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Sartorius: Am Neuen Markt wollte keiner diese Aktie...

04.04.19 / 13:04

Wenn man mit etwas erfahreneren Börsianern über die Börse spricht, kommt man um das Thema "Dotcom Bubble" und Neuer Markt nicht herum. Interessant ist immer, wie unterschiedlich die damalige Zeit bewertet wird. So gibt es viele Kritiker, die von Lug und Betrug sprechen und das Ende des Neuen Marktes gut finden. Obwohl ich persönlich damals selbst von einem Betrugsfall ("Phenomedia, die Moorhuhn-Aktie") betroffen war, sehe ich die Sache etwas anders. So zähle ich gerne die langfristigen Erfolgsgeschichten auf, zu denen auch Sartorius (WKN: 716563) gehört.

Aber keineswegs nur Sartorius! Denn wenngleich es leider (zu) viele Betrugsfälle am Neuen Markt gab – ich erwähne hier neben Phenomedia nur mal ComROAD oder Met(a)box – gibt es doch weit mehr Unternehmen, die die damalige Zeit überlebt haben. So zählen zu den langfristigen Erfolgsstories sicherlich Unternehmen wie 1&1 Drillisch, Atoss Software, Bechtle, Dr. Hönle, Eckert & Ziegler, Evotec, MorphoSys, Nemetschek, OHB oder United Internet – auch wenn nicht alle diese Aktien neue Allzeithochs erklimmen konnten. Hätten Sie das gewusst?

Erstaunlicherweise sind übrigens die meisten Highflyer der damaligen Zeit, wie bspw. Brokat, EM.TV (heute: Constantin Medien) oder Intershop Communications völlig von der Bildfläche verschwunden oder vegetieren nur noch vor sich hin ("Pennystocks"). Im Gegensatz dazu hat eine Aktie wie Sartorius sich hervorragend entwickelt und viele Anleger im Laufe der Jahre reich gemacht. Was umso verwunderlicher erscheint, da ausgerechnet diese Aktie damals kaum jemand haben wollte.

Aktie des Laborausrüsters auf Allzeithoch – und die Kursrally geht wohl weiter!

Dabei erscheint die positive Entwicklung des Unternehmens sowie die damit natürlich einhergehende positive Kursentwicklung der Aktie rückblickend logisch. Denn bei Sartorius handelt es sich um einen Laborausrüster für die Biotech- und Pharma-Branche. Diese wiederum gilt, dank der steigenden Lebenserwartung von uns Menschen, als langfristige Wachstumsbranche. Allerdings haben forschende Biotech- und Pharma-Unternehmen immer das Problem, dass sie in Sachen Forschung und Entwicklung Rückschläge erleiden oder sogar völlig scheitern können. Einen solchen Fall hatten wir ja gerade erst, als Biogen und Eisai den Abbruch ihrer klinischen Studien der Phase III bezüglich ihres Alzheimer-Medikaments bekanntgeben mussten.

Einem Unternehmen wie Sartorius kann dies jedoch nahezu völlig egal sein. Denn man liefert den forschenden Unternehmen ja nur, was diese für ihre Forschungsarbeit benötigen. Oder um es mit Börsenaltmeister André Kostolany zu sagen: „Bei einem Goldrausch sollte man nicht in diejenigen investieren, die nach Gold suchen. Denn das sind Glücksritter, von denen die meisten scheitern werden. Vielmehr sollte man in diejenigen investieren, die diesen Glücksrittern das benötigte Material (wie bspw. Schaufeln oder Schubkarren) verkaufen. Denn die gehören am Ende immer zu den Gewinnern.

Genau das beweist Sartorius schon seit vielen Jahren. So konnte man zwischen 2014 und 2018 den Jahresumsatz fast verdoppeln und den Gewinn nahezu verdreifachen. Da die Biotech- und Pharma-Branche wohl noch länger eine Boombranche bleibt, sieht es fundamental hervorragend aus. Kein Wunder also, dass die Aktie zuletzt neue Allzeithochs erklimmen konnte. Ja, Sie lesen richtig, neue Allzeithochs, was bedeutet, dass kein Aktionär, der jemals Sartorius Aktien gekauft hat, Verluste eingefahren hat. Daher gelten neue Allzeithoch in der Charttechnik auch als die besten aller Kaufsignale. Zwar ist kurzfristig auch hier nochmal ein Rücksetzer in Form eines Pullbacks möglich. Generell aber steht das charttechnische Kaufsignal mit Kursziel 180,00 bis 185,00 Euro!

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