Verbio-Aktie: Bricht der Kurs jetzt aus?

Quatalszahlen 2025

Die Verbio-Aktie konnte ihre Kurserholung seit Anfang April nicht fortsetzen; am Mittwoch gewinnt sie leicht und steht aktuell bei rund 9,80 €. Die Ursache hierfür waren die schwachen Quartalszahlen vom 13. Mai. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

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Leichte Ertragsverbesserung eingetreten

Der Schwachpunkt des Konzerns ist die geringe Ertragskraft. Dies beruht hauptsächlich darauf, dass Konkurrenzprodukte aus China und Brasilien zu Dumpingpreisen auf dem europäischen Markt angeboten werden. Die EU versucht dagegen vorzugehen, bisher jedoch ohne größeren Erfolg. Im neuen Koalitionsvertrag ist der verstärkte Einsatz von Biokraftstoffen enthalten.

Im dritten Quartal verbesserte sich das EBITDA um 12,7% auf 8,2 Millionen €. Auf Sicht der ersten neun Monate ist jedoch ein Rückgang von 82 auf 22,4 Millionen € eingetreten. Die Kosten können nicht parallel den gesunkenen Absatzpreisen reduziert werden.

Der Umsatz im dritten Quartal reduzierte sich um 3,5% auf rund 395 Millionen € und dies trotz deutlich gesteigerter Absatzmengen bei Biomethan und Bioethanol. Hier zeigt sich die ganze Misere.

Insgesamt sind die Zahlen wie erwartet ausgefallen, sie kamen nicht überraschend.

Prognose nach unten angepasst

Vorerst dürfte sich die Lage auf der Angebotsseite nicht verbessern. Um die Ertragssituation dennoch zu verbessern, will das Biounternehmen kostensenkende Maßnahmen ergreifen. Hierzu gehören auch Personalanpassungen. Das Werk in Nevada kommt immer besser in Schwung. Es arbeitet sehr effizient und erzielt Spitzenwerte bei der Produktionsmenge.

Für das laufende Geschäftsjahr wird nur noch mit einem unteren Wert der Ertragsprognose im zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Konkrete Zahlen gibt es nicht.

Ausweitung des Produktportfolios

Um die Abhängigkeit von Bioethanol und Biomethan zu verringern, wird an dem Standort Bitterfeld eine neue Anlage errichtet. Hier werden dann ab 2026 erneuerbare Moleküle für die chemische Industrie hergestellt, jährlich ist eine Produktionsmenge von 60.000 Tonnen geplant. Diese werden bei Reinigungsmitteln und Hochleistungsschmierstoffen verwendet.

Dieser Schritt ist für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sehr wichtig und geht in die richtige Richtung. Ob und wann es zu einer Beschränkung der Billigimporte durch die EU kommt, ist ungewiss. Umso wichtiger sind neue Produkte. Im Segment Biodiesel läuft es relativ gut.

Potenzial vorerst begrenzt

Insgesamt ist die Situation weiterhin angespannt, Hauptursache hierfür sind die Importe zu Dumpingpreisen. Auch bei den THG-Zertifikaten (Treibhausgas) besteht der Verdacht der Produktfälschung aus dem chinesischen Bereich; hier wird billiges Palmöl statt hochwertiges Rapsöl verwendet.

Meiner Meinung nach wird sich die Aktie vorerst weiterhin seitwärts in einer Range von 9 bis 11 € bewegen. Erst wenn die Ertragssituation sich ändert, ist mit steigenden Kursen zu rechnen.

Seitens der Analysten gibt es keine neuen Bewertungen. Hauck Aufhäuser sieht den fairen Wert bei 16,80 € und Jefferies bei 10,50 €.

Mein Fazit: Vorerst sollten Anleger an der Außenlinie bleiben.

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ℹ️ Verbio in Kürze

  • Die Verbio SE ist einer der führenden Bioenergieproduzenten und gleichzeitig der einzige großindustrielle Hersteller von Biodiesel.
  • Neben dem Hauptsitz in Leipzig befinden sich Produktionsstätten in Deutschland, Polen und den USA. In Indien ist eine Anlage im Bau.
  • Das im SDAX gelistete Unternehmen wird mit rund 620 Millionen € bewertet.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Verbio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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