Schaeffler-Aktie: Einstieg ins Rüstungsgeschäft?

Sonderfaktoren belasten

Die Schaeffler-Aktie befindet sich in einer sehr volatilen Phase. Je nach Nachrichtenlage kommt es zu hohen Schwankungen in der Range von 4 bis 5 €. Am Montag entwickelt sie sich uneinheitlich und steht aktuell bei 4,40 €. Jüngst kamen Spekulationen über eine Ausweitung des Rüstungsbereichs auf. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

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Ausweitung des Rüstungsgeschäfts wird geprüft

Die Hauptfelder des Konzerns sind das Industriegeschäft mit Kugellagern sowie das Geschäft als Automobilzulieferer. Bei letzterem wurde mit der Übernahme von Vitesco die Kompetenz auf die E-Mobilität deutlich erweitert. Die Zukunft liegt laut Unternehmensangaben in der E-Mobilität. Aber auch beim Hybrid-Motor besteht großes Potenzial.

Im Zuge des geplanten Sondervermögens wolle das bayerische Unternehmen auch die Ausweitung des Rüstungsgeschäfts prüfen. Momentan werden für die Hubschrauberproduktion bestimmte Komponenten in die USA geliefert. Der Umfang ist jedoch sehr gering.

Die Ausweitung des Anteils an Rüstungsgütern wäre eine Option. Zukünftig werden für Motoren und Antriebe Produkte wie von Schaeffler verstärkt benötigt. Vorerst wird das Geschäft jedoch bescheiden bleiben, dennoch ist die Überprüfung positiv zu bewerten.

Sondereffekte führen zu hohem Verlust

Das war zu erwarten und wurde auch so kommuniziert. Mit der Übernahme und der Integration fallen hohe einmalige Sonderkosten an. Diese wurden teilweise im vierten Quartal verbucht, auch für das laufende Geschäftsjahr werden diese sich negativ auf die Ertragslage auswirken.

Der Umsatz verbesserte sich durch die Einbeziehung von Vitesco um 11,5% gegenüber dem Vorjahr auf 18,2 Milliarden €. Die Schwäche im Industriegeschäft setzte sich fort. Im Segment Automotive lief das Ersatzgeschäft sehr gut.

Problematischer ist die Ertragslage. Durch die Integration von Vitesco fielen sehr hohe Sonderbelastungen an. Zudem wurden Rückstellungen für den Abbau von Stellen gebildet. Diese sind aufgrund der schwächeren Nachfrage notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das operative EBIT reduzierte sich von 1,2 auf 0,8 Milliarden €. Besonders gravierend fiel das Konzernergebnis aus. Hier wurde aus einem Gewinn von 309 Millionen € ein Verlust von 632 Millionen €.

Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler

Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz eines widrigen Umfelds wichtige Meilensteine für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens erreicht.

In der Summe sind die Geschäftszahlen vom 5. März wie erwartet ausgefallen. Die kam nicht überraschend.

Beim Ausblick bleibt das Unternehmen vorsichtig optimistisch. Zwar wird mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet, die EBIT-Marge bleibt mit 3 bis 5% weiterhin schwach.

Lohnt sich jetzt ein Einstieg?

Die Schaeffler-Aktie dürfte sich vorerst weiterhin in dem vorgenannten Korridor von 4 bis 5 € bewegen. Mit einem verbesserten operativen Ertrag ist nicht zu rechnen, dies zeigt die Prognose der EBIT-Marge.

2025 wird ein weiteres Übergangsjahr bleiben. Die Aussage mit der Überprüfung ins Rüstungsgeschäft dürfte kein wesentlicher Kurstreiber werden. Die Mehrheit der Analysten sieht das ähnlich; lediglich Warburg Research sieht das mit ihrem Kursziel von 7,50 € anders.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Trotz der geplanten Reduzierung auf 0,25 € liegt die Rendite bei 5,6%. (In diesem Kontext interessant: In unserem exklusiven Report "Dividenden Top-Picks 2025" werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.)

Mein Fazit: Für einen nachhaltigen Kursanstieg ist es noch zu früh, erst muss die Ertragslage sich verbessern. Anleger sollten vorerst noch abwarten.

ℹ️ Schaeffler in Kürze

  • Die Schaeffler Gruppe ist ein weltweit führender Zulieferer der Automobil- und Industriebranche. Der Schwerpunkt dabei liegt bei Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen. Der Konzern befindet sich in einer Umbauphase hin zur Elektromobilität.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Herzogenaurach, daneben ist der Konzern weltweit aufgestellt.
  • Die Übernahme und Verschmelzung der Vitesco AG wurde Ende September abgeschlossen.
  • Das Unternehmen ist im SDAX gelistet und wird aktuell mit knapp 4,1 Milliarden € bewertet.

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