Rheinmetall-Aktie -6%: Fällt der „Ukraine-Bonus“ weg?
Die Börsen starten weltweit angesichts der handelspolitischen Entspannung zwischen den USA und China mit großen Kursgewinnen in die neue Handelswoche. Nicht jedoch die Rheinmetall-Aktie. Sie ist mit einem Minus von über -6% der große Verlierer im DAX. Was steckt hinter dem Kursrücksetzer des deutschen Rüstungskonzerns und sollten ihn Anleger für einen Kauf nutzen?
Kommt der Frieden in der Ukraine?
Der Kursverlust der Rheinmetall-Aktie ist auf mögliche Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland zurückzuführen. Am Wochenende haben sich die beiden Kriegsparteien darauf geeinigt, Mitte der Woche in der Türkei zu Gesprächen zusammenzukommen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat bereits seine Bereitschaft erklärt, mit Russlands Präsident Putin zu verhandeln. Ob Putin auf das Gesprächsangebot eingeht, ist unklar. Bislang hat sich der russische Präsident geweigert, mit seinem ukrainischen Pendant direkt zu verhandeln.
Ein möglicher Waffenstillstand oder gar konkrete Friedensverhandlungen in der Ukraine drücken auf den Kurs der Rheinmetall-Aktie. Der deutsche Konzern ist einer der wichtigsten Lieferanten für die ukrainischen Streitkräfte.
Rheinmetall treibt den Umbau voran
Derweil treibt Rheinmetall seinen Umbau zu einem international tätigen, integrierten Rüstungskonzern weiter voran. Das Autozuliefergeschäft scheint nur noch eine Nebenrolle zu spielen. Medienberichten zufolge soll das Teilewerk in Neuss in Zukunft für die Produktion von Panzerhaubitzen und Schützenpanzern umgerüstet werden.
Darüber hinaus gab Rheinmetall vergangene Woche die Gründung eines Joint Ventures mit dem finnischen Technologie-Startup Iceye bekannt. Ab Mitte 2026 wollen die beiden Unternehmen gemeinsam die Produktion von Aufklärungssatelliten starten.
Der Aufwärtstrend ist in Gefahr
Der seit drei Monaten anhaltende steile Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie ist noch intakt. Sollte der DAX-Wert aber in den kommenden Tagen noch weitere Kursrückgänge verbuchen, könnte der Trend gebrochen werden. Die Rheinmetall-Aktie dürfte dann auf ihr nächstes Unterstützungsniveau bei ca. 1.350 € zurückfallen.
Kurzfristig down, langfristig up
Wie ich bereits in vielen meiner Analysen der Rheinmetall-Aktie in den vergangenen Wochen geschrieben habe, werden Friedensgespräche für die Ukraine dem DAX-Wert kurzfristig einen Dämpfer versetzen. Nun beginnen die ersten Gesprächsrunden und der Aktienkurs reagiert genau so wie vorhergesagt.
Kurzfristig gehe ich deshalb davon aus, dass die Rheinmetall-Aktie etwas unter Druck bleiben wird. Sollten die Gespräche konkreter werden, wird der Rüstungstitel meiner Meinung nach weiter nachgeben.
Langfristig sehe ich aber durchaus noch Potenzial für die Rheinmetall-Aktie. Russland unter der Führung von Wladimir Putin ist nicht zu vertrauen. Selbst bei einem Friedensschluss in der Ukraine dürfte die russische Außenpolitik der Provokation und des Säbelrasselns weitergehen.
Nächste Zielregion: die baltischen Staaten. Vor allem in Estland und Lettland macht die russische Minderheit einen signifikanten Teil der Bevölkerung aus. Putin wird diese Tatsache für seine nächsten Expansionspläne nutzen.
Europa muss sich auf dieses Szenario vorbereiten. Inzwischen müssen die europäischen NATO-Staaten sogar davon ausgehen, ohne die Unterstützung der USA einen Verteidigungskrieg im Baltikum gegen Russland zu führen. Rheinmetall ist und bleibt vor diesem Hintergrund einer der wichtigsten „politischen Konzerne“ Europas.
Zum Wochenbeginn hob die deutsche Investmentbank Hauck Aufhäuser das Kursziel für die Rheinmetall-Aktie von 1.800 auf 2.220 € an. Auch ich sehe ein weiteres Upside in dieser Größenordnung. Anknüpfend daran: Wer auf der Suche nach Unternehmen ist, die an der Spitze wichtiger Zukunftstrends stehen, findet in unserem exklusiven Report „3 Top-Picks“ wertvolle Hinweise auf drei besonders aussichtsreiche Kandidaten.
ℹ️ Rheinmetall in Kürze
- Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 72 Milliarden € wert.
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