Tomra Systems-Aktie -12%: Den Kurseinbruch zum Kauf nutzen?

Schwache Zahlen

Die Tomra Systems-Aktie erlebte zum Wochenschluss einen dramatischen Einbruch um -12% und ging auf einem neuen 12-Monatstief aus der Handelswoche. Was hat den Kurscrash ausgelöst und sollten Anleger ihn zum Anlass nehmen, in den Sortiermaschinenbauer zu investieren?

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Schwache Quartalszahlen

Auslöser des Kurseinbruchs am Freitag war die Vorstellung der Quartalszahlen. Im abgelaufenen Vierteljahr ging der Umsatz von Tomra Systems um 6% gegenüber dem Vorjahr auf 306 Millionen € zurück. Analysten gingen im Vorfeld nur von einem minimalen Rückgang auf 320 Millionen € aus.

Nicht viel besser sieht es beim Ergebnis aus. Das bereinigte EBITDA sackte im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 30 Millionen € ab. Unter dem Strich verringerte sich dadurch der Gewinn je Aktie von 0,07 € im Vorjahreszeitraum auf 0,05 € im letzten Quartal.

Bedenklich ist, dass der Umsatz des norwegischen Unternehmens in allen drei Geschäftsbereichen „Collection“, „Food“ und „Recycling“ zurückging. Besonders hart traf es das Recycling-Segment mit einem Umsatzeinbruch um 30%.

Hoffnungsmarkt Polen

Erst am Donnerstag sorgte Tomra Systems mit einem Großauftrag aus Polen für gute Stimmung an der Börse. Die Norweger werden 3.000 Pfandrücknahmeautomaten an die polnische Einzelhandelskette Dino Polska liefern.

Hintergrund dieses Großauftrages ist die Einführung eines Pfandsystems für Plastik- und Glasflaschen in Polen am 1. Oktober. Dieses wird Polen nach Deutschland zum zweitgrößten Pfandmarkt Europas machen. Der Auftrag von Dino Polska dürfte deshalb nicht der letzte für Tomra Systems in Polen gewesen sein.

Charttechnisch angeschlagen

Die Tomra Systems-Aktie ist charttechnisch stark angeschlagen. In den vergangenen vier Wochen befand sich der Maschinenbauer in einem starken Abwärtstrend und sackt nun auf ein neues 12-Monatstief. Ein Sturz unter die psychologisch wichtige Marke von 10 € wäre ein charttechnisch sehr schlechtes Signal.

Der Kurseinbruch ist übertrieben

Ich halte den Kurseinbruch der Tomra Systems-Aktie für übertrieben. Der norwegische Sortieranlagenhersteller ist in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gewachsen und generiert eine für einen Maschinenbauer akzeptable operative Marge von ca. 12%.

Das Umsatz- und Gewinnwachstum von Tomra System wird sich in Zukunft fortsetzen. Ein wesentlicher Geschäftstreiber ist das Verpackungsrecyclinggesetz der EU, das vorsieht, dass bis 2030 alle Verpackungen in der Europäischen Union wiederverwertet werden. Die Nachfrage nach Sortier- und Recyclingsystemen in Europa dürfte sich in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.

Und auch die Bewertung spricht für einen Kauf der Tomra Systems-Aktie. Mit einem Forward-KGV von 20 ist die Aktie derzeit historisch vergleichsweise niedrig bewertet.

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ℹ️ Tomra Systems in Kürze

  • Tomra Systems (WKN: A3DHA0) stellt Sammelsysteme und Sortierlösungen her.
  • Bekannt ist das norwegische Unternehmen vor allem für seine Leergutrücknahmeautomaten, von denen allein in Deutschland über 30.000 installiert sind.
  • Darüber hinaus produziert Tomra Systems Maschinen und Anlagen für die Bereiche Lebensmittelsortierung, Recycling und Bergbau.
  • Das Unternehmen notiert an der Börse in Oslo mit einem Wert von 3,0 Milliarden €.

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