Summit Midstream nach -50% vom Jahreshoch: Jetzt kaufen?
Das Öl- und Gasunternehmen Summit Midstream steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen, konnte jedoch wichtige Grundlagen für eine zukünftige Wertsteigerung legen. Trotz eines schwierigen Jahres und unterausgelasteter Anlagen zeigen sich im Portfolio und den jüngsten Geschäftsergebnissen vielversprechende Ansätze, die langfristig von Bedeutung sein könnten.
Aktuelle Lage und Positionierung
Summit Midstream ist ein vergleichsweise kleines Midstream-Unternehmen aus Texas mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 260 Millionen US-Dollar. Die Firma hat im laufenden Jahr über 50 Prozent ihres Werts eingebüßt, was hauptsächlich auf eine anhaltende Unterauslastung der Anlagen zurückzuführen ist – trotz einer hohen Nachfrage nach Erdgas. Summit arbeitet intensiv daran, sein Portfolio langfristig auszurichten und die finanziellen Rahmenbedingungen zu stabilisieren. Trotz der Herausforderungen bleibt Geduld ein entscheidender Faktor, um die zukünftigen Chancen des Unternehmens zu nutzen.
Stärken im Geschäftsbetrieb
Trotz der Schwierigkeiten verfügt Summit über wesentliche Merkmale eines soliden Midstream-Unternehmens. Das Volumen liegt bei 1,4 Milliarden Kubikfuß pro Tag, mehr als 85 Prozent der Margen sind gebührenbasiert und somit stabil, und es bestehen mehrjährige Verträge auf Millionen von Hektar. Das Management konzentriert sich darauf, die Verschuldung zu reduzieren und das Portfolio durch gezielte Zukäufe zu stärken.
Ergebnisse des zweiten Quartals
Im zweiten Quartal erzielte Summit einen freien Cashflow von 9,2 Millionen US-Dollar nach umfangreichen Investitionen, während der bereinigte operative Cashflow (DCF) bei 32,4 Millionen US-Dollar lag. Die Bewertung des Unternehmens entspricht einem freien Cashflow-Rendite von rund 50 Prozent, wird jedoch weiterhin durch die Schuldenlast belastet. Das Unternehmen hat mit drei Bohranlagen 47 neue Bohrungen angeschlossen und plant die Hinzunahme einer vierten. Die Perspektiven sind insbesondere aufgrund neuer Abkommen für die Double E-Pipeline sowie weiterer Kundenverträge vielversprechend. Für das Jahresende wird jedoch ein Ergebnis am unteren Ende der Prognosespanne erwartet.
Segmentanalysen und Wachstumstreiber
Im Bereich Erdgas verzeichnete Summit ein Wachstum von 3,3 Prozent beim bereinigten EBITDA, getragen vom Mid-Con-Segment mit neun neuen Anschlüssen. Zusätzlich wurden zehn weitere Anschlüsse nach Quartalsende realisiert. Die Nachfrage im Arkoma-Becken bleibt robust, was den Einsatz eines weiteren Bohrgeräts wahrscheinlich macht. Im Gegensatz dazu bleibt das Piceance-Becken trotz anhaltender Investitionen ein schwaches Segment ohne neue Anschlüsse seit zwei Jahren. Dennoch besteht Hoffnung durch eine geplante größere Bohrkampagne von QB Energy.
Das Ölssegment zeigte eine leichte EBITDA-Steigerung von 1,2 Prozent, begleitet von moderaten Investitionen. Insbesondere das Rockies-Segment hält das Volumen trotz Preisschwankungen stabil, unterstützt durch die kürzliche Übernahme von Moonrise Midstream. Insgesamt wurden 38 neue Bohrungen hinzugefügt, während im Permian-Becken die Auslastung durch die Double E-Pipeline wächst.
Finanzielle Situation
Die Insolvenzgefahr ist für Summit derzeit gebannt, jedoch sind die Voraussetzungen für hohe Renditen noch nicht gegeben. Das Unternehmen verfügt über einen erheblichen Kreditrahmen, der für weitere Zukäufe genutzt werden kann, sollte aber weiterhin seine Schuldenlast abbauen. Die Nettoverschuldung von 4,1-facher EBITDA ist branchenüblich und handhabbar, muss aber auf unter das Vierfache sinken, um eine Dividende auf Stammaktien zu ermöglichen. Derzeit lasten 825 Millionen US-Dollar an Krediten mit einem Zinsaufwand von jährlich rund 70 Millionen US-Dollar auf dem Unternehmen. Niedrigere Zinssätze ohne Rezession könnten die Refinanzierung erleichtern.
Herausforderungen bei der Anlagen-Auslastung
Ein zentrales Problem ist die Unterauslastung der Anlagen. Die Double E-Pipeline trägt jedoch positiv bei und verzeichnet eine steigende Durchsatzmenge, wobei ein Ausbau der Kapazitäten bis Ende 2026 erwartet wird. Die Segmente Rockies und Mid-Con profitieren von neuen Akquisitionen und steigenden Verbindungszahlen, wodurch Volumen und Einnahmen wachsen. Das Piceance-Becken bleibt jedoch ein Sorgenkind, da dort seit 2023 keine neuen Bohrungen angeschlossen wurden. QB Energy plant jedoch eine umfangreiche Bohrkampagne, die künftig erhebliche Impulse für Summit liefern könnte.
Verschuldung als Risiko
Das größte Risiko liegt in der hohen Verschuldung, die das Unternehmen mit hohen Zinskosten belastet und somit kurzfristig die Renditen für Aktionäre einschränkt. Ein schrittweiser Abbau der Kapitalstruktur erfordert mehrere Jahre zuverlässiger Gewinne. Anleger müssen entsprechend Geduld aufbringen, bis sich die Situation verbessert.
Ausblick und Fazit
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 250 Millionen US-Dollar ergibt sich aktuell eine hohe Cashflow-Rendite von etwa 50 Prozent, bedingt durch eine Verschuldung, die viermal höher ist als der Börsenwert. Das Unternehmen arbeitet intensiv daran, seine Kapitalstruktur zu verbessern und seine Cashflows zuverlässig zu gestalten. Potenzial zeigt sich in möglichen Großprojekten im Piceance-Becken, neuen Verträgen für die Double E-Pipeline sowie weiteren Zukäufen. Langfristig besteht die Aussicht auf Dividendenzahlungen und eine deutliche Wertsteigerung für geduldige Investoren.