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Ströer-Aktie: Geht der Aufwärtstrend weiter?

Rudolf Schneider / 06.03.23 / 10:38

Die Aktie des Kölner Medienhauses Ströer (WKN: 749399) hat auf die Geschäftszahlen von 2022 gelassen reagiert. Der leichte Kursgewinn von insgesamt +3% ist möglicherweise der allgemeinen guten Börsenstimmung geschuldet, aktuell notiert sie bei 54,80 €. Ein weiterer Faktor ist, dass in dem bisherigen Kursanstieg von rund +48% seit Jahresbeginn viel Positives bereits eingepreist ist. Was ist hier noch möglich?

stroeer.de

Das Kölner Medienunternehmen Ströer KGaA ist ein führender deutscher Medien- und Werbekonzern. Neben 300.000 Außenwerbeflächen bietet das Unternehmen zunehmend Werbung auf digitalen Außentafeln an. Darüber hinaus betreibt es zahlreiche Webseiten, zu den bekanntesten zählen t-online.de und watson.de. Das Medienhaus bietet seine Leistungen überwiegend im deutschsprachigen Raum an. Die Marktkapitalisierung beträgt 3,1 Milliarden €.

Solide Geschäftszahlen

Das abgelaufene Geschäftsjahr war für werbetreibende Unternehmen sehr anspruchsvoll. Eine hohe Inflation sowie eine abnehmende Kaufbereitschaft führten zu geringeren Werbeausgaben bei vielen Unternehmen. Trotzdem ist es Ströer gelungen, zufriedenstellende Geschäftszahlen zu liefern.

Der Jahresumsatz stieg um fast 9% auf 1,77 Milliarden €. Der größte Zuwachs erfolgte im digitalen Out of Home-Bereich (DOOH). Dies sind digitale Werbetafeln, die an besonders exponierten Orten, beispielsweise an Straßenkreuzungen, Flughäfen oder Bahnhöfen, angebracht werden. Hiervon betreibt Ströer mehr als 7.000 Stück.

Das operative EBITDA verbesserte sich allerdings nur um 1% auf 172 Millionen €. Nach Abzug von Steuern verblieb ein Konzernüberschuss von 59 Millionen €. Das entspricht einem Rückgang von -30% gegenüber dem Vorjahr. Ursache hierfür waren hohe Steuerzahlungen.

Im Rahmen der Erwartungen

Insgesamt lagen die Finanzkennzahlen im Rahmen der Erwartungen der Marktexperten.

Der Co-CEO Christian Schmalz kommentierte das abgelaufene Jahr so:

Mit den starken Ergebnissen des Geschäftsjahres 2022 haben wir die Effizienz unserer „OOH plus“-Strategie wieder unter Beweis gestellt. Gleichzeitig ist Außenwerbung die mit weitem Abstand energieeffizienteste Werbegattung mit dem niedrigsten Carbon Footprint im gesamten Mediamix. Digitale Außenwerbung outperformte alle anderen Segmente mit einem Wachstum von mehr als 30 Prozent, getrieben durch eine starke programmatische Nachfrage.

Auf Jahresprognose verzichtet

Da im abgelaufenen Geschäftsjahr die Nachfrage der Kunden stetig abnahm, verzichtet das Management auf eine genaue Jahresprognose.

Im ersten Quartal wird mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

Für die Kursentwicklung ist es besser, auf eine Jahresprognose zu verzichten, als diese später nach unten anzupassen. Der Verzicht ist daher nicht als negativ zu werten.

Was ist von der Ströer-Aktie zu erwarten?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass der Streubesitz mit knapp 21% sehr gering ist: Großaktionäre sind der ehemalige Gründer Dirk Ströer und der jetzige CEO Udo Müller.

Nach dem Kurseinbruch in 2022 befindet sich das Papier wieder in einem Aufwärtstrend. Dass ein weiterer Kurseinbruch ausgeblieben ist, spricht für die Aktie. Die vorsichtige Quartalsprognose zeigt, dass der Werbemarkt noch sehr zögerlich auf die schwächere Konjunktur reagiert. Dies dürfte sich im laufenden Geschäftsjahr wieder verbessern. Die digitalen Außenwerbetafeln nehmen drastisch zu, das kann jeder persönlich feststellen. Hier ist das Kölner Medienhaus einer der Marktführer.

Die sinkenden Energiepreise sorgen mittelfristig wieder für eine Aufhellung der Konjunktur, was sich wiederum positiv auf die Werbebudgets auswirkt. Interessant wird es, ob das Werbeunternehmen nach dem ersten Quartal eine Jahresprognose abgibt.

Weiteres Potenzial vorhanden

Meiner Meinung nach besteht hier weiteres Potenzial. Der Kurs ist von dem Anfangskurs in 2022 mit rund 70 € immer noch weit entfernt. Hier sind die Analysten jedoch unterschiedlicher Meinung: Warburg und Hauck Aufhäuser erwarten einen Kurs von 71 €, JPMorgan und Goldman halten Kurse von 47 € für realistisch.

Ich bin da mehr bei den Optimisten, allerdings sehe ich vorerst ein Kurspotenzial bis 65 € als fair an. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 3,7 Milliarden € und ist als normal einzustufen.

Was ganz klar für die Aktie spricht, ist die hohe Dividende von zuletzt 2,25 €, dies entspricht einer momentanen Rendite von 4%.

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