Porsche SE, Symrise, SAP, Sartorius: DAX-Ausblick

DAX
03.06.24 um 7:18

Im DAX (WKN: 846900) haben die Korrekturen in der vergangenen Woche zugenommen. Unter dem Strich beliefen sich die Abgaben auf über 200 Punkte, das größte deutsche Börsenbarometer schloss -1,11% tiefer mit 18.487 Punkten. Am besten schnitten die Papiere von Porsche SE und Symrise ab, SAP und Sartorius fielen deutlich zurück. Was können Anleger in der kommenden Woche erwarten?

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Zu Beginn der Woche konnte der DAX noch etwas zulegen, während die Wall Street aufgrund eines Feiertages geschlossen blieb. Auch am Dienstag ging es zunächst weiter nach oben und bis auf 37 Punkte an das Rekordhoch von 18.892 Punkten heran. In der Folge drehte der Markt aber wieder deutlich nach unten. Am Mittwoch kam es zu einem kräftigen Rücksetzer, der zum Bruch der vorherigen Seitwärtszone führte. Der Donnerstag und der Freitag brachten keine großen Veränderungen mit sich.

Inflations- und Zinssorgen nehmen zu

Zuletzt haben sich wieder stärkere Inflations- und Zinssorgen am Markt breitgemacht. Vor allem die Ungewissheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed bereitet Anlegern Kopfzerbrechen. Dazu kamen in der vergangenen Woche restriktive Äußerungen einiger Fed-Vertreter.

Der am Freitag veröffentlichte PCE-Preisindex, der als das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß gilt, konnte diese Sorgen nicht zerstreuen, auch wenn sich der Preisauftrieb nicht weiter verstärkt hat und die Daten den Erwartungen entsprechend ausfielen.

EZB-Entscheid im Fokus - Inflation leicht gestiegen

In der kommenden Woche hat die Europäische Zentralbank ihren großen Auftritt. Am 06. Juni wird sie über den weiteren Zinskurs entscheiden. Allgemein erwartet wird, dass die Währungshüter den Leitzins um 25 Basispunkte zurückdrehen. Es wäre das erste Mal in der Geschichte, dass die EZB vor der Fed die Zinswende einleitet.

Während die Zinslockerung bereits in den Kursen eingepreist ist, stellt sich für Anleger die Frage, wie es danach weitergeht und wie viele Zinssenkungen es bis zum Ende des Jahres noch geben wird.

Die jüngsten Inflationsdaten in der Eurozone haben zumindest leichte Zweifel am weiteren Zinslockerungsprozess aufkommen lassen, da die Teuerungsrate im Mai wieder gestiegen ist, von 2,4% auf 2,6%. Volkswirte hatten zuvor einen Anstieg auf 2,5% vorausgesagt. Auch die Kernrate zog wider Erwarten von 2,7 auf 2,9% an. Da sie volatile Faktoren wie Lebensmittel und Energie ausklammert, gilt die Kernrate als der aussagekräftigere Richtwert für den Inflationstrend.

Für die mittelfristige Entwicklung an den Märkten werden daher der Inflationsausblick und die weiteren Prognosen der EZB umso wichtiger sein. Die Notenbanken haben immer wieder betont, das weitere Vorgehen von der Datenlage abhängig zu machen. Somit bleibt die Entwicklung der Inflation weiterhin das Zünglein an der Waage.

US-Arbeitsmarktbericht erscheint am Freitag

Von großer Bedeutung ist dabei auch das Lohnwachstum, da steigende Löhne ein Aufwärtsrisiko für die Inflation darstellen. Für Unternehmen stellen sie einen Kostenfaktor dar, den sie zumindest teilweise über höhere Preise an die Verbraucher weitergeben.

Umso spannender wird es sein, wie der aktuelle Arbeitsmarktbericht in den USA ausfällt, der zum Ende der Woche veröffentlicht wird. Neben Angaben zu Beschäftigung und zur Arbeitslosenquote enthält dieser auch Daten zur Entwicklung der Löhne.

Experten gehen davon aus, dass sich der Beschäftigungsaufbau im Mai etwas abgeschwächt hat, aber immer noch solide ausfällt und für einen robusten Arbeitsmarkt spricht.

Porsche SE und Symrise ziehen an

In der vergangenen Woche gehörten die Papiere von Porsche SE und Symrise zu den Top Performern im deutschen Leitindex. Porsche SE gewannen unter dem Strich +4% und überwanden die 50-Tage-Linie (SMA50). Um die Erholung fortzusetzen, muss nun der mittelfristige Abwärtstrend ab Juni 2021 durchbrochen werden. Für Symrise standen unter dem Strich Kurszuwächse von +4,04% zu Buche. Auch hier gelang der Wiederanstieg über den SMA50. Damit rückt das März-Verlaufshoch bei 112,90 € wieder in den Fokus.

SAP und Sartorius mit Abgaben

Deutliche Abgaben verzeichneten die Papiere von Sartorius und SAP, die -4,55% bzw. -7,83% verloren. Bei Sartorius geht der Abverkauf nach den Zahlen trotz einer kurzen Kursstabilisierung weiter. SAP wurden durch einen schwachen Ausblick des US-Konkurrenten Salesforce mit nach unten gezogen.

DAX rutscht weiter ab

Der DAX hat nun die dritte Woche in Folge Abgaben verzeichnet und entfernt sich damit immer weiter von dem Mitte Mai markierten Rekordhoch bei 18.892 Punkten. Inzwischen belaufen sich die Abschläge auf über -2%.

Mit dem Rutsch unter die Seitwärtszone zwischen 18.600 und knapp 18.900 Punkten haben sich die charttechnischen Perspektiven zumindest kurzfristig etwas eingetrübt. Am Donnerstag und am Freitag scheiterten die Anleger beim Versuch, den Index zurück über die 18.500-Punkte-Marke zu führen.

Gehen die Korrekturen in der neuen Woche weiter, könnte es zu einem Test der 50-Tage-Linie (SMA50) kommen, die sich aktuell bei rund 18.314 Punkten befindet. Sie erwies sich im April und Anfang Mai als starker Rückhalt und könnte auch diesmal für wachsende Kaufbereitschaft sorgen.

Gelingt der Wiederanstieg über die Marke von 18.600 Punkten, wären auch wieder Anschlusskäufe zum Rekordhoch möglich.

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