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ThyssenKrupp-Aktie: Das war zu erwarten!

Rudolf Schneider / 16.02.23 / 7:37

Die ThyssenKrupp-Aktie (WKN: 750000) hat sich wieder von dem Kurseinbruch nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal erholt. Gestern ist sie bei  sie bei 6,61 € aus dem Handel gegangen. Womit müssen Anleger jetzt rechnen?

Foto: ThyssenKrupp

Der Essener Industriekonzern ThyssenKrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 100.000 Mitarbeiter und setzt jährlich mehr als 40 Milliarden € um. An der Börse ist das MDAX-Mitglied mit rund 4 Milliarden € bewertet.

Normalisierung des Geschäftes

Sonderfaktoren prägten das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 (1. Oktober bis 30. September). Materialknappheit und gestiegene Stahlpreise bescherten dem Essener Unternehmen eine Sonderkonjunktur.

Das Resultat war eine hervorragende Ertragslage: Die Anteilseigner wurden seit langem mit einer Minidividende bedacht.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Traditionsunternehmen mit stärkerem Gegenwind. Daher ist es wichtig, den eingeschlagenen Transformationsprozess konsequent fortzusetzen.

Geschäftszahlen rückläufig

Das erste Quartal hat sich so entwickelt wie erwartet. Der Umsatz bewegt sich mit 9 Milliarden € auf Vorjahresniveau. Beim Ertrag sieht es anders aus. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) verringerte sich um ein Drittel auf 254 Millionen €. Das Konzernergebnis reduzierte sich im Vorjahresvergleich ebenfalls um -29% auf 75 Millionen €.

Hierfür verantwortlich sind sinkende Preise im Handelsgeschäft sowie eine geringere Gesamtnachfrage. In dem Segment der Stahlerzeugung blieb die Ertragslage stabil, hier profitierte der Konzern von langfristigen Lieferverträgen. Der Free Cashflow hat sich zwar verbessert, ist aber immer noch negativ.

Insgesamt sind die Zahlen zufriedenstellend ausgefallen. Positiv ist, dass die Ertragslage die Erwartungen der Marktexperten übertrifft.

CFO Klaus Keysberg beschreibt die Entwicklung so:

Die Ergebnisse des ersten Quartals sind trotz des weiterhin unsicheren Umfelds robust. Durch unsere Maßnahmen zum Umbau und zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit sind unsere Geschäfte heute deutlich besser in der Lage, mit Herausforderungen umzugehen und sich auf die vielfältigen Chancen einzustellen.

Prognose bestätigt

Die schwächeren Erwartungen wurden für das neue Geschäftsjahr erneut bestätigt. Der Stahlkonzern prognostiziert ein geringeres bereinigtes EBIT,  es soll im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich liegen. Der Konzernüberschuss soll „mindestens“ ausgeglichen sein.

Nach Unternehmensangaben soll sich der Free Cashflow vor M&A weiter verbessern. Erwartet wird auch hier ein mindestens ausgeglichener Wert.

Womit müssen Anleger künftig rechnen?

Der Kursrückgang seit Ende Januar basiert auf den schlechteren Erwartungen. Die veröffentlichten Zahlen sind daher keine Überraschung. Es ist davon auszugehen, dass diese rückläufige Entwicklung sich auch im zweiten Quartal fortsetzt. Bei einer nachlassenden Konjunktur leidet der Essener Stahlkonzern stärker unter billigeren Stahlimporten.

Anders sieht es aus, wenn der Transformationsprozess hin zu einem Technologiekonzern gelingt. Dann ist eine neue Bewertung notwendig, bis dahin dauert es noch eine Weile.

Aktie bleibt volatil

Meiner Meinung nach fehlt momentan die Dynamik für weitere Kursanstiege. Das Potenzial des Papiers ist dadurch gering. Das sehen auch die meisten Analysten so – sie stufen die ThyssenKrupp-Aktie mit „Neutral“ ein.

Insgesamt erwarte ich mittelfristig einen volatilen Kursverlauf mit einem leichten Abwärtstrend. Für Anleger gibt es derzeit interessantere Werte.

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