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SGL Carbon-Aktie: Ein neues Kapitel beginnt!

Rudolf Schneider / 24.03.23 / 9:29

Die Aktie der SGL Carbon (WKN: 723530) hat seit der gestrigen Bekanntgabe des Geschäftsberichtes für das abgelaufene Jahr mit einem geringfügigen Kursanstieg von +1% auf aktuell 8 € reagiert. Die nervöse Börsenlage hat den jüngsten Aufwärtstrend des SDAX-Werts abgewürgt. Nach einem Konzernumbau will das Management nun deutlich profitabler wirtschaften. Kann das Papier davon profitieren?

sglcarbon.com

SGL Carbon stellt Produkte aus Kohlenstoff und Grafit her sowie glas- und kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe. Das 1992 entstandene Unternehmen mit Hauptsitz in Wiesbaden ist international ausgerichtet mit 31 Werken in Europa, Nordamerika und Asien sowie Niederlassungen in über 100 Ländern. Großaktionärin und Noch-Aufsichtsratsvorsitzende ist die bekannte BMW-Erbin Susanne Klatten. Die Marktkapitalisierung liegt bei 983 Millionen €.

Transformation abgeschlossen

In den vergangenen drei Jahren hat die SGL ihr Geschäft ordentlich umgekrempelt. Ziel dabei war die Ausrichtung auf profitablere Segmente. Der Schwachpunkt damals war die geringe operative Marge. Alle Kostenblöcke kamen auf den Prüfstand, ebenfalls ging dieser Prozess mit einem Personalabbau von 10% einher.

Das Ergebnis der Restrukturierung ist eine nachhaltige Kostensenkung in Höhe von 150 Millionen €. In dem Geschäftsbericht ist ab 2023 von einer Beschleunigung der Profitabilität ab 2023 die Rede.

Finanzkennzahlen deutlich verbessert

Getrieben von einem Volumenanstieg sowie höheren Absatzpreisen verbesserte sich der Konzernumsatz 2022 auf 1,14 Milliarden €. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von +13%. Die hohe Nachfrage seitens der Halbleiterindustrie wird hervorgehoben.

Die verbesserte Ertragslage spiegelt sich in dem operativen EBITDA – es verbesserte sich um +23,4% auf 172,8 Millionen €. Die EBITDA-Marge stieg um 1,3 Prozentpunkte auf 15,2%. Der Konzernüberschuss hat sich fast verdoppelt auf 126,9 Millionen €.

Insgesamt ist die Ertragsverbesserung als hervorragend zu bezeichnen. Die erwarteten Ziele konnten voll eingehalten werden.

Sehr wichtig ist, dass es dem Wiesbadener Unternehmen gelungen ist, seine Eigenkapitalquote deutlich verbessern: Gegenüber dem Vorjahr stieg sie von 27  auf 38,5%. Das stabilisiert die weitere Entwicklung.

In dem Aktionärsbrief beschreibt der Vorstand um Dr. Torsten Derr das abgelaufene Jahr so:

Wir sind sehr stolz darauf, was in diesem schwierigen Geschäftsjahr erreicht haben: Aufrechterhaltung der Produktionsfähigkeit, wettbewerbsfähige Preisinitiativen, Verbesserung der Arbeitssicherheit, konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie, Übererfüllung unserer Umsatz- und Performance-Ziele, Stabilisierung unserer Finanzstruktur und das alles bei Fortführung unseres Transformationsprogramms.

Ausblick vorsichtig optimistisch

Das Management geht von weiter steigenden Kosten aus und plant daher mit einem stagnierenden Umsatz. Beim operativen EBITDA wird ein Wert zwischen 160 und 180 Millionen € erwartet, das entspricht dann einer operativen Marge von 14 bis 16%.

2023 wird als Investitions- und Stabilisierungsjahr bezeichnet. Bis 2027 soll dann die operative Marge auf 18 bis 19% steigen.

Beginnt jetzt die Zeit der Ernte für die SGL-Carbon-Aktie?

Aktionäre haben seit 2011 eine lange Leidenszeit hinter sich, in dieser Zeit hat das Papier sich fast gezehntelt. Dieser negative Trend konnte 2022 beendet werden. Sollten die ehrgeizigen Ziele erreicht werden, kann eine neue Ära beginnen. Mittel- und langfristig ist mit deutlichen Kurssteigerungen zu rechnen.

Für die Kursentwicklung in 2023 ist jedoch die Ertragsentwicklung in den ersten beiden Quartalen entscheidend. Hier zeigt sich, ob die gesteckten Ziele realistisch sind.

Die Analysten sind noch zurückhaltend, deren mittleres Kursziel liegt bei 8,90 €. Die Deutsche Bank ist mit einem Zielwert von 9,30 € am zuversichtlichsten.

Fazit: Ein Zukunftswert

Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen Zukunftswert. Der Abwärtstrend dürfte in einen langfristigen Aufwärtstrend übergehen. Allerdings ist der Kursanstieg mit einer hohen Volatilität verbunden. Mittelfristig sollte auch die Zahlung von Dividenden erfolgen.

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