener Unternehmen alle Projektschritte. Das Eigenportfolio wird immer weiter ausgebaut. Die Marktkapitalisierung beträgt 975 Millionen €.

Die Aktie von PNE Wind (WKN: A0JBPG) hat im Jahresverlauf ebenfalls stark gelitten, hier betrug der Kursverlust rund -40%, aktuell notiert die Aktie bei 12,80 €. Trotz des schwierigen Umfeldes ist die Geschäftsentwicklung zufriedenstellend ausgefallen, dies zeigt der am 13. November veröffentlichte Quartalsbericht. Besteht hier Potenzial?

Sinkende Strompreise belasten

Das operative EBITDA reduzierte sich in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 21% auf 16,5 Millionen €. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Strompreise im Vorjahr deutlich höher waren. Das Unternehmen erwartet dennoch auf Jahressicht einen operativen Gewinn von 30 bis 40 Millionen € – im Jahr lag er bei 35,4 Millionen €. Dies bedeutet, dass das vierte Quartal ebenfalls sehr stark ausfallen muss.

Für die Zukunft gut positioniert

Wirtschaftlich befindet das Unternehmen sich in einer guten Situation. Die Pipeline für zukünftige Wind- und Solarparks ist gut gefüllt. Positiv ist, dass das Unternehmen vom Service-Geschäft profitiert. Die Stromvermarktung erfolgt zu einem Großteil direkt mit Unternehmen, zuletzt wurde ein langjähriger Liefervertrag mit Gerresheimer abgeschlossen.

Mein Fazit: Der Kursrückgang ist aus meiner Sicht übertrieben, einen fairen Kurs sehe ich bei 16 €.

Encavis: Der Windpark-Betreiber

ℹ️ Encavis vorgestellt

Der Hamburger Konzern baut und betreibt Solar- und Windparks und ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energie. Mittlerweile ist das Unternehmen in elf Ländern vertreten und betreibt 200 solcher Stromparks. Neben den eigenen Parks übernimmt die Firma auch den Betrieb fremder Parks. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 2,2 Milliarden €.

Die Aktie von Encavis (WKN: 609500) ist im Jahresverlauf um -26% gesunken, aktuell steht er bei 13,80 €. Zuletzt befand sie sich wieder deutlich in einer Erholungsphase. Ist die Kurserholung damit beendet?

Jahresausblick bestätigt

In dem am 13. November veröffentlichten Quartalsbericht bestätigt das Unternehmen die angestrebten Jahresziele. Demnach soll ein Umsatz von 460 Millionen € erreicht werden. Das operative EBIT mit mehr als 185 Millionen € liegt zwar unter dem des Vorjahres mit 198 Millionen €, ist aber ein guter Wert.

Analystenbewertung uneinheitlich

Bezüglich des weiteren Potenzials gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Barclays sieht mit ihrem Zielkurs von 14 € kein zusätzliches Potenzial. Hauck & Aufhäuser sind mit ihrer Bewertung von 24 € sehr zuversichtlich. Ich liege mit meiner Einschätzung mit 16,50 € mehr auf der Linie von Barclays, sehe jedoch noch etwas Potenzial. Die Kurserholung seit Oktober mit insgesamt +15%.

Mein Fazit: Die jüngste Kurserholung zeigt, dass hier übertrieben wurde, das Potenzial ist allerdings momentan begrenzt.

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