Novo Nordisk-Aktie: Wie geht’s jetzt weiter?

Analysten bleiben gelassen

Die Novo Nordisk-Aktie ging gestern mit einem satten Minus von fast -6% aus dem Handel. Zwischenzeitlich lag der Kursverlust des dänischen Pharmakonzerns sogar im zweistelligen Bereich. Am Dienstagmorgen hat sich der Aktienkurs beruhigt, liegt aber immer noch leicht im Minus. Wie kann es nach der gestrigen Schocknachricht mit der Novo Nordisk-Aktie weitergehen?

stock.adobe.com/Your_Hand_Please

Allgemeine Gelassenheit

Für die Börse war das Scheitern der Studie zur Behandlung von Alzheimer ein veritabler Schock, wie die Kursreaktion der Novo Nordisk-Aktie zum Wochenbeginn zeigte. Doch Analysten geben sich im Gegensatz zum Markt relativ gelassen.

Große Namen unter den internationalen Banken wie Barclays, Goldman Sachs und JPMorgan empfehlen den Pharmatitel weiterhin zum Kauf. Ihr Urteil lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Die Erfolgsaussichten für den Alzheimer-Wirkstoff waren von Anfang an gering und Novo Nordisk hat auch nie einen Hehl daraus gemacht.

Das sagen die Analysten

Die Investmentbank Goldman Sachs spricht sich für den Kauf der Novo Nordisk-Aktie aus und sieht das Kursziel bei 391 DKK. Das entspricht einem Upside von gut +35%. Für die Goldman-Experten ist der Rückschlag in puncto Alzheimer-Behandlung nicht entscheidend für die weitere Geschäftsentwicklung der Dänen.

Auch die US-Großbank JPMorgan stuft die Novo Nordisk-Aktie weiterhin auf „Overweight“ ein. Mit einem Kursziel von 500 DKK glauben ihre Analysten sogar an ein sattes Upside von über +70%. Laut Einschätzung von JPMorgan bleiben die Prognosen des Pharmakonzerns durch das Scheitern des Medikaments Rybelsus unbeeinträchtigt.

Etwas weniger bullisch, aber immer noch optimistisch ist die britische Barclays-Bank. Sie rät zum Halten der Aktie, glaubt aber an ein Kursziel von 375 DKK. Auch nach Meinung von Barclays war ein Erfolg von Rybelsus nie in den Prognosen berücksichtigt.

Nur die Experten der Investmentbank Jefferies sehen gegenwärtig kein weiteres Potenzial mehr für die Novo Nordisk-Aktie. Ihr Kursziel von 290 DKK entspricht dem aktuellen Kursniveau. Geht es nach den Jefferies-Bankern, hat Novo Nordisk nun keinen weiteren Wachstums- bzw. Kurskatalysator.

Sturz auf das 4-Jahrestief

Die Chartentwicklung der Novo Nordisk-Aktie ist die reinste Katastrophe. Durch den gestrigen Kurssturz setzt der Pharmawert seinen monatelangen Absturz fort und fällt auf ein neues 4-Jahrestief.

Das bisherige Mehrjahrestief bei 39 € aus dem August hat nicht gehalten. Charttechnisch wäre es extrem wichtig, dass die Novo Nordisk-Aktie dieses Kursniveau nicht unterschreitet. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sie sich stabilisieren kann.

Kurzfristig nein, langfristig ja

Insgesamt raten derzeit 17 von 33 beim Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg gelistete Analysten zum Kauf der Novo Nordisk-Aktie. 13 Analysten empfehlen, die Aktie zu halten und nur drei sprechen sich für einen Verkauf aus. Ich möchte bei meiner Bewertung des dänischen Pharmakonzerns einen Unterschied zwischen kurzfristig und langfristig machen.

Kurzfristig sehe ich keine Katalysatoren für den Kurs der Novo Nordisk-Aktie. Banken behaupten zwar, dass ein Misserfolg der Alzheimer-Studie in den Aktienkurs eingepreist war. Der gestrige Kursturz der Novo Nordisk-Aktie legt aber das Gegenteil nahe. Offenbar haben sich doch viele Anleger Hoffnungen gemacht, dass den Dänen ein Studienerfolg gelingt.

Langfristig glaube ich aber an ein Upside der Aktie. Zu stark ist die Positionierung des Pharmakonzerns im Diabetes- und Adipositas-Markt und zu gut gefüllt ist nach wie vor die Pipeline. Mit einem Forward-KGV von 12 ist die Novo Nordisk-Aktie zudem für ein immer noch wachsendes und hochproftibles Pharmaunternehmen sehr moderat bewertet.

Ein Dividenden-Leckerbissen

Vor allem für Dividendenanleger ist der Pharmatitel in meinen Augen ein wahrer Leckerbissen. Die Dividendenrendite liegt aufgrund des stark gesunkenen Kurses inzwischen bei attraktiven 4%.

Noch attraktiver ist allerdings das Dividendenwachstum. In den letzten zehn Jahren hat Novo Nordisk seine Gewinnausschüttungen im Schnitt um 16% gesteigert. In den vergangenen drei Jahren lag das Dividendenwachstum sogar bei fast 30%.

In diesem Tempo wird es angesichts der jüngsten Rückschläge meiner Meinung nach zwar nicht weitergehen. Aber trotzdem ist die Novo Nordisk-Aktie inzwischen einer der spannendsten Dividendenzahler der gesamten Pharmaindustrie.

Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

ℹ️ Novo Nordisk in Kürze

  • Novo Nordisk mit Sitz in Bagsværd bei Kopenhagen produziert und vermarktet pharmazeutische Produkte und Dienstleistungen.
  • Der Konzern ist der weltweit führende Hersteller von Insulin. Fast jedes dritte Diabetes-Präparat weltweit stammt vom dänischen Pharmakonzern. Außerdem ist Novo Nordisk in den Bereichen Blutgerinnungsmedikamente und Hormonersatztherapien aktiv.
  • Darüber hinaus ist Novo Nordisk eines der weltweit führenden Unternehmen in der Herstellung von Adipositas-Medikamenten (Mittel zur Gewichtsabnahme).
  • Mit einer Marktkapitalisierung von 250 Milliarden US$ ist Novo Nordisk eines der zehn wertvollsten Unternehmen Europas.
Zugehörige Kategorien: Biotech-Aktien Dividenden-Aktien