Steyr Motors-Aktie: Lohnt sich der Einstieg noch?

Aufrüstungs-Profiteur

Die Steyr Motors-Aktie sprang nach den letzten Äußerungen aus dem Weißen Haus massiv an und verdreifachte sich gegenüber dem Jahresanfang. Am Donnerstag gewinnt sie weitere +8% und steht aktuell bei knapp 45 €. Als Unternehmen mit einem großen Rüstungsanteil war das zu erwarten. Kaufen, halten oder verkaufen – diese Frage stellt sich nun.

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Kooperation mit Rheinmetall

Der österreichische Spezialist für maßgeschneiderte Motoren gab am 11. März die Kooperation mit der Rheinmetall Landsysteme bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft von Rheinmetall, die taktische Fahrzeuge für das Militär herstellt.

Über den Umfang der Zusammenarbeit wurde nichts mitgeteilt. Sie wurde allgemein als umfangreiche Entwicklungs- und Liefervereinbarung bezeichnet. Der Bedarf an militärischen Gütern ist derzeit sehr groß. Da die Gefahr der Reduzierung oder gar des Ausstiegs von den USA in Europa besteht, ist das Thema der Aufrüstung besonders hoch. Hiervon profitierten bisher fast alle Rüstungskonzerne.

Für das Wachstum des Motorspezialisten ist die Kooperation ein wichtiger Meilenstein. Dies dürfte für Umsatz und Ertrag gelten.

Julian Cassutti, CEO von Steyr Motors, kommentierte dies so:

Die Zusammenarbeit mit der Rheinmetall Landsysteme GmbH unterstreicht die Innovationskraft beider Unternehmen und setzt neue Maßstäbe für die Entwicklung moderner militärischer Plattformen.

Prognoseziele erreicht

Unabhängig von der angespannten Lage konnte das Unternehmen sich positiv entwickeln. Hiervon sind die vorläufigen Jahreszahlen vom 19. Februar geprägt.

Der Umsatz mit 41,7 Millionen € lag im unteren Bereich der Prognose von 41 bis 45 Millionen €. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 9,4%. Haupttreiber waren die Hochleistungsaggregate im Zivil- und Militärbereich. Regional entwickelten sich die Märkte Europa, Asien und MENEA gut.

Das bereinigte EBIT ohne Sondereffekte verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,6 auf 10,1 Millionen €. Auch hier wurde die Prognose von 9 bis 11 Millionen € erfüllt. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge erhöhte sich von 9,4 auf 24,1%.

Insgesamt sind die Zahlen gut ausgefallen, dies gilt insbesondere für das Ertragswachstum.

Dynamisches Umsatzwachstum erwartet

Basierend auf einem hohen Auftragsbestand und der jetzigen Kooperation sowie weiteren vielversprechenden Verhandlungen mit anderen hochkarätigen Rüstungsunternehmen dürfte eine neue Ära beginnen. (In diesem Zusammenhang erwähnenswert: Unser aktueller Report "3 Top-Picks" zeigt auf, wie man mit drei sorgfältig ausgewählten Aktien von den wichtigsten Megatrends unserer Zeit profitieren könnte.)

Das Umsatzwachstum soll mindestens bei 40% liegen. Bei den Motoren wird mit einem Mindestanstieg auf 1.250 Einheiten gerechnet – im Vorjahr lag sie bei 729 Motoren. Bei der EBIT-Marge mit einem Wert oberhalb von 20% gerechnet.

Kaufen, halten oder verkaufen – was ist ratsam?

Meiner Meinung nach ist in dem jetzigen Kursniveau viel Positives enthalten. Einen Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt halte ich für wenig sinnvoll.

Um auf die Eingangsfrage „Time to Say Goodbye“ zurückzukommen; es schadete noch nie, Gewinne oder Teilgewinne zu realisieren. Wie Henry Maske sollten auch Anleger sich Gedanken über den richtigen Zeitpunkt des Ausstiegs machen. Jede Rally endet in einer Korrektur, so dürfte es auch allgemein bei Aktien der Rüstungsbranche kommen.

Hauck Aufhäuser sieht den fairen Wert bei 30 €, allerdings ist diese schon etwas älter. Weiter Analysen gibt es nicht.

Erstmals wurde eine Dividende von 0,55 € vorgeschlagen, dies entspricht aktuell einer Rendite von 1,4%.

Mein Fazit: Aktionäre mit hohen Gewinnen sollten über eine Realisierung nachdenken. Ein Einstieg ist bei dem jetzigen Niveau nicht zu empfehlen.

ℹ️ Steyr Motors in Kürze

  • Die Steyr Motors AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Hochleistungs-Motoren. Diese werden vorwiegend in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten (sowohl militärisch als auch zivil) sowie als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven eingesetzt werden.
  • Der Hauptsitz ist im österreichischen Steyr, das Unternehmen agiert weltweit.
  • Mehrheitsaktionärin bleibt die Beteiligungsgesellschaft Mutares.
  • Die Börsennotierung im Scale-Segment erfolgt im Oktober 2024, die Börsenbewertung liegt aktuell bei 224 Millionen €.

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