Verizon-Aktie bleibt ein Dividendenanker

Kursrücksetzer eröffnet neue Chancen
Redaktion

Die Aktie von Verizon Communications hat in den vergangenen Wochen spürbar nachgegeben. Dennoch sehen Analysten in den aktuellen Kursrücksetzern eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Besonders, wenn der Kurs wieder tiefer in den Bereich unter 40 Dollar fällt, könnten sich sowohl ein Trade als auch ein langfristiges Investment lohnen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Earnings richtet sich der Blick der Anleger nun auf die Geschäftsentwicklung des dritten Quartals 2025.

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Umsatzentwicklung: Solides Wachstum trotz verhaltener Konjunktur

Im dritten Quartal rechnet Verizon mit einem leichten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr. Erwartet werden Erlöse zwischen 33,9 und 34,5 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs von rund 2,5 Prozent entspricht. In einem weitgehend gesättigten Markt gilt ein solches moderates, aber stetiges Wachstum als positives Signal.

Ein Teil des Umsatzes dürfte vom Absatz des neuen iPhone 17 profitiert haben, wobei die stärkeren Effekte voraussichtlich erst im vierten Quartal sichtbar werden. Besonders im Mobilfunkgeschäft bleibt das Kundenwachstum entscheidend: Nach einem starken zweiten Quartal, in dem die Erlöse 34,5 Milliarden US-Dollar erreichten, wird nun ein ähnliches Niveau erwartet.

Verizon dürfte bei den Fios-Internetanschlüssen erneut über 40.000 Nettoneukunden gewinnen. Für das Segment der retail postpaid-Kunden werden über 250.000 neue Verträge prognostiziert, bei einer Kündigungsquote unter 1,0 Prozent. Das Breitbandgeschäft soll um weitere 300.000 Kunden wachsen, während der Unternehmensbereich leicht um ein bis zwei Prozent schrumpfen könnte. Insgesamt wird ein Quartalsumsatz von rund 34,2 Milliarden US-Dollar angepeilt.

Ergebnis und Kosten: Stabilität im Fokus

Entscheidend für die Ergebnisentwicklung bleiben die operativen Kosten. Im zweiten Quartal lagen die Aufwendungen bei 26,3 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 5,4 Prozent im Jahresvergleich. Für das dritte Quartal erwartet das Management ähnliche Werte um die 26 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis dürfte sich damit zwischen 8,1 und 8,5 Milliarden US-Dollar bewegen.

Beim bereinigten EBITDA wird ein Ergebnis zwischen 12,5 und 12,8 Milliarden US-Dollar erwartet. Auf Gewinn je Aktie (EPS)-Basis entspricht dies 1,20 bis 1,22 US-Dollar, ein Plus von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Starker Cashflow stützt die Dividende

Für einkommensorientierte Anleger bleibt der freie Cashflow das wichtigste Signal. Im zweiten Quartal erwirtschaftete Verizon 8,8 Milliarden US-Dollar aus laufender Geschäftstätigkeit und nach Abzug von Investitionen rund 5,2 Milliarden US-Dollar freien Cashflow. Mit einer Ausschüttungsquote von rund 55 Prozent ist die Dividende damit solide gedeckt.

Für das dritte Quartal wird ein operativer Cashflow zwischen 8,8 und 9,2 Milliarden US-Dollar erwartet. Nach geplanten Investitionen von etwa 4 Milliarden US-Dollar dürfte der freie Cashflow erneut zwischen 4,8 und 5,2 Milliarden US-Dollar liegen – ausreichend, um die Dividendenzahlungen von knapp 2,9 Milliarden US-Dollar pro Quartal bequem zu finanzieren. Die Dividende in Höhe von annualisiert aktuell fast 7% erscheint somit mehr als gesichert.

Schuldenquote: Leichte Belastung durch neue Partnerschaften

Die hohe Verschuldung bleibt ein zentraler Punkt in der Bilanz. Ende des zweiten Quartals lag die Gesamtverschuldung bei 146 Milliarden US-Dollar, wovon 119,4 Milliarden US-Dollar auf unbesicherte Schuldtitel entfielen. Der Nettoschuldenstand belief sich auf 115,9 Milliarden US-Dollar, was einem Verhältnis von 2,3-fachem EBITDA entspricht.

Neue Beteiligungen und Kooperationen – etwa die Übernahme des Breitbandanbieters Starry sowie die Partnerschaft mit AST SpaceMobile für satellitenbasiertes Internet – könnten die Entschuldung kurzfristig bremsen. Die finanziellen Konditionen dieser Vereinbarungen wurden bislang nicht offengelegt.

Ausblick: Rückkehr des Anlegerinteresses möglich

Der jüngste Kursrückgang dürfte teilweise einer Marktkorrektur geschuldet sein. Sollte sich die Zinssituation entspannen, könnten dividendenstarke Titel wie Verizon wieder stärker in den Fokus von Investoren rücken.

Die Erwartungen an das dritte Quartal bleiben moderat positiv: geringe, aber stetige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis, gepaart mit einem soliden Cashflow, der die steigende Dividende absichert. Damit gilt: Ein weiterer Kursrücksetzer könnte eine äußerst attraktive Nachkaufchance bieten.

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