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Pfeiffer Vacuum-Aktie: Noch interessant für Anleger?

Rudolf Schneider / 16.06.23 / 16:05

Die Aktie von Pfeiffer Vacuum (WKN: 691660) hat den Abwärtstrend fortgesetzt, zuletzt sank sie um -0,5% auf aktuell 149 €. Der Rückgang seit dem Hoch im Dezember 2022 mit 174 € beträgt insgesamt rund -14%, allerdings verlangsamte er sich zuletzt stark. Wie geht es mit der Aktie weiter?

pfeiffer-vacuum.com

Pfeiffer Vaccum vorgestellt
Die im hessischen Aßlar ansässige Pfeiffer Vacuum Technology AG entwickelt, produziert, vertreibt und wartet eine breite Palette an Vakuumpumpen und -systemen sowie Mess- und Analysegeräten. Sie gehört hier zu den führenden Herstellern weltweit. Die Produkte kommen bei der Herstellung zahlreicher Produkte zum Einsatz. Neben dem Hauptsitz in Aßlar unterhält die Gesellschaft weiter Niederlassungen in den USA, Europa und Asien. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,47 Milliarden €.

Nachfrage gestiegen

Der Auftragseingang und der Auftragsbestand sind gute Indikatoren für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Wie aus dem Geschäftsbericht des ersten Quartals zu ersehen ist, sind diese gut ausgefallen. Der Auftragseingang ist mit 238,7 Millionen € zwar niedriger als im Vorjahreszeitraum, dafür ist der Auftragsbestand mit 488,3 Millionen € deutlich gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Zuwachs um 26,4%, hierfür verantwortlich waren die hohen Bestellungen im zweiten Halbjahr 2022.

Beim Umsatz ergab sich ein Anstieg um 17,2% auf 253,1 Millionen €, dazu haben alle Segmente und Märkte gleichermaßen beigetragen. In der Firmengeschichte ist der Quartalsumsatz erstmalig über 250 Millionen € gestiegen.

Das operative EBIT mit 32,2 Millionen € ist dagegen nur geringfügig um 2,9% gestiegen. Dass der Gewinn überhaupt gewachsen ist, liegt an den höheren Umsätzen. Die von 14,4% auf 12,8% gesunkene EBIT-Marge zeigt, dass es dem Unternehmen nicht gelungen ist, höhere Preise durchzusetzen.

Trotz des Umsatzanstieges ist die Gesamtentwicklung nicht zufriedenstellend, entscheidend ist letztendlich der Ertrag.

Dr. Britta Giesen, Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, kommentierte die Entwicklung dennoch so:

Das erste Quartal 2023 verlief für Pfeiffer Vacuum erneut sehr positiv. Die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen blieb in allen unseren Marktsegmenten hoch. Allerdings erwarten wir im Jahresverlauf 2023 aufgrund der Bedingungen auf dem Halbleitermarkt eine Abschwächung der Nachfrage.

Prognose bestätigt

Die Vorstandsvorsitzende teilte mit, dass im zweiten Halbjahr mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet wird. Für das zweite Quartal wird noch eine solide Entwicklung erwartet, hierfür sorgt der hohe Auftragsbestand.

Der Konzernumsatz im laufenden Geschäftsjahr soll etwa auf dem Vorjahresniveau mit 916,7 Millionen € liegen. Bei der EBIT-Marge wird ein Wert um 12% erwartet. Insgesamt fallen die Erwartungen nicht sehr positiv aus.

Squeeze-Out unwahrscheinlicher

In diesem Artikel bin ich auf die Übernahmefantasie durch eine vollständige Übernahme eingegangen, diese ist jetzt unwahrscheinlicher geworden. Das hessische Unternehmen hat mit der Pangea GmbH, einer Tochter des Großaktionärs der Busch SE, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Auf der Hauptversammlung am 2. Mai wurde dieser mit großer Mehrheit der Aktionäre angenommen.

Busch hat nun das Sagen im Unternehmen und kann auf eine vollständige Übernahme vorerst verzichten. Ob später ein vollständiges Übernahmeangebot kommt, ist ungewiss. Damit ist diese Kursfantasie hinfällig geworden.

Was bedeutet das für die Aktie?

Wirtschaftlich gesehen besteht kein Grund, auf höhere Kurse zu setzen, dafür sind die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zu schlecht.

Der entscheidendere Punkt ist jedoch der Beherrschungsvertrag, denn dadurch ist die Aussicht auf einen höheren Übernahmepreis hinfällig geworden. Die Busch SE kann jetzt frei agieren und benötigt keine vollständige Übernahme. Das dürfte sich auch auf die zukünftigen Dividendenauszahlungen negativ auswirken, zuletzt wurde sie von 4,08 € auf 0,11 € gesenkt.

Mein Fazit: Die Aktie ist mit dem genehmigten Beherrschungsvertrag für Anleger vollständig uninteressant geworden.

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