Tesla-Aktie: Ein unaufhaltsamer Niedergang
Seit Mai schafft es die Tesla-Aktie nicht mehr über die Marke von 350 US$. Ist Elon Musks Autobauer inzwischen die Energie ausgegangen oder gibt es noch Hoffnung auf einen Kursaufschwung?
Eine desaströse Absatzentwicklung
Die jüngsten Zulassungszahlen lassen jedenfalls wenig Hoffnung zu. Die Entwicklung des Marktanteils von Tesla in den USA und in Europa ist ein einziges Desaster.
Im amerikanischen Heimatmarkt sank der Marktanteil von Tesla von 48,7% im Juni über 42,0% im Juli auf 38,0% im August. Erstmals seit 2017 fällt der Anteil des Elektroautobauers auf dem US-Markt damit unter die Marke von 40%.
In Europa zeigt sich ein noch düstereres Bild für Tesla. In Deutschland, dem größten europäischen Absatzmarkt, spielt Elon Musks Autofirma überhaupt keine Rolle mehr. Im August wurden hierzulande lediglich etwas über 1.400 Teslas zugelassen. Das ist ein Einbruch um fast 40% gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Absatz batterieelektrischer Autos hierzulande um über 45%. Der Marktanteil von Tesla liegt in Deutschland nur noch bei homöopathischen 0,6%.
In anderen Ländern Europas sieht es nicht besser aus. Der Absatz in Frankreich brach im August im Jahresvergleich um fast 50% ein. In Schweden betrug das Absatzminus sogar 84%.
Tesla hat die Entwicklung verschlafen
Die Entwicklung der Zulassungszahlen von Tesla ist keine Überraschung. Seit Jahren hat der E-Autohersteller die Entwicklung neuer Modelle verschlafen. 2025 kam wenigstens eine vollständig überarbeitete Version des Model Y auf den Markt. Bislang hält sich der Verkaufserfolg jedoch in Grenzen.
Der Cybertruck-Pickup ist nicht mehr als ein Marketinggag (der in die Hose ging). Und die Entwicklung eines Kleinwagens, der preislich unterhalb des Model 3 angesiedelt ist, wurde eingestellt.
Gleichzeitig hat die asiatische und europäische Konkurrenz in den vergangenen Jahren ein Modellfeuerwerk gezündet und auch den amerikanischen Markt mit E-Autos mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis geflutet. Diesen Wettbewerb bekommt Tesla nun mit voller Härte zu spüren.
Dass Tesla überhaupt noch auf einen Marktanteil von knapp 40% in den USA kommt, ist für mich eine große Überraschung. Dabei wird es meiner Meinung nach nicht bleiben. Mangels konkurrenzfähiger Autos wird der Absatz und Marktanteil von Tesla in den kommenden Monaten weiter in die Knie gehen.
Im Seitwärtstrend gefangen
Die Tesla-Aktie pendelt seit vier Monaten in einem Kurskorridor zwischen 290 und 350 US$. In den letzten Wochen scheiterte der Techwert zweimal daran, die 350-US$-Marke zu überwinden.
Für den Chart lässt das nichts Gutes erahnen. Ich gehe davon aus, dass die Tesla-Aktie in den kommenden Wochen wieder in eine leichte Abwärtsbewegung übergeht.
Die Börse interessiert sich für andere Dinge
Die Börse scheint die Absatzentwicklung des Autoherstellers überhaupt nicht mehr zu interessieren. Tesla-Aktionäre sehen im Unternehmen keinen gewöhnlichen Autobauer mehr, sondern einen KI-Robotikkonzern, der sein Geld in Zukunft mit selbstfahrenden Robotaxis und humanoiden Robotern verdienen wird.
In meinen Augen begehen sie damit einen gewaltigen Fehler. Bei Robotaxis setzt Tesla meiner Meinung nach auf die falsche Technologie. Der Verzicht auf Lasertechnologie bei der Steuerung der Fahrzeuge ist ein gewaltiger Wettbewerbsnachteil. Waymo (Alphabet) und chinesische Konzerne wie Baidu sind Tesla inzwischen technologisch enteilt. Auch Volkswagen hat meiner Meinung nach Tesla in technologischer Hinsicht bereits überholt. Tesla wird auf dem Markt für Robotaxis einer von vielen Anbietern sein – und ein Latecomer noch dazu.
Zum gleichen Urteil komme ich für den Robotermarkt. Tesla besitzt meiner Einschätzung nach überhaupt keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Roboterherstellern. Elon Musk legt sich in diesem Markt mit zahlreichen europäischen und japanischen Konzernen an, die seit Jahrzehnten erfolgreich Industrieroboter bauen. Dieses Knowhow werden sie erfolgreich in den Markt für Haushaltsroboter übertragen. Zugleich drängen andere Big Tech-Konzerne und viele Startups in diesen Zukunftsmarkt. Auch hier wird Tesla meiner Meinung nach niemals eine führende Rolle übernehmen.
Irgendwann wird es auch dem letzten Tesla-Aktionär dämmern, dass er sein Geld auf einen inzwischen erfolglosen Autobauer ohne besondere Zukunftsperspektive setzt. Ich kann nur dazu raten, die Tesla-Aktie besser früher als später zu verkaufen. Der Niedergang des Konzerns ist meiner Ansicht nach unaufhaltsam.
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ℹ️ Tesla in Kürze
- Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
- Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
- Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 1,09 Billionen US$ wert.