UnitedHealth: +40% seit Kauftipp in einem Monat
Die Gesundheitsbranche in den USA steht unter erheblichem Kostendruck, und kaum ein Unternehmen spürt dies so stark wie UnitedHealth. Dennoch eröffnet gerade diese schwierige Ausgangslage Chancen, da das Unternehmen über Marktstärke und Anpassungsfähigkeit verfügt, die es langfristig attraktiv machen könnten. Seit unserem Kauftipp im August konnte sich die Aktie bereits kräftig erholen.
Erholung seit August
UnitedHealth-Aktien haben in den letzten Jahren massiv an Wert verloren. Mehr als die Hälfte des Börsenwerts ging verloren, nachdem mehrere Quartalsberichte deutlich machten, dass steigende Gesundheitskosten die Margen des Konzerns stark belasteten.
Seit unserem Kauftipp Mitte August konnte sich der Kurs zwar zwischenzeitlich um rund 40 Prozent erholen, bleibt jedoch noch immer rund 43 Prozent unter dem bisherigen Allzeithoch.
Neue Perspektiven
Nach früheren optimistischen Einschätzungen folgte zunächst Zurückhaltung, da die steigenden Kosten im Gesundheitswesen kaum Raum für profitables Wachstum zu lassen schienen. Die Befürchtung war, dass politische Widerstände eine Anpassung der Versicherungsprämien verhindern könnten. Doch die jüngsten Entwicklungen zeigen ein anderes Bild: UnitedHealth hat angekündigt, deutliche Prämienerhöhungen für 2026 anzustreben, um den Kostenschub aufzufangen. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für bessere Margen.
Starke Marktstellung
UnitedHealth ist nicht nur der größte private Krankenversicherer der USA, sondern hält mit UnitedHealthcare rund 22 Prozent Marktanteil. Ergänzt wird dieses Kerngeschäft durch den Dienstleistungszweig Optum, der Arztpraxen, Kliniken und Apotheken betreibt. Diese Verknüpfung schafft ein Ökosystem, das Synergien ermöglicht und zusätzliche Umsätze pro Kunde generiert. Patienten, die über die Versicherung betreut werden, finden sich so im eigenen Netzwerk wieder – von der Arztpraxis bis zur Apotheke.
Anstehende Prämienerhöhungen
Ein entscheidender Faktor für die kommenden Jahre sind die geplanten zweistelligen Prämiensteigerungen. Sie sollen die im laufenden Jahr um rund zehn Prozent gestiegenen Gesundheitskosten abfedern. Zwar müssen die Regulierungsbehörden noch zustimmen, doch angesichts der massiven Preissteigerungen im Gesundheitssystem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Anpassungen genehmigt werden. Damit könnte UnitedHealth ab 2026 wieder spürbar höhere Gewinne erzielen.
Bisherige Entwicklung und Profitabilität
Kurzfristig haben sich die Zahlen verschlechtert: EBITDA, EBIT und Gewinn je Aktie gingen im Jahresvergleich zurück. Doch im langfristigen Vergleich überzeugt UnitedHealth mit stabilen Wachstumsraten und hoher Profitabilität. Die Kapitalrenditen liegen deutlich über Branchenschnitt, die Margen bewegen sich auf solidem Niveau.
Ausblick und Perspektiven
Die kommenden Prämienanpassungen dürften für einen kräftigen Ergebnisschub im Jahr 2026 sorgen. Längerfristig bleibt die Kostenexplosion im US-Gesundheitswesen jedoch eine große Herausforderung. UnitedHealth ist hier besser positioniert als viele Wettbewerber, da das Unternehmen sowohl auf der Versicherungs- als auch auf der Dienstleistungsseite von steigenden Preisen profitiert. Dennoch wird sich zeigen müssen, inwieweit weitere Preiserhöhungen gesellschaftlich und politisch tragfähig bleiben.
Attraktive Bewertung
Trotz der jüngsten Erholung ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 14, einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,75 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,3 günstig bewertet – insbesondere im Vergleich zum Gesamtmarkt. Selbst konservative Bewertungsmodelle deuten auf ein deutliches Aufwärtspotenzial hin, sofern das erwartete Wachstum eintritt.
Risiken und Unsicherheiten
Die größten Gefahren für UnitedHealth liegen in politischen Entscheidungen und regulatorischen Hürden. Gekürzte Medicare-Zahlungen, mögliche Ablehnungen von Prämienerhöhungen und der Verlust von Kunden stellen reale Risiken dar. Hinzu kommt der Druck durch gesellschaftliche Debatten über hohe Kosten und eingeschränkte Leistungen.
Fazit
UnitedHealth hat in den letzten Jahren deutliche Rückschläge erlebt, zeigt sich aber robust und anpassungsfähig. Mit einem starken Geschäftsmodell, einer marktbeherrschenden Stellung und attraktiver Bewertung bietet die Aktie wieder erhebliches Potenzial. Gelingt die Umsetzung der geplanten Prämienanpassungen, könnte der Konzern ab 2026 in eine Phase kräftigen Wachstums zurückkehren.
Wer unserem Tipp im August zu Kursen um 255 US$ gefolgt ist, kann die aktuellen Preise um und über 350 US$ dennoch für Gewinnmitnahmen nutzen – und eine stolze Rendite von circa +40% in nur einem Monat einheimsen.