Seagate: Speicher-Riese auf Allzeithoch dank KI
Die Nachfrage nach Datenspeicher wächst rasant – getrieben durch den weltweiten Ausbau von KI-Anwendungen und Cloud-Infrastrukturen. Seagate Technology, einer der führenden Anbieter von Speicherlösungen, profitiert stark von dieser Entwicklung und setzt auf eine strategische Neuausrichtung, die Effizienz und Margen verbessert.
Starke Position im Rechenzentrumsmarkt
Seagate Technology bleibt ein zentraler Akteur im Markt für großskalige Datenspeicherlösungen. Durch die zunehmende Nutzung von KI-Inferenzsystemen, insbesondere im Bereich der Generativen KI (GenAI), steigt der Bedarf an Speicherkapazität deutlich. Viele Unternehmen setzen GenAI inzwischen ein, um Werbeinhalte zu generieren – ein Trend, der die Nachfrage weiter antreibt.
Nach überzeugenden Quartalsergebnissen und optimistischen Prognosen legte die Aktie um mehr als 19 Prozent zu. Kurzfristige Rücksetzer gelten als Kaufgelegenheit. Wir halten eine „Buy“-Empfehlung für die Seagate-Aktie mit einem Kursziel von 305 US-Dollar gerechtfertigt, basierend auf einer Bewertung von 15,17-fachem EV/aEBITDA für das Geschäftsjahr 2028.
Erfolgreicher Start ins Geschäftsjahr 2026
Seagate meldete für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 ein Umsatzwachstum von 21 Prozent sowie eine Verbesserung der Bruttomarge um 6,74 Prozentpunkte. Der Erfolg resultiert maßgeblich aus der konsequenten Umsetzung des Build-to-Order-Modells, das Produktion und Absatz enger verzahnt.
Anstatt die Nachfrage zu prognostizieren und mögliche Überkapazitäten zu riskieren, fertigt Seagate gezielt für bekannte Kundenaufträge. Dieses Modell sorgt nicht nur für bessere Margen, sondern auch für Planungssicherheit in den kommenden Quartalen. Das Management erwartet ein günstiges Nachfrageumfeld bis mindestens 2027.
Fortschritte bei HAMR-Technologie und Mozaic-Plattform
Das Wachstum im ersten Quartal wurde vor allem durch Cloud-Service-Provider, Unternehmenskunden und den VIA-Sektor getragen. Der Umsatz im Datacenter-Geschäft stieg um 33,6 Prozent, während die ausgelieferte Speichermenge um 32 Prozent auf 182 Exabyte zunahm.
Mit der HAMR-basierten Mozaic-Plattform erzielt Seagate technologische Fortschritte: Fünf globale Cloud-Anbieter wurden bereits für die neuen 3+ Terabyte-Produkte qualifiziert, die bis zu 36 Terabyte pro Laufwerk erreichen können. Weitere Qualifizierungen folgen im ersten Halbjahr 2026.
KI als zentraler Wachstumstreiber
Besonders hohes Potenzial liegt in der wachsenden Nachfrage durch KI-gestützte Videoinhalte. Eine einminütige KI-generierte Videosequenz benötigt rund 20.000-mal mehr Speicherplatz als ein Textdokument mit 1.000 Wörtern. Der Markt für KI-Videogenerierung dürfte laut Prognosen zwischen 2024 und 2030 jährlich um knapp 20 Prozent wachsen – angetrieben durch Social-Media-Plattformen und digitale Werbung.
Unternehmen wie Meta und Alphabet bieten bereits KI-basierte Werbelösungen an. Bis 2026 könnten bis zu 40 Prozent aller Werbeinhalte durch GenAI entstehen. Auch Edge-AI-Anwendungen wie smarte Brillen oder vernetzte Geräte erhöhen den Speicherbedarf erheblich.
Ein weiteres Wachstumsfeld bildet die Einführung sogenannter agentischer KI in Unternehmen. Firmen wie Oracle und Palantir arbeiten mit Kunden daran, KI-Systeme auf Basis interner Daten zu entwickeln – was zu einer exponentiellen Zunahme gespeicherter Inhalte führen könnte.
Starke Finanzlage und Margendisziplin
Das Management bekräftigte, die Kostenkontrolle und Kapazitätsplanung weiterhin streng zu steuern, um Margen zu sichern und Überkapazitäten zu vermeiden. Trotz steigender Speicherdichte der neuen HAMR-Laufwerke plant Seagate keine Ausweitung der Produktionskapazitäten – eine bewusste Strategie, um Preisdruck zu vermeiden.
Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Nettoumsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar und ein bereinigter Gewinn je Aktie von 2,75 US-Dollar erwartet. Die Bilanz bleibt robust: Mit 1,1 Milliarden US-Dollar in bar und einem Schuldenstand von 5,7 Milliarden sank der Verschuldungsgrad auf 1,70 x Net Debt/EBITDA – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Die verfügbare Liquidität von 2,4 Milliarden US-Dollar schafft finanziellen Spielraum.
Chancen und Risiken
In unserem Bull Case setzt Seagate erfolgreich auf wachstums- und margensteigernde Strategien. Durch langfristige Verträge mit Preiserhöhungen und begrenzte Kapazität bleibt das Unternehmen flexibel und profitabel. Eine klare Produktstrategie sollte künftige Margensteigerungen sichern.
Der Bear Case wäre ein mögliches konjunkturelles Abkühlen der Weltwirtschaft, was die Nachfrage nach Cloud-Diensten und damit den Speicherbedarf hingegen dämpfen würde. Eine schwächere Investitionstätigkeit großer Unternehmen wäre ein Risiko für das Wachstumstempo.
Noch Kurspotenzial vorhanden
Seagate erhöhte seine Quartalsdividende um 3 Prozent auf 0,74 US-Dollar je Aktie, was einer jährlichen Rendite von 1,11 Prozent entspricht. Als Dividenden-Titel gilt Seagate damit eher nicht. Zusätzlich wurden jedoch Aktien im Wert von 29 Millionen US-Dollar zurückgekauft. Insgesamt sollen 75 Prozent des freien Cashflows an die Aktionäre zurückgeführt werden.
Mit einem aktuellen Bewertungsmultiplikator von 23,79x EV/EBITDA notiert die Aktie auf Allzeithoch und zählt zu den Top-Performern im S&P 500. Trotzdem sehen wir weiteres Aufwärtspotenzial und ein Kursziel von 305 US-Dollar – getragen von anhaltendem Wachstum und einem margenstarken Geschäftsmodell.
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