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Wacker Neuson: Auf zu neuen Ufern – auch für die Aktie?

Rudolf Schneider / 22.06.23 / 9:07

Die Aktie von Wacker Neuson (WKN: WACK01) ist seit Wochenstart um fast -5% auf 21,95 € abgerutscht. Ein Teil des +9%-Kursgewinns, den der Titel vergangene Woche nach der Bekanntgabe seiner neuen Guidance erzielt hat, ist damit wieder verloren. Wie geht es für das SDAX-Papier nun weiter?

stock.adobe.com/brudertack69

Wacker Neuson vorgestellt
Die Münchener Wacker Neuson ist ein weltweit tätiges Unternehmen im Bereich von Baumaschinen. Das Angebot reicht von Baumaschinen über Kompaktmaschinen bis Verdichtungsgeräte für Beton und Baustellentechnik. Zu dem Konzern gehören Produktmarken wie Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,51 Milliarden €.

Strategie 2030 ambitioniert

Der Vorstand des Baumaschinenherstellers hat am 14. Juni seine ehrgeizigen  neuen Pläne vorgestelllt, die den Konzern (und womöglich auch die Aktie) in bislang ungekannte Dimensionen hieven würden.

Das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum soll demnach bei 8% liegen, was bis 2030 einem Umsatz von 4 Milliarden € entspricht. Neben einem organischen Wachstum sind bei passenden Gelegenheiten auch Übernahmen eingeplant.

Beim operativen Gewinn ist eine Verdoppelung vorgesehen, die operative Marge soll dann über 11% liegen (2022 lag sie bei 9%). Bei dem geplanten Umsatz und der operativen Marge von 11% ergibt sich rechnerisch ein Mindestgewinn von 440 Millionen €.

Insgesamt zeigt diese Ankündigung, dass der Konzern deutlich wachsen will. Das Umsatzziel ist ohne Übernahmen wohl kaum zu schaffen, bei der operativen Marge ist die Steigerungsrate durchaus machbar.

Schwung ins neue Jahr mitgenommen

Im zweiten Halbjahr des abgelaufenen Geschäftsjahres liefen die Geschäfte bei Wacker Neuson glänzend. Dieser gute Lauf hat sich in den ersten drei Monaten fortgesetzt. Der Geschäftsbericht des ersten Quartals zeigt die hohen Wachstumsraten beim Umsatz und Ertrag.

Der Umsatz ist den Angaben nach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 28% auf 667,2 Millionen € gestiegen. Hierzu haben alle Segmente und Märkte beigetragen, besonders hervorgehoben wurde das Amerikageschäft mit einem Wachstum von 57%.

Die Ertragslage verbesserte sich überproportional, das operative EBIT stieg um 124,6% auf 87,8 Millionen €. Ohne die Einbeziehung des Sonderertrages von 15 Millionen € ist die Steigerungsrate mit 84% immer noch extrem hoch. Die Zugewinne verdankt das Unternehmen der gestiegenen Nachfrage. Die gestiegenen Input-Kosten konnten die Münchener vollständig weiterreichen.

Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson, beschreibt das Quartal so:

Wie im Rahmen unserer Jahresprognose antizipiert, haben wir den vollen Schwung aus den Vorquartalen mit ins neue Geschäftsjahr genommen und sind weiter deutlich gewachsen. Wir gehen aber gleichzeitig unverändert davon aus, dass das erste Quartal auch das stärkste des Jahres 2023 sein dürfte.

Jahresprognose bestätigt

Nach eigenen Angaben sollen die nächsten Quartale moderater ausfallen. Insgesamt jedoch wird mit einem soliden Wachstum gerechnet. Der Jahresumsatz soll zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden € liegen, bei der operativen Marge wird ein Wert von 9,5 bis 10,5% erwartet.

Meiner Ansicht nach sollten diese Ziele machbar sein, auch wenn die folgenden Quartale schlechter ausfallen.

Potenzial vorhanden

Wacker Neuson ist heute schon ein äußerst profitabeles Unternehmen und erzielt gute Gewinne. Momentan spricht vieles dafür, dass die Ziele für 2023 erreicht werden. Diese positive Geschäftsentwicklung dürfte sich auch in höheren Kursen niederschlagen.

Mittelfristig halte ich Kurse von 27 € für machbar, dies entspricht einer Marktbewertung von 1,84 Milliarden €. Bis dorthin ist aber immer wieder mit größeren Schwankungen zu rechnen. Im Mehrjahres-Chart ist ersichtlich, dass die vergangenen Kursverläufe extrem ausfielen. Das letzte Hoch lag im November 2021 bei rund 30,50 €. Momentan befindet sich die Aktie in einem Aufwärtstrend: Das Plus seit Jahresbeginn beträgt knapp 35%.

Hauck Aufhäuser sehr optimistisch

Von den Analysehäusern fällt Hauck Aufhäuser mit einem hohen Zielkurs von 39 € auf, was einer Marktkapitalisierung von 2,65 Milliarden € entspricht. Diese Bewertung ist aus meiner Sicht derzeit aber nicht realistisch. Die Experten von Warburg (Kursziel: 26 €) und Berenberg (29 €) sehen das ähnlich.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung. Neben einer guten Dividendenrendite von aktuell 4,4% sind die Aussichten auf Kurssteigerungen gut.

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