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Philips-Aktie: War das erst der Anfang?

Die Aktie von Philips (WKN: 940602) legte nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal einen Kurssprung von +14% hin, mittlerweile hat sie wieder leicht korrigiert und notiert aktuell bei 19,30 €. Die Marktteilnehmer wurden positiv überrascht, sie hatten mit deutlich weniger Ertrag gerechnet. Ist das nun der Befreiungsschlag?

Philips ist einer der weltweit führenden Hersteller von Medizingeräten. Die internationale Geschäftstätigkeit konzentriert sich auf zwei Bereiche. Da ist zum einen der Bereich Personal Health mit Produkten wie elektrischen Rasierapparaten oder elektrischen Zahnbürsten. Der zweite, wesentlich größere Bereich ist die Sparte Health Systems. Hier werden medizinische Geräte für die Radiologie oder Beatmungsgeräte für Krankenhäuser oder Arztpraxen hergestellt. Der niederländische Konzern hat seinen Sitz in Amsterdam und weltweit tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 17,1 Milliarden €.

Erstes Quartal überraschend stark

Damit hatten die Analysten nicht gerechnet, dies gilt insbesondere für die Ertragslage. Sie waren zwar von einer Verbesserung ausgegangen, dass es dann aber eine Steigerung von fast 50% auf 359 Millionen € wurde, überraschte. Operativ hat sich die Situation damit wieder deutlich verbessert.

Aufgrund hoher Rückstellungen von 575 Millionen € hat sich der Nettoverlust allerdings mehr als vervierfacht auf -665 Millionen €. Diese Rückstellung wurde notwendig, da eine US-Sammelklage beigelegt wurde.

Der Umsatz legte um 6% auf 4,2 Milliarden € zu, hier hatten die Analysten mit einem Anstieg von nur 2% gerechnet. Mit Ausnahme der Vernetzungssparte haben sich alle anderen Segmente positiv entwickelt.

Sparprogramm fortgesetzt

Mit dem angekündigten Sparprogramm soll die Rentabilität nachhaltig gesteigert werden. Das neue Management um Roy Jakobs geht damit die Kostenreduzierung massiv an. Ein Teil dieses Programms sieht auch den Abbau von mehreren Tausend Stellen vor.

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Sehr positiv ist, dass der operative Ertrag deutlich gestiegen ist. Das ist die entscheidende Kennzahl für die künftige Geschäftsentwicklung. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob diese positive Entwicklung sich auch im zweiten Quartal fortsetzt.

Die Rückstellung aufgrund des Rechtsstreits in den USA wird überwiegend auch positiv gesehen. Damit ist die Unsicherheit aus dieser Sammelklage entfallen. Da aber noch eine andere Sammelklage läuft, können zukünftig weitere Kosten auf den Medizinkonzern zukommen. Auch hier dürfte das neue Management eine Lösung aktiv anstreben.

Kursanstieg zu hoch

Die Marktteilnehmer neigen oftmals zu übertriebenen Handelsaktivitäten, so dürfte es auch diesmal sein. Der Kursanstieg auf knapp 20 € ist meiner Meinung nach eher ein Strohfeuer, kurzfristige Korrekturen sind wahrscheinlich.

Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die Analysten ihre Einschätzungen überarbeiten. Die bisherigen Kursziele liegen alle deutlich unter 15 €. JPMorgan ist von der Konzernkommunikation sehr enttäuscht, hier hätte man sich frühzeitig eine Prognoseerhöhung gewünscht. Das bisherige Ziel von 9 € bleibt daher bestehen.

Aussicht positiv

Meiner Meinung nach ist dies ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Kurserholung. In diesem Artikel bin ich bereits auf die Chancen eingegangen.

Allerdings gehe ich davon aus, dass der Kursanstieg sich wieder relativieren wird. Das kurzfristige Plus ist normal, wichtiger ist jedoch ein nachhaltiger Aufwärtstrend. Dieser könnte jetzt begonnen haben.

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