The AES Corporation: Energie-Riese mit Verdopplungspotenzial
Der globale Energiemarkt befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Unternehmen wie die US-amerikanische AES Corporation stehen dabei im Zentrum, da sie die Energiewende aktiv vorantreiben und gleichzeitig wirtschaftlich attraktive Perspektiven eröffnen.
Globale Präsenz mit Fokus auf den US-Markt
Die AES Corporation ist ein weltweit tätiger Stromerzeuger, der seine Energie entweder direkt an Endkunden im Bereich Versorgungswirtschaft verkauft oder an Zwischenhändler wie Energieversorger und Industrieanlagen liefert. Das Unternehmen ist in 15 Ländern aktiv, erwirtschaftet jedoch den größten Teil seiner Umsätze in den Vereinigten Staaten. Um mögliche politische Risiken abzufedern, hat AES frühzeitig Maßnahmen ergriffen: eine stabile US-Lieferkette aufgebaut, das Konzept des „Safe Harboring“ genutzt und Projekte auf Bundesland vermieden.
Projektpipeline und Ausbauziele
Das Unternehmen hat seine aktuellen 12 Gigawatt an Projekten vollständig abgesichert und plant, bis Juli 2026 weitere 3 bis 4 Gigawatt in die Reservierung aufzunehmen, die für die Jahre 2029 und 2030 vorgesehen sind. Von den gesicherten Projekten befinden sich bereits 5,2 Gigawatt im Bau. Die Fertigstellung der für 2025 geplanten 3,2 Gigawatt liegt im Zeitplan, wobei 1,9 Gigawatt bereits abgeschlossen und die restlichen 1,3 Gigawatt zu 78 Prozent umgesetzt sind. Zusätzlich wurden 1,6 Gigawatt an neuen Stromabnahmeverträgen mit Rechenzentrumsbetreibern unterzeichnet, was den anhaltend hohen Kundennachfrage bestätigt.
Wachstumsperspektiven und Rendite
Alle Investitionen erfolgen zu attraktiv strukturierten Renditen, was künftiges Wachstum unterstützt. In den jüngsten Ergebnissen bekräftigte AES seine Prognose für 2025 sowie den Wachstumsplan bis 2027, der ein EBITDA-Wachstum von 5 bis 7 Prozent gegenüber 2023 vorsieht. Die Dividende soll in den kommenden Jahren stabil bleiben und bietet derzeit eine Rendite von rund 5,5 Prozent.
Finanzstruktur und Verschuldung
Das Geschäftsmodell von AES bringt eine hohe Verschuldung mit sich, da beim Start neuer Projekte umfangreiche Kredite aufgenommen werden. Nach Fertigstellung reduziert sich diese Last jedoch deutlich, da steuerliche Effekte greifen und die Projekte erst dann Cashflows generieren. Rund 20 Prozent der aktuellen Verbindlichkeiten entfallen auf laufende Bauprojekte und werden mit Beginn des Betriebs erheblich sinken. Derzeit verfügt das Unternehmen über 2,1 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln und 29,2 Milliarden US-Dollar an Schulden, wobei ein Großteil davon nicht rückzahlungsgebunden ist und somit ein geringeres Risiko darstellt.
Ergebnisse und Prognosen
Im zweiten Quartal übertraf das Unternehmen die Gewinnerwartungen mit einem Ergebnis je Aktie von 0,51 US-Dollar, während der Umsatz mit 2,86 Milliarden US-Dollar leicht unter den Prognosen blieb. Die Unternehmensführung bestätigte die Zielwerte für 2025 mit einem erwarteten Gewinn je Aktie zwischen 2,10 und 2,26 US-Dollar sowie einem AEBITDA von 2,65 bis 2,85 Milliarden US-Dollar. Auch die Wachstumspläne bis 2027 wurden bekräftigt, mit einem EBITDA-Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich ab 2026.
Bewertung und Potenzial
Unter konservativen Annahmen dürfte das EBITDA bis 2027 rund 3,2 Milliarden US-Dollar erreichen. Auf Basis des aktuellen Bewertungsmultiplikators ergibt sich daraus ein fairer Wert von 26 US-Dollar je Aktie, was ein Kurspotenzial von über 100 Prozent bedeutet. Marktgerüchte über eine mögliche Übernahme unterstreichen zusätzlich die Attraktivität der Aktie, auch wenn ein solches Szenario nicht zwingend erforderlich ist, um den inneren Wert freizusetzen.
Risiken und Chancen
Das größte Risiko liegt in der hohen Verschuldung und der damit verbundenen Notwendigkeit, regelmäßig neue Finanzierungen aufzunehmen. Sinkende Zinsen könnten diese Last jedoch abfedern. Politische Veränderungen könnten das Wachstum ebenfalls hemmen, doch in diesem Fall bietet die Diversifikation in internationale Märkte oder Gaslösungen mögliche Alternativen.
Fazit
Die AES Corporation präsentiert sich trotz der jüngsten Kurssteigerungen weiterhin als lohnenswerte Investition mit der Aussicht auf eine mögliche Kursverdopplung innerhalb von zwei Jahren. Sollte es zu einer Übernahme kommen, wäre ein erheblicher Aufschlag denkbar. Der Wachstumspfad ist klar abgesteckt, und die Unternehmensführung signalisiert, dass über 2027 hinaus weiteres Potenzial vorhanden ist.