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Porsche-Aktie: Vollgas oder Motorschaden?

Gefahr durch Zölle

Vor exakt einer Woche gipfelte der monatelange Abwärtstrend der Porsche-Aktie in einem neuen Allzeittief bei ca. 57 €. Seitdem konnte sich die Aktie des Stuttgarter Sportwagenbauers zwar etwas stabilisieren, aber nicht wieder die 60 €-Marke überspringen. Wird die Aktie in Zukunft wieder Vollgas geben oder hat Porsche einen irreparablen Motorschaden?

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Das sagen die Experten

Für die Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich ein Blick auf die Einschätzung der Analysten von Großbanken. In einer gestern erschienen Analyse des globalen Automarktes empfahl die US-Bank JPMorgan die Porsche-Aktie zum Kauf und das mit einem äußerst bullischen Kursziel von 110 €.

Damit glauben die JPMorgan-Banker fast an eine Verdoppelung des aktuellen Kurses. Die Analysten der US-Bank sehen trotz eines schwächeren Marktwachstum, zunehmender Handelsspannungen und eines verstärkten Wettbewerbs durch chinesische Hersteller sehr gute Perspektiven für Porsche.

Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs und die Deutsche Bank Research raten Anlegern zum Kauf der Porsche-Aktie, wenngleich mit etwas niedrigeren Kurszielen von 86 bzw. 85 €. Beide Banken sind der Meinung, dass man sich bei Porsche auf geringere Absatzvolumina, aber höhere Margen einstellen müsse. Zudem sehen Goldman Sachs und die DB Research Porsche auf einem guten Weg bei der Anpassung auf das intensivere Wettbewerbsumfeld.

Das Risiko Trump

Das größte Risiko für Porsche ist derzeit in der Eskalation des Handelskonfliktes zwischen den USA, China und Europa zu sehen. Strafzölle aus den USA und China würden die Schwaben hart treffen, denn Nordamerika und China sind noch vor Europa der wichtigste Absatzmarkt für Porsche.

Als Reaktion auf höhere Importabgaben wäre Porsche fast dazu gezwungen in beiden Ländern Produktionskapazitäten aufzubauen. Das wäre zwar technisch kein Problem, würde aber Zeit brauchen. In dieser Zeit könnte der Absatz der deutschen Sportwagen international einbrechen.

Bahnt sich eine Trendwende an?

Trotz der Kursstabilisierung in den letzten Tagen befindet sich die Porsche-Aktie immer noch in ihrem langanhaltenden Abwärtstrend. In den kommenden Tagen wird es allerdings charttechnisch spannend, denn dann hat der DAX-Titel die Möglichkeit, die obere Trendlinie zu durchbrechen.

Kein Risiko eingehen

Grundsätzlich bin ich ein Fan der Porsche-Aktie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 ist das Papier für einen hochprofitablen, wachsenden und ausgezeichnet positionierten Autohersteller in meinen Augen sehr günstig bewertet.

Aber das große Fragezeichen für die globale Autoindustrie ist derzeit Donald Trump. Der designierte US-Präsident ist immer für Überraschungen gut und es ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen, dass Trump auch europäischen Autobauer mit schmerzhaften Zöllen belegt.

Zudem wird sich erst im kommenden Jahre zeigen, wie gut die Elektrifizierung der Porsche-Modellpalette auf dem Markt ankommt. Des Weiteren wird die Porsche-Aktie derzeit häufig in Sippenhaft mit den anderen deutschen Autobauern genommen, von denen in den letzten Monaten kaum gute Nachrichten kamen. Ich glaube zu Unrecht, denn Porsche ist meiner Einschätzung nach wesentlich besser aufgestellt als die Volumenhersteller VW, BMW und Mercedes.

Vor diesem Hintergrund rate ich Anlegern vorerst abzuwarten, wie die Handelspolitik der neuen Trump-Administration aussehen wird. Strafzölle auf Autos aus EU-Produktion könnten zu einer großen Kurskorrektur der Porsche-Aktie führen. Anleger sollten dieses Risiko derzeit vermeiden.

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ℹ️ Porsche in Kürze

  • Mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden € und rund 320.000 verkauften Fahrzeugen (2023) ist Porsche (WKN: PAG911) der größte Sportwagenhersteller der Welt.
  • Das 1931 gegründete Traditionsunternehmen hat seinen Sitz in Stuttgart und ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns.
  • Porsche ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und aktuell ca. 27 Milliarden € wert.

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