Symrise schmiert ab ab, Sartorius erholt: DAX-Ausblick
Der DAX ist weiter auf Richtungssuche. In der abgelaufenen Handelswoche büßte das größte deutsche Börsenbarometer knapp 60 Punkte ein und schloss -0,25% tiefer bei 23.639 Punkten. Die höchsten Verluste gab es bei Deutsche Börse und Symrise, bester DAX-Wert war Sartorius. Was können Anleger in der neuen Woche erwarten?
Nach einem leichten Zugewinn am Montag brachen die Kurse am Dienstag um fast -2% ein. Am Mittwoch konnte sich der Index wieder stabilisieren und profitierte zum Ende der Woche von den positiven Impulsen der Wall Street nach dem Fed-Entscheid.
Geldpolitik beherrscht die Märkte
In der abgelaufenen Handelswoche war die Geldpolitik der US-Notenbank Fed das beherrschende Thema an den Märkten. Wie erwartet hat die Zentralbank den im letzten Jahr unterbrochenen Zinssenkungszyklus wieder aufgenommen und den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,00 bis 4,25% gesenkt. Dazu stellte Notenbankchef Jerome Powell auf der abschließenden Pressekonferenz weitere Zinssenkungen in Aussicht.
Laut dem Fed Wach Tool der CME Group gehen aktuell mehr als 94% der Marktteilnehmer von einer Zinssenkung im Oktober und über 82% von einer Zinssenkung im Dezember ein. Der Markt preist demnach zwei weitere Zinssenkungen bis zum Jahresende ein.
Während die US-Börsen das bullische Szenario mit neuen Rekorden feiern, hält sich die Euphorie hierzulande in Grenzen. Der DAX befindet sich faktisch nun schon seit über vier Monaten in einer seitwärts verlaufenden Konsolidierungsphase. Immerhin kommt es dabei bislang auch nicht zu größeren Korrekturen.
Blick auf die neue Woche
In der neuen Woche stehen wieder Konjunkturdaten im Blickpunkt. Los geht es am Dienstag mit Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und die USA.
Dazu dürfte hierzulande vor allem der aktuelle ifo-Geschäftslimaindex am Mittwoch von Interesse sein. Einige Experten erwarten nach zuletzt acht Anstiegen in Folge wieder einen leichten Rückgang, auch aufgrund der Enttäuschung ob des Handelsabkommens zwischen der EU und den USA und Zweifeln an den von der neuen Bundesregierung angekündigten Reformen.
Die damit verbundene Euphorie hatte im ersten Halbjahr noch für eine Sonderkonjunktur gesorgt und die deutschen Standardwerte überproportional ansteigen lassen. Trotz der jüngsten Schwächephase liegt der Index auf das Jahr gesehen immer noch mit über +18% im Plus. Der Dow Jones erreicht lediglich ein Plus von +9% und selbst die Technologiewerte aus dem Nasdaq 100 schneiden mit gut +17% im Vergleich etwas schwächer ab.
Am Freitag erscheint zudem mit dem PCE-Deflator das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, das mit Blick auf die zukünftige Geldpolitik ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Aus Unternehmenssicht sind vor allem die Änderungen in der DAX-Zusammensetzung von Interesse, die am Montag vollzogen werden. Die Papiere von Porsche und Sartorius verlassen den Index und werden durch die Aktien von Scout24 und Gea ersetzt.
Deutsche Börse und Symrise sacken ab, Sartorius erholt
In der abgelaufenen Woche verzeichneten die Papiere von Deutsche Börse und Symrise die höchsten wöchentlichen Verluste mit einem Minus von -5,51 bzw. -5,66%. Die Aktie des deutschen Börsenbetreibers befindet sich bereits seit Anfang Mai in einer starken Abwärtsbewegung und hat gegenüber dem damaligen Hoch über -23% eingebüßt.
Symrise leiden weiter unter den schwachen Zahlen für das zweite Quartal und einer Prognosesenkung. Dazu kommt eine Anleiheemission, die das Unternehmen letzte Woche durchgeführt hat. Die Aktie notiert nun auf dem tiefsten Stand seit dem Corona-Crash aus dem Frühjahr 2020.
Besser lief es dagegen für Sartorius, dessen Aktien um +8,59% anzogen. Die Vorzugsaktie des Labor- und Pharmazulieferers schaffte den Wiederanstieg über die 200-€-Marke und löste sich damit etwas von den jüngsten Tiefs. Der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von November 2021 ist aber weiterhin intakt.
DAX hält sich über wichtigen Supports
Der DAX hat im Wochenverlauf zwar ein neues Tief im Rahmen der seit Mitte August laufenden Abwärtsbewegung markiert, hinten raus aber wieder zulegen können. So behauptete sich der Leitindex oberhalb der Supportzone von 23.300/23.500 Punkten mit dem alten Rekordhoch bei 23.476 Punkten.
Derzeit kommen die Impulse allenfalls von der Rekordjagd an der Wall Street. Diese reichen jedoch nicht aus, um für einen neuen Aufschwung zu sorgen. Das könnte sich allerdings recht schnell ändern, wenn dem Index der Sprung zurück über die 24.000-Punkte-Marke und die an dieser Stelle verlaufende 50-Tage-Linie (SMA50) gelingt.
Dann könnte eine neue Aufwärtsbewegung in Gang kommen und das Rekordhoch bei 24.639 Punkten schnell wieder in den Fokus rücken. Bei einem Bruch der eingangs beschriebenen Supportzone drohten indes weitere Korrekturen in Richtung 23.000 Punkte.
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