Starbucks-Aktie -6%: Der Kaffee schmeckt nicht mehr

Wachstumsstory am Ende

Mit einem Kurseinbruch von -6% gehörte die Starbucks-Aktie am gestrigen Mittwoch zu den größten Verlierern an den US-Börsen und setzte ihren steilen Abwärtstrend der letzten Wochen fort. Bereits in den vergangenen drei Monaten ging der Kurs mit fast -30% den Bach hinunter. Warum schmeckt die Starbucks-Aktie Anlegern nicht mehr? Und bietet sich hier eine Gelegenheit, ein Schnäppchen zu machen?

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Umsatz- und Gewinnrückgang

Anlegern ist angesichts der schwachen Quartalszahlen der Appetit auf die Starbucks-Aktie vergangen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 stieg der Konzernumsatz der Kaffeehauskette nur um 2% auf 8,76 Milliarden US$. Analysten gingen im Vorfeld von einem leicht höheren Quartalsumsatz von 8,83 Milliarden US$ aus.

Schaut man sich aber den Gesamtumsatz auf vergleichbarer Fläche an, zeigt sich ein Rückgang um 1%. Das große Sorgenkind von Starbucks ist ausgerechnet der US-Heimatmarkt. Hier sanken die vergleichbaren Umsätze bereits das fünfte Quartal in Folge. Im abgelaufenen Vierteljahr ging der Umsatz um 4% zurück, obwohl die Kunden pro Besuch im Schnitt um 3% mehr ausgaben. Das heißt nichts anderes, als dass weniger Kunden auf ein Käffchen bei Starbucks vorbeischauen.

Auch in China, dem für Starbucks nach den USA zweitwichtigsten Einzelmarkt, konnte die Kaffeehauskette kein Wachstum mehr generieren. Zwar erhöhte sich die Zahl der Kunden in der Volksrepublik leicht, aber die Erlöse reduzierten sich insgesamt.

Noch größer war die Enttäuschung beim Gewinn. Das operative Ergebnis brach um 35% auf knapp 750 Millionen US$ ein. Die operative Marge sank von 18 auf 12%.

Unter dem Strich verdiente Starbucks 384 Millionen US$ oder 0,34 US$ je Aktie. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als die Kaffeehauskette noch einen Nettogewinn von 772 Millionen US$ und EPS von 0,68 US$ erwirtschaftete. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,41 US$ ebenfalls erheblich unter der Analystenschätzung von 0,49 US$.

Der Chart wird zappenduster

Das Chartbild der Starbucks-Aktie hat sich in den letzten Wochen massiv verschlechtert. Anfang März notierte die Kaffeehauskette noch auf einem 3-Jahrestief. Doch innerhalb von nicht einmal zwei Monaten stürzte der Kurs auf ein neues 6-Monatstief.

Auch das 3-Jahrestief ist nur noch ca. 12% vom aktuellen Kursniveau entfernt. Sollte es nicht halten, dürfte es für die Starbucks-Aktie zappenduster werden.

Nur für Dividendenanleger interessant

Die einzigartige Wachstumsgeschichte von Starbucks scheint sich dem Ende zuzuneigen. Bereits im letzten Geschäftsjahr, das Ende September 2024 zu Ende ging, konnte die US-Kaffeehauskette ihren Umsatz nur noch minimal steigern. Auch im aktuellen Geschäftsjahr sieht es ganz danach aus, als wäre nur noch ein Miniwachstum drin.

Beim Ergebnis ist Starbucks bereits auf Schrumpfkurs. Im vergangenen Geschäftsjahr ging der operative Gewinn um 7% zurück. Auch im laufenden GJ deutet sich ein weiterer Gewinnrückgang an.

Die „Back to Starbucks” Turnaround-Strategie von Starbucks-CEO Brian Niccol scheint bislang noch nicht aufzugehen. Nach Unternehmensangaben führt Starbucks derzeit viele Testversuche durch, um herauszufinden, mit welchen Mitteln wieder mehr Kunden in die Länden der Kette gelockt werden können. Man darf gespannt sein, ob und wie Starbucks der Turnaround gelingen wird.

Angesichts der schwachen Konjunktur in allen wichtigen Weltmärkten und dem intensiven Wettbewerb dürfte es für Starbucks kein Leichtes werden, wieder auf die Erfolgsspur zurückzufinden. Hinzu kommt ein möglicher Imageschaden durch die Trump-Regierung im Ausland. Wie kaum ein anderes Unternehmen wird Starbucks mit den USA in Verbindung gebracht. Dieses Amerika-Image könnte durchaus zu einem Umsatzrückgang in einigen Ländern führen, denen die USA derzeit nicht wohlgesonnen sind.

Einzig und alleine für Dividendenanleger ist die Starbucks-Aktie derzeit recht spannend. Angesichts des starken Kurseinbruchs ist die Dividendenrendite über 3% gestiegen. Zudem hat Starbucks seine Gewinnausschüttungen in den letzten fünf Jahren um 10% gesteigert. Anleger dürfen sich also in den kommenden Jahren auf ein ordentliches passives Einkommen freuen. Ein Anmerkung in Sachen Dividende: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine ausführliche Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein solides Fundament für passive Einkünfte zu bilden.

ℹ️ Starbucks in Kürze

  • Starbucks mit Sitz in Seattle ist die größte Kaffeehauskette der Welt.
  • Das Unternehmen betreibt über 30.000 eigene und lizenzierte Selbstbedienungscafés in mehr als 80 Staaten der Welt.
  • Neben dem Vertrieb von Kaffeeprodukten und Snacks verkauft die Kette auch ein Sortiment an Kaffeebohnen.
  • Starbucks notiert an der US-Technologiebörse NASDAQ und ist aktuell 91 Milliarden US$ wert.

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