Nvidia-Aktie: Warum vor den Zahlen unter Druck?

Kurs vorbörslich -2%

Nach einer mauen Vorwoche mit Verlusten von fast -4% steht die Nvidia-Aktie auch zum Auftakt in die neue Woche gleich unter Druck. Vorbörslich tendiert der Nasdaq-Titel über -2% tiefer und damit auch wieder unterhalb der 140-US$-Marke. Was steckt hinter dem Kursrückgang und müssen sich Anleger mit Blick auf die anstehende Quartalsbilanz Sorgen machen?

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Blackwell-Chip bereitet Sorgen

Grund für die Kursabgaben dürften Berichte über Überhitzungsprobleme in gewissen Servern beim Einbau des neuen KI-Spezialchips „Blackwell“ sein. Die Schwierigkeiten treten demnach auf, wenn die Prozessoren in Server-Racks zusammengeschaltet werden, die für 72 Chips ausgelegt sind.

Nach Angaben eines Nvidia-Sprechers sind diese Reaktionen aus technischer Sicht aber normal und auch erwartet worden. Um das Problem zu lösen, habe man bereits mehrfach seine Lieferanten darum gebeten, die Rack-Designs zu ändern.

Der „Blackwell“-Spezialchip gilt als der neue Flaggschiff-KI-Chip, an den entsprechend hohe Erwartungen gestellt werden. Unlängst erklärte Nvidia-CEO Jensen Huang, dass die Nachfrage nach dem Chip „verrückt“ sei und dieser einen absoluter Game Changer für die Industrie darstelle.

Lieferprobleme sind schon länger bekannt

Der Chip wurde im März vorgestellt und sollte ursprünglich im zweiten Quartal ausgeliefert werden, ehe es zu Verzögerungen kam. Hiervor könnten vor allem Big-Tech-Konzerne wie Meta, Microsoft und Alphabet betroffen sein. Nun gesellt sich zu den Lieferproblemen mit der Überhitzungsthematik ein weiteres Problem dazu.

Ist das ein schlechtes Omen für die anstehende Quartalsbilanz? Am Mittwochabend ist der mit Spannung erwartete Nvidia-Day. Dann wird der aktuell wertvollste Börsenkonzern der Welt seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentieren. Bei den vergangenen Zwischenbilanzen konnten die Erwartungen stets übertroffen werden.

Das sind die Prognosen für Q3

Auch diesmal sind die Erwartungen hoch. Gerechnet wird mit Umsätzen in Höhe von 33,28 Milliarden US$, einem Nettogewinn von 17,45 Milliarden US$ und einem Ergebnis je Aktie von 70 Cent. Im Data-Center-Bereich, dem Hauptumsatztreiber, sollen sich die Erlöse gegenüber dem zweiten Quartal von 26,3 auf 29,53 Milliarden US$ erhöhen. Getrieben von der starken Nachfrage nach generativer KI.

Interessant wird dann aber vor allem sein, was für einen Ausblick der Konzern bereithält. Einige Experten befürchten, dass die Lieferschwierigkeiten beim Blackwell-Chip das kurzfristige Upside-Potenzial in den Prognosen limitieren könnten und es so vielleicht erst später im Jahr zu Aufwärtsrevisionen kommt.

Die Zuversicht überwiegt

Aus meiner Sicht können Anleger aber relativ entspannt auf die anstehende Quartalsbilanz blicken. Ich traue dem Unternehmen absolut zu mit weiteren Top-Zahlen dem Markt und vor allem dem Chipsektor einen neuen Schub zu geben.

Das sehen auch die meisten Analysten so, die zuletzt reihenweise ihre Kursziele angehoben haben. Morgan Stanley sieht die Aktie nun mit 160 US$ fair bewertet, Piper Sandler traut ihr einen Anstieg auf 175 US$ zu. Die UBS und die Analysten von Melius Research erhöhten das Kursziel auf 185 US$. Aktuell sprechen sich 60 von 66 Analysten für einen Kauf aus. Die anderen 6 votieren mit Hold.

Ich persönlich halte mittelfristig sogar Notierungen von 200 US$ für möglich. Der Aufwärtstrend ist trotz der jüngsten Abgaben völlig intakt und das Rekordhoch in Reichweite. Daher mein Tipp: Wer bereits investiert, gibt kein Stück aus der Hand. Alle anderen könnten zunächst den Mittwochabend abwarten, bevor sie sich positionieren.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Nvidia. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

ℹ️ Nvidia in Kürze

  • Die Nvidia Corporation (WKN: 918422) ist einer der weltweit größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen.
  • Die Chips und Prozessoren des Konzerns kommen in Personal Computern, Spielekonsolen und Rechenzentren zum Einsatz.
  • Das in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien beheimatete Unternehmen ist Marktführer im Bereich Hochleistungschips für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz.
  • Nvidia ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und mit einem Börsenwert von rund 3,48 Billionen US$ das aktuell zweitwertvollste Unternehmen der Welt.

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