Petrobras: Wer will die Mega-Dividende?
Die Aktie von Petrobras bleibt eine der interessantesten Möglichkeiten im globalen Energiesektor. Das brasilianische Unternehmen kombiniert ein enormes Wachstumspotenzial mit hochwertigen Öl- und Gasreserven, einer extrem günstigen Bewertung und einer zweistelligen Dividendenrendite. Trotz politischer Risiken in Brasilien überzeugt die Aktie durch Stabilität und außergewöhnliche Ertragskraft – ein seltener Mix in der Ölbranche.
Rückblick: Kursrücksetzer eröffnet neue Chancen
Bereits im Mai stand Petrobras im Fokus vieler Analysten, nachdem der Aktienkurs auf ein ungewöhnlich niedriges Niveau gefallen war. Seitdem hat der Titel – inklusive Dividenden – rund elf Prozent zugelegt, was für einen Zeitraum von fünf Monaten bemerkenswert ist. In den vergangenen Wochen kam es jedoch zu einer Korrektur, die Petrobras gemeinsam mit anderen Energieunternehmen traf. Nach diesem Rückgang erscheint die Aktie nun erneut attraktiv bewertet.
Weltklasse-Vorkommen zu Discount-Preisen
Im globalen Vergleich zählt Petrobras zu den Ölkonzernen mit den hochwertigsten Fördergebieten überhaupt. Die Offshore-Vorkommen in der sogenannten Prä-Salz-Schicht vor der brasilianischen Küste gelten als äußerst profitabel: Die Förderkosten liegen niedrig, die Gewinnspannen hoch. Diese Kostenvorteile verschaffen Petrobras selbst bei schwankenden Ölpreisen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit.
Das Unternehmen setzt bei neuen Projekten auf strenge Investitionskriterien. Nur Vorhaben, die auch bei konservativen Ölpreisannahmen attraktive Renditen versprechen, werden umgesetzt. Die Kapitalintensität bleibt dabei überschaubar, da Petrobras viele Produktionsplattformen least und so hohe Einmalinvestitionen vermeidet. Hinzu kommt: Die Lohnkosten in Brasilien sind deutlich geringer als in anderen ölreichen Staaten Amerikas – ein weiterer Wettbewerbsvorteil.
Starke Renditen und solide Erträge im gesamten Portfolio
Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von über 20 Prozent gehören die Förderaktivitäten zu den ertragreichsten der Branche. Auch die nachgelagerten Bereiche – Raffinerien und Vertrieb – erwirtschaften stabile Gewinne. Weniger lukrativ, aber dennoch profitabel, sind die kleineren Investitionen in erneuerbare Energien. Im Gegensatz zu westlichen Konkurrenten wie Shell oder BP bleibt Petrobras klar auf die Ölproduktion fokussiert – ein strategischer Vorteil, solange die globale Nachfrage hoch bleibt.
Das Unternehmen plant, seine Ölproduktion über Jahrzehnte fortzuführen. Laut Prognosen des Managements wird Brasilien auch im Jahr 2050 mehr Energie benötigen als heute – einschließlich eines steigenden Ölverbrauchs. Petrobras investiert daher weiter in neue Förderregionen, etwa im Foz-de-Amazonas-Becken, das geologisch vielversprechend ist und bereits mit den erfolgreichen Offshore-Feldern Guyanas verglichen wird. Rückhalt erhält das Unternehmen dabei von der brasilianischen Regierung, die rund 50 Prozent der Stammaktien hält und erheblich von Dividenden und Steuereinnahmen profitiert.
Enorme Dividendenrendite dank günstiger Bewertung
Während viele Anleger Energieaktien vor allem als Einkommenswerte betrachten, bietet Petrobras ein außergewöhnliches Renditeprofil. Bei einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur rund 4 liegt die Gewinnrendite bei etwa 25 Prozent – ein Spitzenwert in der Branche.
Im vergangenen Jahr schüttete das Unternehmen umgerechnet etwa 2,80 US-Dollar je Aktie aus, was einer Rendite von rund 23 Prozent entspricht. Selbst wenn die diesjährigen Ausschüttungen etwas niedriger ausfallen sollten, dürfte die Rendite 2025 immer noch im zweistelligen Bereich liegen – bei einer Ausschüttungsquote von lediglich rund 50 Prozent.
Der Fünfjahresplan bis 2029 sieht Dividendenausschüttungen zwischen 50 und 65 Milliarden US-Dollar vor, basierend auf einem konservativen Ölpreis von 68 US-Dollar je Barrel. Damit ergibt sich eine erwartete durchschnittliche Dividendenrendite von etwa 15 Prozent jährlich, was selbst unter vorsichtigen Annahmen beeindruckend ist.
Risiken bleiben – doch die Chancen überwiegen
Zweifellos spielt die politische Lage in Brasilien eine Rolle für Petrobras-Investoren. Die Regierung unter Präsident Lula hat bislang jedoch keine Maßnahmen ergriffen, die dem Unternehmen ernsthaft geschadet hätten. Im Gegenteil: Die staatliche Beteiligung sorgt für ein gewisses Maß an Stabilität und Interesse an nachhaltigen Dividendenströmen.
Mit soliden Bilanzen, niedrigen Förderkosten und einer der höchsten Dividendenrenditen der Welt bleibt Petrobras ein außergewöhnlich starkes Investment im Energiesektor. Nach dem jüngsten Kursrückgang dürfte die Aktie für langfristig orientierte Anleger wieder besonders attraktiv sein.
Übrigens: Die Petrobras-Aktie war schon in der Vergangenheit zu Tiefstpreisen ein Top-Tipp unserer Rohstoff-Experten auf sharedealsPlus und wird weiterhin intensiv begleitet.