Software-Aktie -13%: Was tun?

Heute erleidet die Software-Aktie (WKN: A2GS40) einen herben Rückgang um -13%, aktuell steht sie bei rund 12 €. Ursache hierfür ist, dass die Geschäftszahlen die Erwartungen der Fachleute verfehlt hat. Wie geht es nun weiter und was bedeutet das für Anleger?

Die Software AG gehört zu den führenden Unternehmen für Softwarelösungen und die damit verbundenen Dienstleistungen. Ihre Produkte ermöglichen es, Geschäftsprozesse zu analysieren und zu steuern. Neben SAP gehört es zu den führenden Softwarehäusern in Deutschland und Europa. Sitz des Unternehmens ist Darmstadt. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,63 Milliarden €.

Geschäftszahlen unter Markterwartungen

Das starke vierte Quartal trug wesentlich dazu bei, dass die eigenen Ziele erreicht wurden. Allerdings waren die Ergebnisse schwächer als vom Markt erwartet, dies gilt insbesondere für den Gewinn.

Der Umsatz im vierten Quartal stieg um 30% auf 303,8 Millionen €. Neben der Sparte Digital Business trug das Datenbankgeschäft Adabas & Natural wesentlich zur Umsatzsteigerung bei.

Das operative Ergebnis stieg ebenfalls um 29% auf 58,3 Millionen €. Die sich daraus ergebende EBITDA-Marge lag mit 19,2% jedoch deutlich unter den Markterwartungen von 21%.

Ein weiterer Knackpunkt ist das Nettoergebnis. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit einem Gewinn von 34,8 Millionen € entstand jetzt ein Nettoverlust von -14,3 Millionen €. Ursache hierfür waren hohe Rückstellungen für den Konzernumbau.

Sparprogramm angekündigt

Um den Konzern zukünftig schlanker und effizienter aufzustellen, kündigte das Management ein Sparprogramm an. Dieses soll einen Ergebnisbeitrag von 30 bis 35 Millionen € liefern.

Zu den geplanten Maßnahmen gehört ein Jobabbau von 200 Stellen, das entspricht 4% der Gesamtbelegschaft. Daneben soll der Vertrieb gestärkt werden, begonnen wird damit in Nordamerika.

Als dritte Maßnahme ist der Ausbau des Cloud-Geschäftes vorgesehen. Hierhin werden die zukünftigen Investitionen gelenkt.

Prognose reduziert

Um zukünftige Überraschungen zu vermeiden, wurde die Prognose für das neue Geschäftsjahr sehr konservativ erstellt. Danach ist ein Umsatzanstieg zwischen 6 und 10% vorgesehen. Die geplante operative Marge liegt bei 16 bis 18%. Hier hatte der Markt wesentlich mehr erwartet, die Schätzungen lagen bei 21%.

Daniela Bünger, Chief Financial Officer (CFO) der Software AG, kommentiert die Prognose so:

Der Plan für das Jahr 2023 wird unser Geschäft klarer strukturieren und sicherstellen, dass wir unsere Ziele auch in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld erreichen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 im gegebenen Kontext realistische Ziele setzen.

Was können Anleger erwarten?

In unserem letzten Beitrag hatten wir darauf hingewiesen, dass Anleger die Aktie vorerst meiden sollten. Dies ist auch jetzt angesagt. Zunächst einmal muss der Markt diesen Einbruch verdauen.

Vorerst abwarten

Die Analysten haben ihre Einschätzungen beibehalten, das ist ein gutes Zeichen. Barclays erwartet 23,50 €, die UBS ist mit 37 € weiterhin sehr optimistisch. Die anderen liegen dazwischen.

Meiner Meinung nach sollten Anleger weiterhin vorerst abwarten. Auch wenn die Aktie zukünftig Potenzial hat, muss sich der Kurs zuerst beruhigen.

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