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UBS-Aktie: Finanzinvestor setzt auf großes Potenzial

Rudolf Schneider / 20.12.23 / 15:24

Die Aktie der Schweizer Großbank UBS (WKN: A12DFH) verbessert sich geringfügig und steht aktuell bei 26,40 Schweizer Franken (SFR). Damit setzt sie ihren Aufwärtstrend seit Oktober fort und konnte insgesamt um rund ein Viertel zulegen. Mit dem jetzigen Kurs befindet sie sich auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2009. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

stock.adobe.com/Andreas Prott

ℹ️ UBS vorgestellt

Die schweizerische UBS Group AG ist ein weltweit agierendes Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Schwerpunkten im Asset Management, im Investment-Banking sowie im Private-Banking. Das Geldhaus ist in über 50 Ländern sowie an allen bedeutenden Finanzplätzen präsent. Mit der Notübernahme der Konkurrentin Credit Suisse (CS) im März änderte sich jedoch einiges. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 85 Milliarden SFR.

Aktivistischer Investor eingestiegen

Der schwedische Finanzinvestor Cevian ist mit rund 1,2 Milliarden € bei dem Schweizer Institut eingestiegen, damit zählt er zu den 15 größten Anteilseignern. Sein Anteil liegt bei 1,3%. Cevian steigt generell nur bei Gesellschaften ein, die ein hohes Potenzial haben – innerhalb von fünf Jahren soll bei jeder Investition eine Kursverdoppelung eintreten.

Der Finanzinvestor hält die Aktie der UBS für unterbewertet und sieht einen fairen Wert bei 50 SFR. Basis hierfür ist ein Vergleich mit Morgan Stanley. Beide gehören zu den größten Vermögensverwaltern. Morgan Stanley wird mit dem Zweifachen des Buchwertes bewertet, UBS nur mit dem 1,2-fachen. Bei der gleichen Bewertung entspräche das einem Wert von 50 SFR.

Mit der Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse gehört die Schweizer Großbank jetzt zu den größten Vermögensverwaltern sowie Investmentbanken. Die UBS selber erklärt, dass sie ihren Anteil im US-Markt bei der Vermögensverwaltung deutlich ausbauen will. Verwaltungsratspräsident Kelleher hatte im November erklärt, dass die UBS die amerikanische Morgan Stanley überholen und zum am höchsten bewerteten Vermögensverwalter aufsteigen wolle.

Einen Sitz im Verwaltungsrat strebt Cevian nicht an, ebenso soll kein Einfluss auf die Geschäftsführung genommen werden.

Lars Förberg, Mitbegründer von Cevian, kommentiert den Einstieg so:

Cevian sieht in UBS ein erhebliches Wertpotenzial. Der Verwaltungsrat und das Managementteam der UBS leisteten hervorragende Arbeit bei der Integration der Credit Suisse.

Ertrag solide ausgefallen

Im dritten Quartal flossen erstmalig die Zahlen der Credit Suisse vollständig ein. Somit kann eine erste Einschätzung der Profitabilität erfolgen.

Der Q3-Bericht vom 7. November fiel insgesamt zufriedenstellend aus. Zwar wurde unterm Strich ein Nettoverlust von 255 Millionen US$ erzielt – werden die Integrationskosten herausgerechnet, steht allerdings ein Periodengewinn von 844 Millionen US$ zu Buche.  Der operative Vorsteuergewinn, ohne Integrationskosten, lag bei 1,1 Milliarden US$. In den ersten neun Monaten betragen die Kosteneinsparungen 3 Milliarden US$.

Die Konzernerlöse vom Juli bis September beliefen sich auf 11,7 Milliarden US$. Vergleichswerte zum Vorjahreszeitraum oder dem Vorquartal sind wegen der fehlenden Integration wenig sinnvoll.

Positiv ist, dass der Mittelabfluss bei der CS gestoppt wurde. Im dritten Quartal flossen wieder 22 Milliarden US$ der CS zu, auf Konzernbasis waren es 33 Milliarden US$. Im Gesamtkonzern der UBS betrug der Nettozufluss 22 Milliarden US$. Das verwaltete Gesamtvermögen beträgt per Ende September 5,37 Billionen US$ – Ende Juni lag es bei 5,53 Billionen US$.

Insgesamt ist die Ertragslage als zufriedenstellend zu bezeichnen. Aufgrund der Integration der CS wurde mit einem deutlich höheren Nettoverlust gerechnet.

Ist die Aktie unterbewertet?

Im starken Kursanstieg seit Oktober ist viel Positives eingepreist. Neben der allgemeinen guten Börsenstimmung überzeugten die guten Quartalszahlen die Marktteilnehmer. Im Vergleich zu den amerikanischen Großbanken und Vermögensverwaltern ist die Marktkapitalisierung der UBS geringer, hier bestehen noch gute Aussichten.

Momentan sehe ich vorerst jedoch kein allzu hohes Potenzial, erst einmal ist die Bank mit der Integration der Credit Suisse beschäftigt. Diese dürfte bis weit ins nächste Jahr andauern. Wenn der Fokus wieder auf Expansion ausgerichtet ist, dürfte das auch die Aktie beflügeln. Langfristig bin ich bei der Einschätzung von Cevian und sehe Kurse von 50 SFR als realistisch an.

Was für die Aktie spricht, ist die ordentliche Dividendenrendite, momentan beträgt sie 2,8%.

Mein Fazit: Bankaktien sind zuletzt gut gelaufen, dies gilt auch für die Aktie von UBS. Bei dem jetzigen Niveau würde ich nicht investieren.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens UBS. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Dividenden-Aktien
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