Renk-Aktie: Mehrheitsaktionär macht Kasse

Renk
17.05.24 um 9:49

Die Renk-Aktie (RENK73) befindet sich seit geraumer Zeit im Rückwärtsgang. Nachdem das Papier des Getriebespezialisten Ende März auf ein Allzeithoch geklettert war, ging es in den darauffolgenden Wochen um über -30% mit dem Kurs bergab. Was drückt auf die Stimmung bei Anlegern?

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Triton verkauft ein großes Aktienpaket

Die Frage muss korrekterweise heißen: Wer drückt auf die Stimmung? Es ist der Mehrheitseigentümer Triton. Der Finanzinvestor nutzt die Gelegenheit, sich von weiteren Renk-Aktien zu trennen.

Beim Börsengang Anfang Februar hatte sich der Finanzinvestor dazu verpflichtet, für einen Zeitraum von drei Monaten keine Aktien aus seinem Bestand ohne Zustimmung der beteiligten Investmentbanken zu verkaufen. Diese Stillhalteperiode ist nun abgelaufen und Triton versilbert einen Teil seiner Anteile.

Man kann es der Private Equity Gesellschaft nicht übelnehmen, schließlich ist der Kurs der Renk-Aktie von 15 € beim Börsengang auf über 25 € gestiegen. Ein satter Kursgewinn von fast +70% innerhalb von nicht einmal vier Monaten.

Gestern teilten die am IPO von Renk beteiligten Investmentbanken mit, dass Triton zehn Millionen Renk-Aktien zum Preis von 25 € bei institutionellen Investoren platziert habe. Der Anteil des Finanzinvestors am Unternehmen hat sich dadurch erheblich von 62 auf 52% reduziert.

Eine kritische Phase steht bevor

Die Renk-Aktie nähert sich einer charttechnisch kritischen Zone. Bei 25 € befindet sich ein starkes Widerstandsniveau. Sollte der Rüstungstitel diesen Widerstand nach unten durchbrechen, könnte sich der aktuelle Abwärtstrend deutlich beschleunigen.

Immer noch zu teuer

In einer meiner Analysen rund um den Börsengang von Renk hatte ich vor genau dieser Entwicklung gewarnt. Finanzinvestoren sind ausschließlich renditeorientiert und nutzen jede Gelegenheit, ihre Gesamtrendite zu maximieren. Ich gehe davon aus, dass Triton in den kommenden Wochen und Monaten weitere Aktien aus seinem Bestand auf den Markt werfen wird – vorausgesetzt natürlich, der Kurs stimmt.

Dass Triton sich von einem so großen Aktienpaket getrennt hat, werte ich als klares Zeichen, dass die PE-Gesellschaft kurzfristig nicht mit weiteren Kurssteigerungen rechnet. Bei einer aktuellen Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 40 rechne auch ich nicht mit einem weiteren Upside der Renk-Aktie.

Renk hat seit dem Börsengang sehr stark vom positiven Umfeld rund um deutsche Rüstungsaktien profitiert. Allerdings ist Renk kein zweites Rheinmetall. Die Perspektiven des Getriebeherstellers sind deutlich schwächer als die des deutschen Rüstungsprimus. Insofern sollten Anleger nicht den Fehler machen, den gleichen Bewertungsmaßstab heranzuziehen.

Ich empfehle Investoren, die Renk-Aktie auf der Watchlist zu haben. Bei weiteren Kursrückgängen könnte das Papier wieder interessant werden. Zum aktuellen Kurs ist mir die Aktie aber schlichtweg zu teuer.

ℹ️ Renk vorgestellt

  • Die Renk Group mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweiter Hersteller von Getrieben, Motoren, Hybridantriebssystemen, Federungssystemen für Fahrzeuge, Gleitlagern, Kupplungen und Prüfsystemen.
  • Das Unternehmen baut Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und industrielle Anwendungen und ist führender Lieferant von Fahrwerken und Dämpfungssystemen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge.
  • Renk produziert an drei Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz, Großbritannien und den USA.
  • Renk notiert an der Frankfurter Börse und ist ca. 2,9 Milliarden € wert.

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