Vodafone-Aktie: Dividende steigt, der Kurs auch?
Nach Jahren der Umstrukturierung und schwacher Kursentwicklung deutet vieles darauf hin, dass Vodafone allmählich in die Erfolgsspur zurückkehrt. Die jüngsten Geschäftszahlen und der kräftige Kursanstieg der Aktie zeigen, dass der Telekommunikationskonzern das Vertrauen der Märkte zurückgewinnt.
Strategische Neuausrichtung zeigt Wirkung
Vodafone befindet sich seit geraumer Zeit im Umbau. Nach dem Verkauf der schwächelnden Beteiligungen in Spanien und Italien sowie der Fusion der britischen Tochter mit dem Wettbewerber Three hat sich das Unternehmen deutlich gestrafft. Diese Maßnahmen haben die Grundlage für eine nachhaltige Erholung geschaffen und dem Konzern neuen Spielraum für Wachstum verschafft.
Anleger sehen wieder Potenzial
Seit Mitte 2023 hat sich die Vodafone-Aktie eindrucksvoll erholt. Mit einem Gesamtzuwachs von über 50 Prozent seit Juni 2023 konnte der Konzern einen deutlichen Wertzuwachs erzielen – eine beachtliche Leistung angesichts der jahrelangen Underperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Im gleichen Zeitraum entwickelte sich die Aktie sogar besser als die Titel vieler Konkurrenten wie KPN, Deutsche Telekom oder Telefónica. Die Börse honoriert damit die Fortschritte beim Konzernumbau und die wachsende operative Stabilität.
Deutschland kehrt auf Wachstumskurs zurück
Trotz zwischenzeitlicher Probleme, insbesondere in Deutschland, hat Vodafone in den vergangenen Quartalen an Dynamik gewonnen. Die regulatorischen Hürden, die lange Zeit auf das Geschäft drückten, sind weitgehend überwunden. Deutschland, das rund ein Drittel des bereinigten Free Cashflows beisteuert, zeigte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 erstmals wieder positives Umsatzwachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch im Vereinigten Königreich legten die Erlöse deutlich zu: Durch die Konsolidierung von Three stieg der ausgewiesene Serviceumsatz um 38 Prozent, organisch betrug das Plus 1,2 Prozent.
Licht und Schatten in Südeuropa
In Ländern wie Portugal, Griechenland und Rumänien blieb das Umfeld hingegen herausfordernd. Dort gingen die Serviceumsätze leicht zurück, vor allem wegen intensiver Konkurrenz und sinkender Preise. Besonders in Portugal drückte der Markteintritt eines vierten Anbieters auf die Margen und erhöhte die Kundenabwanderung.
Wachstumsregionen treiben Konzernumsatz
In den Wachstumsmärkten Türkei, Ägypten und Afrika entwickelt sich das Geschäft weiterhin dynamisch. In der Türkei stiegen die Umsätze in Euro um 14,8 Prozent, in Ägypten sogar um 32 Prozent, während die übrigen afrikanischen Märkte um 14,7 Prozent zulegten. Getrieben wird diese Entwicklung durch steigende Kundenzahlen, höhere Datenverbräuche und gezielte Preisanpassungen.
Solide Ergebnisse im zweiten Quartal
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 verzeichnete Vodafone ein Umsatzplus von 7,3 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDAaL) legte um 6,8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu, auch wenn die Marge leicht um 40 Basispunkte sank. Die operativen Gewinne wurden durch höhere Abschreibungen infolge der Three-Konsolidierung belastet, wodurch das berichtete Betriebsergebnis auf 2,16 Milliarden Euro zurückging.
Prognose am oberen Ende der Erwartungen
Dank des positiven Geschäftsverlaufs zeigt sich das Management zuversichtlicher und erwartet nun Ergebnisse am oberen Ende der Prognosespanne. Für das Gesamtjahr rechnet Vodafone mit einem EBITDAaL zwischen 11,3 und 11,6 Milliarden Euro sowie einem bereinigten Free Cashflow von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro.
Die Verschuldung liegt nach der Integration von Three bei einem Faktor von 2,3 zum EBITDAaL und damit weiterhin im komfortablen Bereich. Diese solide Bilanz ermöglicht es Vodafone, seine Aktionäre weiterhin attraktiv zu bedienen.
Stabile Dividenden und Aktienrückkäufe
Vodafone führt derzeit ein Aktienrückkaufprogramm über 2 Milliarden Euro durch, von dem rund die Hälfte bereits umgesetzt wurde. Zudem plant der Konzern, die Dividende für das laufende Geschäftsjahr um 2,5% zu erhöhen und auch in Zukunft wieder eine progressive Dividendenpolitik zu betreiben. Auf Basis des aktuellen Kurses von rund 1,08 € bietet die Aktie eine Rendite von etwa 4,5 Prozent – ein solider Wert für einkommensorientierte Anleger.
Günstige Bewertung lässt Spielraum
Trotz des jüngsten Kursanstiegs bleibt die Bewertung moderat. Mit einem EV/EBITDA-Multiple von 5,4 liegt Vodafone deutlich unter dem Branchendurchschnitt von rund 8. Damit besteht weiterhin Aufwärtspotenzial, sofern sich der operative Trend fortsetzt und die Integration von Three die erhofften Synergien liefert.
Fazit: Attraktive Mischung aus Ertrag und Substanz
Vodafone hat in den vergangenen Jahren die richtigen Weichen gestellt, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Der Konzern profitiert zunehmend von einer schlankeren Struktur, stabilen Finanzen und wachstumsstarken Regionen. Trotz des jüngsten Kursanstiegs bleibt die Aktie unterbewertet und bietet eine interessante Kombination aus Dividendenstärke und Bewertungsspielraum – ein guter Wert im europäischen Telekomsektor.
ℹ️ Vodafone in Kürze
- Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen, das sich seit geraumer Zeit im Umbruch befindet.
- Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Newbury.
- An der Börse ist der Konzern aktuell mit rund 26 Milliarden € bewertet.
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