Rolls-Royce-Aktie: Die bessere MTU?
Die Aktie von Rolls-Royce hat im Zuge der jüngsten Marktkorrekturen ebenfalls spürbar nachgegeben, notiert seit Jahresbeginn aber immer noch mit über +80% im Plus. Was treibt den britischen Triebwerkshersteller an? Und sollten Anleger den jüngsten Dip zum Einstieg nutzen?
Operativer Turnaround
Das Unternehmen hat nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten in den vergangenen Jahren den operativen Turnaround geschafft. Dank einer strategischen Neuausrichtung und der Fokussierung auf Kostensenkungen und operative Effizienz ist es gelungen, den Cashflow und die Margen deutlich zu steigern.
Im Jahr 2022 lagen die operativen Margen noch bei 5,5%. Sie konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits auf 13,8% erhöht werden. Der Cashflow legte gleichzeitig von 500 Millionen £ auf 2,4 Milliarden £ zu.
Weiter auf Wachstumskurs
Und in diesem Jahr bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs. Nach sechs Monaten belief sich der bereinigte operative Gewinn auf 1,7 Milliarden £. Das entspricht einem Anstieg von über 54% gegenüber den 1,1 Milliarden £ aus der ersten Jahreshälfte 2024. Die entsprechende Marge lag per Ende Juni bei über 19%.
Zudem verbesserte sich der freie Cashflow von rund 1,16 auf 1,58 Milliarden £.
Maßgeblich zu der starken Geschäftsentwicklung beigetragen haben laut Unternehmensangaben Verbesserungen bei Triebwerken für Großraumflugzeuge, die bei Airbus und einigen Boeing-Modellen zum Einsatz kommen.
Prognose erhöht
Angesichts der starken Halbjahresbilanz gibt sich das Management auch für das Gesamtjahr zuversichtlicher: Erwartet werden nun ein Betriebsgewinn von bis zu 3,2 Milliarden £ und ein freier Cashflow von bis zu 3,1 Milliarden £. Bislang war das Unternehmen bei beiden Kennzahlen von durchschnittlich 2,8 Milliarden £ ausgegangen.
Bei Rolls-Royce wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht und das Unternehmen erfolgreich transformiert. Nun laufen die Geschäfte wieder auf Hochtouren. Mittelfristig soll der operative Gewinn auf bis zu 3,9 Milliarden £ steigen und der freie Cashflow auf bis zu 4,5 Milliarden £. Auch das halte ich angesichts der starken Wachstumsdynamik für sehr realistisch.
Analysten heben den Daumen, ich auch
Von Analystenseite erhält das Roll-Royce-Papier ebenfalls sehr viel Zuspruch. Kürzlich hat die Schweizer Großbank das Kursziel von 10,75 auf 13,75 £ angehoben. Jefferies sieht den fairen Wert der Aktie nun bei 12,90 £. Zuvor lag dieses noch bei 9,20 £.
Und nicht nur das: Die Ratingagentur S&P hat kürzlich die Bonität von Rolls-Royce von BBB auf BBB+ angehoben und dem Unternehmen einen stabilen Ausblick attestiert.
Der Wert der Aktie hat sich seit dem Herbst 2022 nahezu versechzehnfacht, die MTU-Aktie stieg im selben Zeitraum lediglich um +150%.
Nach den Zahlen von Ende Juli war der Kurs über die Marke von 10 £ nach oben ausgebrochen und hatte dabei ein großes Gap gerissen. In dieses läuft die Aktie nun wieder hinein und könnte damit vor einem Test der 10-£-Marke von oben stehen.
Für mich stellt dieser Rücksetzer eine sehr interessante Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheit dar, da der Aufwärtstrend ungebrochen ist und charttechnisch sowie fundamental eigentlich alles für weiter steigende Kurse spricht.
Passend dazu: Die politischen Entwicklungen in den USA eröffnen für europäische Unternehmen neue Chancen – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ beleuchtet drei besonders vielversprechende Aktien, die vom transatlantischen Kapitalfluss definitiv profitieren werden.
ℹ️ Rolls-Royce in Kürze
- Rolls-Royce (WKN: A1H81L) ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Antriebssystemen.
- Der Konzern ist in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig: Hierzu zählen die zivile und militärische Luftfahrt, Power Systems und Marine.
- Das Unternehmen besitzt weltweit mehrere Standorte, darunter auch in Deutschland.
- Rolls-Royce mit Sitz in London ist an der LSE gelistet und an der Börse derzeit rund 103 Milliarden € wert.