Vossloh-Aktie: Jetzt Gewinne mitnehmen?

Übernahme abgeschlossen

Nach dem kurzzeitigen Rückgang befindet sich die Vossloh-Aktie wieder im Aufwind und steht am Donnerstag aktuell bei 88,30 €. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Besitzt sie jetzt noch Potenzial?

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Übernahme abgeschlossen

Die Mitte 2024 angekündigte Übernahme des französischen Betonschwellenherstellers Sateba wurde laut Unternehmensnachrichten jetzt abgeschlossen. Im Segment der Betonschwellen war Vossloh bisher nur in den USA und Australien stark aufgestellt, in Europa eher schwach.

Mit dem Abschluss der Transaktion ändert sich die, und das Werdohler Unternehmen kann auch in Europa als starker Player auftreten. Sateba ist in zehn Ländern mit insgesamt 19 Produktionsstandorten vertreten.

Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 350 Millionen €. Der Übernahmepreis beträgt 450 Millionen € und wird teilweise durch die Kapitalerhöhung im Volumen von 72 Millionen € mitfinanziert.

Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh, kommentierte die Übernahme so:

Jetzt können wir unseren europäischen Kunden noch umfassendere Lösungen anbieten.

Prognose angehoben

Wie bereits angekündigt, wird mit der Übernahme auch die Jahresprognose angepasst. Beim Umsatz werden statt 1,25 bis 1,32 Milliarden € jetzt 1,33 bis 1,40 Milliarden € erwartet. Das operative EBIT wird von 110 bis 120 Millionen € auf 116 bis 126 Millionen € angehoben. Die EBIT-Marge soll bei 9% liegen.

In Bezug auf das erste Halbjahr bedeuten die Jahresziele, dass das zweite Halbjahr deutlich besser ausfallen muss. Das EBIT lag in den ersten sechs Monaten bei 44,9 Millionen €; daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 7,7%. Der Umsatz während dieses Zeitraums verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 561 auf 582,6 Millionen €.

Ursache für die schlechteren Werte waren die schwächeren Finanzzahlen im ersten Quartal.

Wenig Potenzial vorhanden

Der starke Kursanstieg beruhte auf dem geschaffenen Sondervermögen von 500 Milliarden € für die Modernisierung der Infrastruktur. Ein hoher Teil davon fließt in das deutsche Schienennetz.

Dieses positive Momentum beruhigte sich zuletzt deutlich. Jetzt rücken wieder die Ertragswerte in den Vordergrund. Die angestrebte EBIT-Marge von 9% liegt nur geringfügig über der letztjährigen Marge mit 8,7%.

Insgesamt halte ich das weitere Kurspotenzial für begrenzt und rechne eher mit einer Seitwärtsbewegung. Je nach Nachrichtenlage kann die Volatilität höher ausfallen. Die Analysten sehen dies ähnlich. Warburg Research sieht den fairen Wert bei 85 €, zuversichtlicher sind Jefferies mit 95 € und die Deutsche Bank mit 102 €.

Mein Fazit: Neueinsteiger sollten eine größere Korrektur abwarten. Wer hohe Gewinne erzielte, sollte über eine Mitnahme oder zumindest Teilmitnahme nachdenken.

Passend zum Thema: Während die USA an Attraktivität verlieren, zeigt unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ drei europäische Champions auf, die jetzt durchstarten – darunter ein Infrastruktur-Spezialist mit prall gefüllten Auftragsbüchern und enormem Kurspotenzial.

ℹ️ Vossloh in Kürze

  • Vossloh ist ein international agierender Konzern rund um die Bahninfrastruktur. Auf dem chinesischen Markt ist der Konzern sogar als einziger ausländischer Anbieter tätig. Dies zeigt, wie leistungsstark die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns sind.
  • Neben dem Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Werdohl ist der Konzern mit Niederlassungen auf allen Kontinenten vertreten.
  • Das im SDAX gelistet Unternehmen wird an der Börse aktuell mit 1,7 Milliarden € bewertet.

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