Puma-Aktie: Wie auf den Kurssprung reagieren?

Spekulationen um Eigentümerwechsel

Puma-Aktionäre dürften sich gestern verwundert die Augen gerieben haben. Völlig überraschend schoss die Aktie des deutschen Sportartikelkonzerns zum Wochenbeginn um +15% in die Höhe. Am Dienstagmorgen korrigiert die Puma-Aktie aber wieder um ca. -2% nach unten. Was ist da bloß los und wie sollten Anleger auf das Auf und Ab reagieren?

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Der Haupteigentümer will raus

Auslöser des großen Kurssprungs am Montag waren Medienberichte, denen zufolge die Familie Pinault, die fast 30% der Puma-Aktien hält, einen Ausstieg erwägt. Die französische Familie, die zu den reichsten Dynastien Europas zählt, hat offenbar die Geduld mit dem deutschen Sportartikelhersteller verloren.

Man kann es den Pinaults nicht verdenken, denn die Kursentwicklung der Puma-Aktie war in den letzten Monaten ein Graus. Innerhalb eines Jahres (bis zum gestrigen Kurssprung) hat sich der Kurs in etwa halbiert.

Und Besserung ist keineswegs in Sicht. Die zuletzt von Puma gelieferten Zahlen fielen alles andere als gut aus. Der Quartalsumsatz ging um 2% zurück. Das währungsbereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern war sogar leicht negativ.

Puma hat auf der ganzen Welt mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen. Die maue Konjunktur in China und Europa macht dem Sportartikelunternehmen schwer zu schaffen und nun kommen auch noch Zollerhöhungen in den USA hinzu.

Medieninformationen zufolge haben die Berater der Familie Pinault bereits potenzielle Kaufinteressenten für ihre Puma-Anteile kontaktiert. Dazu gehören unter anderem die chinesischen Sportartikelhersteller Anta Sports Products und Li Ning. Puma kommentierte die Verkaufsgerüchte bislang nicht.

Ein kontinuierlicher Abwärtskanal

Das Chartbild der Puma-Aktie ist seit geraumer Zeit desaströs. Seit zwei Jahren befindet sich der Sportartikeltitel nun schon in einem kontinuierlichen Abwärtskanal.

Vor wenigen Tagen fiel der MDAX-Wert auf ein neues 9-Jahrestief. Für eine nachhaltige Trendwende müsste der Sprung über die Marke von 25 € gelingen. Davon ist die Puma-Aktie noch weit entfernt.

Diese Spekulationen werden nicht aufgehen

Für mich gibt es keine logische Erklärung für die gestrige Börseneuphorie in Bezug auf die Puma-Aktie. Offenbar spekulieren einige Anleger darauf, dass ein Käufer entweder bereit ist, eine Prämie für den Anteil der Pinaults zu bezahlen, oder dass unter einem neuen Haupteigentümer alles besser wird. Beide Spekulationen halte ich für unrealistisch.

Aufgrund der massiven operativen Probleme von Puma dürfte kein potenzieller Käufer einen Aufpreis auf den aktuellen Börsenkurs bezahlen. Diese Spekulation wird meiner Meinung nach nicht aufgehen.

Und auch an eine rasche Besserung der Geschäftsentwicklung von Puma unter einem neuen Eigentümer glaube ich nicht. Die Familie Pinault versteht sehr viel vom internationalen Vertrieb von Markenartikeln. Schließlich besitzt sie als Haupteigentümer des französischen Luxusgüterkonzerns Kering ein gewaltiges Knowhow, was den Vertrieb von Mode und Accessoires in aller Welt betrifft.

Auch unter Dividendengesichtspunkten ist die Puma-Aktie derzeit kein Investment wert. 2025 wurde die Gewinnausschüttung um 25% gegenüber dem Vorjahr reduziert. Anleger sollten sich angesichts des jüngsten Umsatz- und Ergebnisrückgangs keine Hoffnung auf eine steigende Dividende machen.

Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

ℹ️ Puma in Kürze

  • Die Puma SE (WKN: 696960) ist neben Adidas der führende deutsche Hersteller von Sportartikeln. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine breite Palette aller möglichen Sportutensilien in verschiedenen Sportarten.
  • Neben dem Hauptsitz im bayerischen Herzogenaurach unterhält Puma Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern: Die Produkte werden in über 105 Ländern weltweit vertrieben.
  • Das Unternehmen ist im MDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 3,1 Milliarden €.
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