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PayPal-Aktie: Deshalb sind die Bullen zurück

Peter Wolf-Karnitschnig / 06.11.23 / 12:26

Die PayPal-Aktionäre können ein wenig aufatmen. Nach wochenlangen Kursrückgängen legte das Papier des weltbekannten Zahlungsdienstleisters in der vergangenen Handelswoche um über +11% zu. Kehren die Bullen zur PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) zurück? Und wenn ja, warum?

Bildquelle: stock.adobe.com/michelmond

ℹ️ PayPal vorgestellt

PayPal betreibt den weltweit bekanntesten Online-Bezahldienst. Im letzten Quartal nutzten über 430 Millionen Verbraucher weltweit den Service für Online-Überweisungen und die Bezahlung von Rechnungen im Internet. Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundestaat Kalifornien ist Teil des Nasdaq 100 und des S&P 500 Index. PayPal hat einen aktuellen Börsenwert von ca. 61,5 Milliarden US$.

Value- statt Growth-Aktie

Der augenscheinliche Grund für den jüngsten Kursaufschwung der PayPal-Aktie sind die besser als erwarteten Quartalszahlen. Im abgelaufenen Quartal steigerte der Zahlungsdienstleister seinen Umsatz im Jahresvergleich um 8% auf 7,4 Milliarden US$ und übertraf damit den Analystenkonsens minimal um 20 Millionen US$. Der bereinigte Quartalsgewinn je Aktie stieg um 20% auf 1,30 US$ und lag damit ebenfalls um 0,07 US$ über der Markterwartung.

Der weniger augenscheinliche Grund für eine Rückkehr der Bullen ist die neue Wahrnehmung der PayPal-Aktie als Value Stock. Über viele Jahre begeisterte der Tech-Konzern die Börse mit Top-Wachstumsraten. 2020 stieg der Umsatz um 21%, gefolgt von einem Wachstum von 18% im Jahr darauf.

2022 ging die Wachstumsgeschichte von PayPal jedoch mit einem Umsatzplus von nur noch 8% zu Ende. Auch in den bisherigen Quartalen des laufenden Geschäftsjahres pendelt das Umsatzwachstum von PayPal zwischen 7 und 9% auf und ab.

Bis heute haben es viele Anleger nicht verdaut, dass PayPal kein Growth Stock mehr ist. Das Management des Zahlungsdienstleisters legt inzwischen den Fokus auf die Stabilisierung der Marge, einen hohen Free Cashflow und eine Steigerung des Gewinns je Aktie.

PayPal erwartet für das Gesamtjahr eine Steigerung der EPS von satten 21%. Zudem soll der Free Cashflow mindestens 4,6 Milliarden US$ betragen. Ein dickes Finanzpolster, um sowohl Aktien zurückzukaufen als auch in die Zukunft des Unternehmens zu investieren.

Weg vom 6-Jahrestief

Nachdem die PayPal-Aktie vor wenigen Tagen auf ein neues 6-Jahrestief gefallen war, konnte sie sich durch den jüngsten Kursanstieg deutlich von ihrem Mehrjahrestief entfernen. Für einen nachhaltigen Kursaufschwung muss die PayPal-Aktie nun den Widerstand bei ca. 59 US$ überwinden.

Jede Menge Aufwärtspotenzial

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 16 halte ich die PayPal-Aktie für sehr vernünftig bewertet. Anleger sollten nicht vergessen, dass das Unternehmen mit einem Umsatzplus von ca. 8% immer noch moderat wächst und gleichzeitig seinen Gewinn und Cashflow steigert.

Dass die PayPal-Aktie seit ihrem Allzeithoch Mitte 2021 mehr als 80% an Wert verloren hat, halte ich für eine drastische Übertreibung. Zwar hat der Wettbewerb im Markt der Zahlungsdienstleister in den letzten Jahren massiv zugenommen und die Margen stehen entsprechend unter Druck.

Trotzdem ist PayPal mit rund 430 Millionen aktiven Kunden immer noch die klare Nummer 1 auf dem Markt. Hinzu kommt, dass das Unternehmen in den letzten zwölf Monaten nur rund 1% seiner aktiven Kunden verloren hat. Aufgrund einer höheren Zahl an Transaktionen pro Kunde war das Unternehmen sogar in der Lage, seinen Umsatz zu steigern.

Auch die Analystenwelt sieht die Zukunft der PayPal-Aktie inzwischen rosiger. Von 55 durch den Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg befragten Analysten empfiehlt eine klare Mehrheit von 32 die Aktie zum Kauf. 22 Analysten sind neutral eingestellt und nur einer rät zum Verkauf.

Das durchschnittliche Kursziel der PayPal-Aktie sehen die Analysten gegenwärtig bei ca. 76,40 US$ – ein Potenzial von etwa +36% gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens PayPal. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Technologie-Aktien
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