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SAP: Neue Ziele für 2025 – das müssen Anleger wissen

Alexander Hirschler / 17.05.23 / 13:19

Die SAP-Aktie (WKN: 71640) macht vor, wie es laufen sollte: Nach dem obligatorischen Dividendenabschlag am Freitag und einem schwachen Montagshandel klettert der deutsche Standardwert seit Dienstag wieder nach oben. Am Mittwochabend hat das Unternehmen auf der Kundenmesse Sapphire seine mittelfristigen Ziele konkretisiert. Sorgt der Geschäftsausblick nun für anhaltende Kursdynamik?

SAP AG

Die SAP SE ist ein deutscher Softwarekonzern mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf. Gemessen am Umsatz ist das Unternehmen Europas größter Softwareanbieter und rangiert im weltweiten Vergleich in den Top 5. Mit einer Marktkapitalisierung von über 150 Milliarden € ist SAP zudem das mit Abstand wertvollste Börsenunternehmen in Deutschland. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete SAP mit weltweit mehr als 110.00 Mitarbeitern einen Konzernumsatz von 30,9 Milliarden €.

SAP konkretisiert Mittelfristziele

Auf der firmeneigenen Hausmesse Sapphire, die in diesem Jahr in Orlando/Florida stattfindet, haben die Walldorfer nun ihre Mittelfristziele für 2025 präzisiert. Während der Konzernumsatz auf mehr als 37,5 Milliarden € statt der bislang in Aussicht gestellten 36 Milliarden € steigen soll, wurde das Umsatzziel im Bereich der Cloud von mehr als 22 Milliarden € auf mehr als 21,5 Milliarden € gekappt.

Beim operativen Gewinn wird weiterhin mit einem Ergebnis von rund 11,5 Milliarden € kalkuliert (Non-IFRS). Der Free Cashflow soll einen Wert von 7,5 Milliarden € erreichen. Darüber hinaus kündigte SAP ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 5 Milliarden € an.

An der Börse kommen die Nachrichten scheinbar gut an, da die Aktie an diesem Mittwochmittag +1,5% höher bei 123 € notiert. Wobei sich hierbei auch das Aktienrückkaufprogramm  positiv auswirken dürfte. Denn ehrlicherweise hauen die mittelfristigen Ziele niemanden vom Hocker.

Fundamental ist die Aktie keineswegs günstig

Legt man den aktuellen Börsenwert von SAP zugrunde, errechnet sich für 2025 ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 4,0. Zudem wird die Aktie mit dem 13-fachen des erwarteten Betriebsergebnisses gehandelt. Das ist dann doch eine recht sportliche Bewertung, sodass kritische Äußerungen hinsichtlich der Ertragskraft durchaus ihre Berechtigung haben.

Nach Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hat der Großaktionär Deka gefordert, dass sich das Wachstum und die Ertragskraft deutlich verbessern müssten, „damit SAP zukünftig noch in der ersten Liga mitspielen kann“.

Umsätze legen zu, Ergebnis bricht ein

Im ersten Quartal wuchsen die Umsätze (IFRS) um 10% auf 7,441 Milliarden €. Zu beachten gilt, dass die an den US-Finanzinvestor Silver Lake verkaufte Qualtrics-Beteiligung in diesem Jahr aus den Ergebnissen herausgerechnet wird.

Um Wechselkurse bereinigt legte der Umsatz um 9% zu (Non-IFRS). Bei den Cloud-Erlösen lag das Plus bei 24% und um Währungseffekte bereinigt bei 22%.

Ergebnisseitig musste der Softwareanbieter dagegen einen deutlichen Rückgang hinnehmen um 45% auf nur noch 803 Millionen € (IFRS). Im fortgeführten Geschäft brach der Nachsteuergewinn um 60% auf 403 Millionen € ein (IFRS).

Anders sieht es nach den Bilanzierungsregeln Non-IFRS aus. Hier wies SAP ein Betriebsergebnis von 1,875 Milliarden € (+12%) und ein Nettoergebnis von 1,254 Milliarden € (+7%) im fortgeführten Geschäft aus.

Es fehlen die Wachstumstreiber

Die unterschiedlichen Bilanzierungsregeln sind kompliziert genug und dürften vielen Anlegern ein Dorn im Auge sein. Doch welche Regeln auch angewendet werden, die Zahlen zeigen, dass die Umstellung vom margenstarken Geschäft mit Software-Lizenzen hin zur Cloud und zum Abo-Geschäft (SaaS) noch keinen positiven Effekt auf die Bilanzen hat. Die Cloud generiert zwar Wachstum, aber nicht in dem Maße, dass die geringeren Gewinnmargen aufgewogen werden.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, dass es in der Vergangenheit einige technologische Trends verschlafen habe. Auch ich sehe im Moment keine Wachstumstreiber, die einen derart hohen Aktienkurs rechtfertigen würden. Möglicherweise können die angekündigten Investitionen beim Thema Künstliche Intelligenz für neue Dynamik sorgen, allerdings ist das doch noch Zukunftsmusik.

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