Pfizer-Aktie: Erwacht sie nun aus dem Dornröschenschlaf?

Einstieg in den Adipositas-Markt

Die Pfizer-Aktie dümpelt seit einem halben Jahr zwischen 22 und 27 US$ auf und ab, ohne einen nachhaltigen Aufschwung zu schaffen. Erwacht der US-Pharmariese mit dieser Übernahme nun aus seinem Dornröschenschlaf?

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Übernahme von Metsera

Die Übernahme des US-Biotechunternehmens Metsera hat auf jeden Fall das Zeug dazu, der Pfizer-Aktie mittelfristig einen neuen Schub zu geben. Am Wochenende gab es eine Entscheidung in der Bieterschlacht zwischen Pfizer und dem dänischen Pharmariesen Novo Nordisk. Beide wollten sich Metsera für einen Kaufpreis von bis zu 10 Milliarden US$ einverleiben.

Das Metsera-Management hat sich trotz der gleichen Angebotshöhe für die Offerte von Pfizer entschieden. Als Begründung wurden wettbewerbsrechtliche Bedenken bei einer Übernahme durch einen ausländischen Konzern angeführt.

Die Übernahmetransaktion besteht aus einer Barzahlung in Höhe von 65,60 US$ je Metsera-Aktie und einer Zahlung von weiteren bis zu 20,65 US$ bei Erreichen festgelegter Ziele. Metsera-Aktionäre dürfen sich damit über eine Verdreifachen ihres Kapitals innerhalb eines Jahres freuen.

Einstieg in den Adipositas-Markt

Für Pfizer bedeute die Akquisition des Adipositas-Spezialisten den Einstieg in den hochdynamischen und attraktiven Markt zur Behandlung von Fettleibigkeit. Der US-Pharmariese stand nach eigentlich Misserfolgen in der Forschung unter erheblichem Zugzwang.

Das Management konnte es sich kaum erlauben, den Adipositas-Markt links liegen zu lassen. Schließlich gehen Experten davon aus, dass das Marktvolumen bis 2030 auf über 100 Milliarden US$ steigen wird.

Ob Pfizer mit Metsera allerdings Erfolg haben wird, ist derzeit noch unklar. Die Wirkstoffe des Biotech-Unternehmens befinden sich in frühen bis mittleren Entwicklungsphasen.

Zudem liefern sich die beiden Marktführer Eli Lilly und Novo Nordisk derzeit eine Entwicklungsrennen in Hochgeschwindigkeit. Beide Pharmakonzerne wollen in den kommenden Monaten bereits Pillen gegen Fettleibigkeit zulassen. Pfizer wird Vollgas geben müssen, um mit dem Tempo der beiden Adipositas-Platzhirsche mithalten zu können.

Kein Ausbruch aus dem Seitwärtstrend

Die Pfizer-Aktie steckt seit Monaten in einem hartnäckigen Seitwärtstrend fest. Nachdem sie Mitte April auf ein neues 10-Jahrestief bei 22 US$ gefallen war, konnte sie sich bislang noch kaum von diesem Mehrjahrestief erholen.

Bei 27 US$ war bislang Schluss mit der Kurserholung. Auch die Ankündigung der Metsera-Übernahme konnte den Kurs nicht beflügeln. Ich gehe vorerst von einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung aus.

Darum ist die Aktie ein Kauf

Für mich ist die Pfizer-Aktie eine Kaufempfehlung wert. Den massiven Kurseinbruch des Pharmatitels in den letzten drei Jahren in Höhe von -55% halte ich für eine übertriebene Reaktion der Börse.

Viele Anleger verabschiedeten sich nach dem Ende der Corona-Pandemie aus der Aktie, weil sie keine großartige Zukunft mehr in ihr sahen. In der Tat verbuchte Pfizer von 2021/22 auf 2023 einen herben Umsatz- und Gewinneinbruch. Doch im vergangenen Jahr konnte der Pharmariese seinen Umsatz und vor allem seinen Gewinn wieder deutlich steigern. Das Tal der Tränen ist damit durchschritten.

Im Gegensatz zu Novo Nordisk ist Pfizer auch nicht auf Teufel komm raus auf Erfolg im Adipositas-Segment angewiesen. Der US-Pharmakonzern ist extrem breit aufgestellt.

Nicht zuletzt sprechen auch die Bewertung und die Dividende für ein Investment in die Pfizer-Aktie. Mit einem Forward-KGV von 8,7 ist Pfizer für einen erfolgreichen Pharmakonzern relativ moderat bewertet.

Zudem zählen die Amerikaner mit einer Dividendenrendite von aktuell 7,3% zu den großzügigsten Gewinnausschüttern der gesamten Pharmabranche. Wer in die Pfizer-Aktie investiert, darf sich auch langfristig über steigende Dividenden freuen. In den letzten zehn Jahren erhöhten sich die Gewinnausschüttungen um durchschnittlich 7%.

10 starke Dividenden-Aktien

Anknüpfend daran: Unser exklusiver Report „Dividenden Top-Picks 2025“ beleuchtet zehn vielversprechende Aktien, die sich als Eckpfeiler für ein ertragreiches und stabiles Dividenden-Portfolio eignen.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Anteile an Pfizer. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Er beabsichtigt, die Anteile – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

ℹ️ Pfizer in Kürze

  • Pfizer ist einer der weltweit größten Pharma- und Biotechnologiekonzerne. Das Unternehmen erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt vor allem verschreibungspflichtige Arzneimittel. Kernbereiche der Tätigkeit sind Entzündungskrankheiten, Immunologie, Impfstoffe, Innere Medizin, Onkologie und seltene Krankheiten.
  • Neben dem Hauptsitz in New York City unterhält der Konzern weltweit Niederlassungen.
  • Pfizer ist Mitglied im US-Leitindex S&P 500 und gehört mit einem Börsenwert von rund 139 Milliarden US$ zu den größten Pharmakonzernen weltweit.
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